Gespannrennfahrer-Treffen an der „Solitude“

Am 13. Oktober war es wieder soweit. Er hat gerufen – und sie kamen.
 Zum zweiten Mal nach 2005 hat Benno Deifel „seine“ Gespannrennfahrer zu einem Treffen unter dem Motto „Ehret die Alten…“ an die „Solitude“ eingeladen.
Allesamt, Titel- und Würdenträger der schnellen 3 Rad-Szene“, kamen zum Empfang in den Start- und Zielturm der „Solitude“. So erinnerte man sich gerne wieder an unvergessliche Rennsporterlebnisse und Wettkämpfe. Harte Rivalen auf der Strecke - und abends Kameraden. Auf diese, ihre Gemeinschaft, waren Gespannrennfahrer immer schon stolz.
Es sei unbestritten, dass Solofahrer darauf immer schon etwas neidisch waren. Ein für das Rennen notwendiges Ersatzteil oder vielleicht sogar einen Motor von einem Mitbewerber ausgeliehen zu bekommen, war unter den Gespannfahrern keine Seltenheit. Das herzliche Flair unter den rennfahrenden Kollegen war nicht nur im Turm, sondern auch im Fahrerlager beim Gespanntreffen des AMSC Leonberg wieder deutlich zu spüren. Eigens dafür organisierte Benno Deifel wieder eine feine Ausstellung ausgewählter Renngespanne, bei der es nicht nur klassische, sondern auch moderne Gespanne zu sehen gab. 
Einige dieser Dreiradboliden finden sich auch in der Sonderausstellung „Legendäre Renngespanne“  im Zweirad- und NSU Museum Neckarsulm vom 9. November 2007 bis März 2008 wieder. Allein diese Sonderausstellung ist schon einen Besuch des Museums wert, meint Benno, der zur Eröffnung ehemalige Rennfahrer, unter anderen auch den 4maligen Gespannweltmeister Max Deubel, begeistern konnte.
In der Tat sind die Gespannrennfahrer wieder eine Gemeinschaft. „Es gibt weder einen Verein noch einen Verband, der für die „Alten“ Herz oder Bekenntnis zeigt“, meint Benno. In seiner Festansprache meinte der selbst noch jung gebliebene Renn-Schwabe, dass das Wort „alt“ mit Rennsport nicht in Verbindung zu bringen sei. „Rennfahrer werden nicht alt !“
Ja in der Tat, sie sind alle jung geblieben, und in ihren Erzählungen wurden viele Rennsportveranstaltungen und Wettkämpfe wieder lebendig.
Sprüche bereits verstorbener Legenden ließ man natürlich wieder aufleben. So erinnerte man sich auch an ein Späßchen eines bekannten und viel zu früh verstorbenen Akteurs: Ein Fahrer dürfe seinen Beifahrer schlagen, kratzen und beißen, im Bedarfsfall auch töten. (Insider wissen, um wen es sich handelte). Manche sind eben unsterblich geworden.
Der Abend reichte längst nicht aus, um die noch verweilenden Geschichten zu erzählen. Ein dem Rennsport immer schon verbundener Photograf und Fan hatte sich dazugesellt und urteilte, mit den hier erzählten Anekdoten könne man 100 Bücherbände füllen….!
Dass diese Zusammenkünfte von Jahr zu Jahr mehr an Bedeutung gewinnen unterstreicht die Tatsache, dass man im Jahr 2007 von vier Kameraden Abschied nehmen musste. So hat der deutsche Gespannrennsport mit Mannischef, Kalauch, Kleis und Auerbacher vier bedeutende Gespannrennfahrer verloren. An die Seiten im „Goldenen Buch der Gespannrennfahrer“ wird sich die Nachwelt nur noch durch ihre Bilder erinnern.
Deshalb freut man sich bereits jetzt schon wieder auf das nächste Treffen. Hoffentlich wieder in vollzähliger Runde und am selben Ort, der „Solitude“.

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Im Bild (v.l.n.r.), Lorenzo Puzo, Rene Muder, Vera Muthig, Siegfried Schauzu und Partnerin, Vera Puzo, 

 Lorenzo Puzo, Rene Muder, 
Siegfried Schauzu, Vera Puzo,


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Text: U. Zeller
Fotos: H. Rehwagen.