Rund 140 Fahrer hatten zur Premierenveranstaltung genannt, eingeteilt in 5 Gruppen mit Zeitnahme und Wertung. Auf dem flüssig zu fahrenden 2 Kilometer langen Flugplatzkurs fanden sie eine nahezu perfekt organisierte Veranstaltung vor. Jede Menge Fahrzeit, Pokale für über die Hälfte der Teilnehmer und ein offenes Ohr für die Belange der Fahrer. Da machte das Fahren wieder Spaß.
Aber auch an Qualität mangelte es bei der Premiere nicht. Willi Marewski mit seinem Team war mit von der Partie. Dazu hatte er wieder einige seiner edlen Teile mitgebracht, die unter ehemaligen Grand-Prix-Piloten für Begeisterung sorgten. Er selbst setzte die frisch überholte Dreizylinder MV Agusta ein. Ein Ohrenschmaus, Agostini´s ehemalige Werksmaschine zu hören. Doch leider stellte er sie nach einem leichten Rutscher im Training wieder zur Seite. Besondere Freude hatte Lothar John mit seiner BMW RS. Er feierte Wiedersehen unweit des Örtchens, wo seine Rennfahrer-Karriere begann. War er doch schon 1952 beim Odenwaldring-Rennen mit am Start. Und da konnte er wieder bis in die Nacht eine Menge Geschichten aus der damaligen Zeit um das Rennen zum Besten geben. Sein Sohn Alexander vervollständigte das Familientreffen, fuhr er abwechselnd die beiden 500er und 750er Vierzylinder-Yamahas aus Marewskis Kollektion mit wachsender Begeisterung. Norbert Proschki trieb „Luzifer´s Hammer“, die Zweizylinder Harley, die vor vielen Jahren in Daytona der japanischen Übermacht das Leben schwer machen sollte, um den Kurs.
Heiner Butz setzte seine Zweizylinder Bianchi ein. Doch die italienische Diva zeigte sich mal wieder sehr launisch. Sie wollte nicht so richtig laufen. Da wartet noch eine Menge Arbeit auf den Heiner, bis das Glanzstück wieder richtig läuft. Roland Heck fabrizierte mit der Werks-Moto Guzzi einen leichten Sturz und musste auf einen weiteren Start verzichten.
Aus dem nördlichsten Zipfel Deutschlands war Kurt Harald Florin mit seinem Sohn Maik angereist. Er fuhr abwechselnd die über Winter neu aufgebaute Kawasaki H1RA und seine König-Rennmaschine. Der schrille Ton der Dreizylinder-Kawa klingt jetzt noch in den Ohren der Rennfans nach. Direkt angenehm dagegen der Ton der Vierzylinder-König, deren Motor ursprünglich Rennboote zu WM-Titeln trieb.
Aber auch die Viertaktfans kamen voll auf ihre musikalischen Kosten: Beim kreischenden Ton von 17 000 U/min der Honda RC 163 Replicas von Erich Brandl, Jürgen Wolz und Kollegen wurden Erinnerungen an die glorreichen Zeiten der 60er Jahre wach, als Hailwood, Redman und Co die Hondas zu WM-Siegen trieben. In einer ganz anderen Tonlage hämmerten dagegen die wundervoll restaurierten Einzylinder Norton und Matchless um den Kurs.
Der „ Italo Rennstall Mudau" zeigte bei einem Sonderlauf seine wunderschön restaurierten italienischen Straßen- und Rennmaschinen.
Aber das war nur eine kleine Auswahl der rennsportlichen Kostbarkeiten, die in Walldürn zum Einsatz kamen. Festes Ziel der Organisatoren ist es, die Odenwaldring Klassik zum festen Bestandteil im Terminkalender zu etablieren. Der Auftakt war viel versprechend, weiter so. |