Phil
Read ist sicher eines der größten Talente,
die der Motorradrennsport je erlebt hat. Während
seiner 27jährigen Karriere war er stets in der
Lage, jede Maschine, die er
bei Rennen einsetzte, am Limit zu bewegen.
Er setzte dabei so gut wie alle zu
der Zeit bedeutenden Marken ein und war in
allen Hubraum-Klassen erfolgreich, von den
„Tiddlers“ (50 ccm) einmal abgesehen.
Bekannt
wurde er 1960 durch seinen Sieg auf
einer Norton Manx beim Senior Manx Grand Prix. Auf
dem Kontinent nahm man ihn jedoch
wohl erst
durch seinen Junior TT-Sieg 1961 wahr (als
Mike Hailwood’s AJS in der letzten Runde
ausfiel und dieser somit einen
sensationellen Sieg in allen Soloklassen
in einer TT- Woche
verpasste). 1963
ersetzte Phil den verletzten Derek Minter auf
den Gileras der Scuderia Duke. Durch
seine Leistungen wurde er zu Yamaha’s
Wunschfahrer, so dass er Ende 63 erstmals
auf der 250er Yamaha RD 56 saß. Im
folgenden Jahr schlug er die in den Jahren
zuvor dominierende 250er Honda mit dem
vierfachen Weltmeister Jim Redman und gewann
so die erste WM für Yamaha. Diesen Erfolg
wiederholte die Kombination Read/Yamaha auch
1965 und zwang Honda somit in die
Entwicklung des legendären 250er
Sechszylinder-Motors. Yamaha konterte dann
mit dem Zweitakt-V4 für die 125er und 250er
Klasse, und mit diesen Maschinen errang Phil
seine Motorradweltmeisterschaften Nr.3 und 4 im Jahr
1968.
Die
legendären Duelle der 250er V4-Yamahas mit
Phil Read und Bill Ivy gegen die Sechszylinder-Hondas mit
Mike Hailwood und Ralph Bryans gingen in der
Endabrechnung der Jahre 1966/67 allerdings
zugunsten von
Phil’s Konkurrenten Mike „the Bike“
aus, wobei 1967 bei Punktegleichheit von
Mike und Phil ein
zusätzlicher dritter Platz für die äußerst
knappe Entscheidung zugunsten der Honda
sorgte.
Read (15)
jagt den Weltmeister Jim Redman
(9)
Solitude 64
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Phil Read auf dem luftgekühlten
125er
Yamaha-Twin, Junior TT 1964
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1969
brauchte Benelli einen Fahrer, der in der
Lage war, die Yamahas zu schlagen,
nachdem sich der Benelli-Star Renzo Pasolini
in Hockenheim verletzt hatte. Phil Read saß
also bei der Lightweight-TT im Sattel der
Benelli und führte überlegen, bis in der
letzten Runde die Benelli der scharfen
Gangart nicht mehr gewachsen war. Kel
Carruthers gewann dann auf der zweiten
Benelli und holte auch den Titel am Schluss
der Saison. Allerdings zeigte Phil Read in
Imola 69, wer der wahre Champion war, und
schlug die Benellis überzeugend auf seinen
privaten Yamahas.
1970
fand er zurück zu den Nortons, jetzt
aber für offizielle JohnPlayer-gesponsorte
Einsätze in der populär gewordenen 750er
Klasse. Diese Verbindung dauerte bis 1972.
In
der WM sah man ihn 1970 nur bei sporadischen
Einsätzen privater Yamahas, doch 1971
gewann er die Unterstützung des legendären
Tuners Helmuth Fath, der gerade mit dem
Scheitern des Münch-URS-Teams seine
Viertakt-Phase abgeschlossen hatte.
Ferry Brouwer
(heute Direktor von Arai Europa)
war 1971 Phil Reads Mechaniker und
maßgeblich am Gewinn der
Weltmeisterschaft beteiligt.
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Phil’s private 250ccm Yamaha 1971,
von
Helmuth Fath auf Trockenkupplung
umgebaut
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Tuner Helmuth Fath und Phil Read 1971
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Phil
Read wollte die offiziellen Yamahas in der
250er Klasse schlagen und mit Fath’s
wertvoller Hilfe gelang ihm 1971 tatsächlich,
den amtierenden Weltmeister Rod Gould zu
entthronen. Außerdem holte er in Monza mit
einem vierten Platz bei den 500ern auf der
nagelneuen V2-Ducati WM-Punkte für das Team
aus Bologna, das in der Folge in die 750er
Klasse wechselte.
Read mit der 500er Ducati, Monza
71 |
Phil Read auf der 500ccm MV Agusta
in Spa
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1972
geriet MV dann unter den immer stärkeren
Druck der Zweitakter, besonders der
350erYamahas, und nach Angelo Bergamonti’s Tod
hatte man keinen starken Fahrer zur Unterstützung
von Agostini, so dass man zu diesem Zweck
Phil Read verpflichtete. 1973 beendete Phil
die siebenjährige Vorherrschaft Agostinis
und gewann den 500ccm
Weltmeisterschaftstitel, den er im darauf
folgenden Jahr nun gegen Agostini’s Yamaha
erfolgreich verteidigte. 1975 ging dann die
Serie der 500er Titel für MV zu Ende, als
Phil Read seine erneuten
Titel-Ambitionen im Regenrennen von Imatra
in Führung liegend begraben musste, als die
MV wegen eines feuchten Magneten
auszusetzten begann.
Phil
Read versuchte im Jahr 1976 noch einen
Angriff auf den 500er Titel auf einem
Zweitakter, einer Suzuki RG 500, aber
mangels Erfolg zog er sich mitten in der
Saison von der WM zurück.
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F1-TT 1978, Mike Hailwood auf Ducati
und Phil Read auf Honda |
Silverstone 1976
Read mit der Suzuki RG 500 |
1977
kehrte er zurück zur Isle of Man mit einem
überzeugenden Sieg bei der F1-TT. Und im
folgenden Jahr traf er dort
wieder auf seinen alten Konkurrenten Mike
Hailwood, der Ducatis für sein Comeback
ausgewählt hatte, während Phil Read sich zum
Karriere-Abschluss von Honda für die F1-TT-WM verpflichten ließ und somit auch
noch dieses Fabrikat wie immer gekonnt und
schnell bewegte.
Heute
ist Phil Read ein begehrter Teilnehmer
bei
Classic-Veranstaltungen, wo er
den Fans
immer noch seinen
charakteristischen „“Speedie-Readie“-Stil
in alter Perfektion vorführt.
Phil Read
mit seiner Paton in Oschersleben
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Oschersleben 2002 |
Spa 2005
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Phil Read startet 2006 im
Yamaha Classic Racing Team
von Ferry Brouwer |
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1964 Weltmeister - 250er Yamaha
1965 Weltmeister - 250er Yamaha
1968 Weltmeister - 125er Yamaha
1968 Weltmeister - 250er Yamaha
1971 Weltmeister - 250er Yamaha
1973 Weltmeister - 500er MV Agusta
1974 Weltmeister - 500er MV Agusta
1975 Siege bei den WM-Läufen in
Belgien und der Tschechoslowakei |
Grand Prix Erfolge:
10 Siege 125ccm
27 Siege 250ccm
4 Siege 350ccm
11 Siege 500ccm
8 TT Siege
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Phil Read fuhr auf :
MV Agusta, Yamaha, Suzuki, Norton, Honda, EMC,
Ducati, Gilera, Matchless, AJS,
BSA, Benelli, etc. |
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