NSU Museum in Monschau von 2003 bis 2008

Bericht von Wolfgang Schneider

Bleckhausen im November 2008 
Privat sammle ich seit ca. 1974 Motorräder, und seit 1979 NSU Autos. 


NSU und wie alles begann: 

Was mit einer NSU Quick, die der Schwiegervater von Onkel Jupp dem „Eisenkrämer“ mitgeben wollte, begann, ist fast wie ein Märchen. Mein Vater brachte 1972 (da war ich 10 Jahre alt) das rostige Teil mit und meinte: “Die kannst du dir mal fertig machen, wenn du groß bist…“ und stellte sie erst mal im Hauswirtschaftsraum meiner Mutter ab, der recht bald eine „Hobbywerkstatt“ werden sollte. Mangels Computerspiele (die mussten erst noch erfunden werden) und Desinteresse am alles beherrschenden Fußball oder Olympia, musste ein anderes Betätigungsfeld gesucht werden. Eines Tages fing ich schon mal heimlich an, an der Quick die Reifenschläuche zu reparieren, Kette und Züge zu ölen und mit vorhandenen Hausmitteln wie Möbelpolitur und Topfreiniger den Glanz in etwa wieder herzustellen. Eine Vielzahl von Trockenübungen, auf dem Ständer sitzend, folgten. Der Traum von der ersten Ausfahrt war allgegenwärtig. An Papas Motorsäge und Rasenmäher geklautes Gemisch und zwei jugendliche Helfer aus unserem Dorf ermöglichten mir an einem sturmfreien Tag die erste Schwarzfahrt. Leider hatte ich wenig Glück, denn sie endete schmerzhaft in einer Schlehenhecke, weil weder die Bremsen funktionierten, noch die Korkenbeläge der Kupplung trennten. Als ich mir Rat bei den „Alten“ im Dorf holte, die früher im Krieg wertvolle Tipps gelernt hatten, wie etwa die Kupplung mit selbst geschnitzten Weinkorken zu flicken oder verölte Bremsbeläge in Wasser auskochten, kamen weitere Schwarzfahrten auf den Wirtschaftswegen um Hörschhausen. 

Im Karnevalszug Ulmen als Kradmelder oder „unsere Oma fährt im Hühnerstall…“ verkleidet mitzufahren sowie auf dem Nürburgring beim Elefantentreffen die Betonschleife toujour zu umrunden, waren bald die Highlights für mich, und der Bazillus konnte sich unheilbar festsetzen. Papa fuhr schließlich als Halbstarker ein NSU Quickly L Moped sowie bis vor kurzem noch mit einem NSU Prinz Slalom und Rallys. Die Marke NSU war also unumgehbar. 

Zuerst lernte ich im Firmunterricht in unserer Pfarrkirche zu Uess einen kennen, der mir einen Ersatzmotor für die Quick verkaufte, aber auch eine Lux, Superlux, Fox und mein erster Max Motor waren bereits in Reichweite. Wenn man erst einmal als „Schrotthändler“ bekannt ist, kommen immer mehr Kontakte. Gut dass fast jedes Dorf noch illegale Müllkippen hatte! 

Zuerst mit dem Fahrrad, dann aber, als ich 15 war, wurde alles in den umliegenden Dörfern mit dem MOFA und einem Milchkarren dahinter montiert abgeklappert. Ab 16 nun mit Klasse 4 Führerschein fuhr ich dann zwei Jahre lang eine schnelle KREIDLER RS, die mich auch in weiter entfernte Orte brachte und auch den schwersten Hänger zog. 
Wer erst mal eine NSU hat, dem laufen die anderen automatisch zu (zumal in den 70er die Motorräder allenfalls nur Schrottwert hatten). Nicht wenige haben mich damals belächelt. Viele Quicklys habe ich selbst umsonst nicht mitgeholt, weil ich schon 8 hatte, und die ja doch nicht den Hering vom Teller zogen. Quicklys habe ich später auch schon mal wieder verkauft, als ich ein besonderes NSU Auto kaufen konnte sogar einmal en Bloc die ganze Sammlung, weil die mich nicht so interessierten und nur Platz weg nahmen. Die schnelle Max war mein Favorit, ganz klar. 
Bald wurden ältere Sammler auf mich aufmerksam und fingen an mit mir zu tauschen. Nach der Schule (in der ich im Klassenraum meine erste Oltimershow beim Oktoberfest aufgebaut hatte) gab es daher auch nur ein Ziel: KFZ Mechaniker Lehre. 
Zwar fuhr ich mit meiner fertig zugelassenen Max dann, als ich endlich 18 wurde, zur Fahrschule, um den Führerschein Klasse 1 und 3 nach 5 Jahren Schwarzfahrerei zu erlangen, musste aber wegen der strengen Winter zur damaligen Zeit bald meine Interessen auf das wettergeschützte Auto legen (NSU TT auch vom Schrott, aber das ist eine andere Story )…..…. 

Zeitsprung 20 Jahre später: 

Wie „fast“ jeder Oldtimer-Sammler, habe auch ich NIE Platz für meinen Kram, und seit Jahren vermeide ich Kleinanzeigen anzusehen oder auf die Veterama zu fahren. Jeglicher Platz auf dem Grundstück wird ausgenutzt, mehrfach angebaut nicht zuletzt auch um mich selbstständig zu machen. 

Selbst wenn man nur einen Vergaser in Mannheim oder Ludwigshafen auf den weltgrößten Teilemärkten suchen will, irgendwo liegt immer noch ein Wrack herum, was dich entgegen aller besten Vorsätze anlocken will. Genau wie der Briefmarkensammler will man ja alles 
möglichst komplett haben. Dumm nur, dass NSU wahrscheinlich die meisten verschiedenen Modelle gebaut hat aller Motorrad-Hersteller. Besser wegbleiben…… 
Vor allem als ich Ende der 90er Jahre einen Teil meiner Sammlung für einige Jahre bei AUDI Tradition in Neckarsulm unterstellen konnte, füllte sich plötzlich der vorübergehend frei gewordene Platz wieder mit Exemplaren. Der gefährliche und unheilbare Bazillus-Veteranus schlug erbarmungslos zu. Schuld daran auch das neue Medium EBAY, aber es wurde ja auch mal wieder eine leerstehende Scheune aufgetan (mit fatalen Folgen)… 

Draußen stehen musste bei mir noch nie etwas, und ich gebe nur ganz ungern wieder etwas her, aber dafür musste stets immer hin und her geräumt werden. 
Als ich bei AUDI wegen Umbauarbeiten meine privaten Sachen räumen musste, war das Chaos vorprogrammiert. In Schwiegermutters leerstehender Zweitwohnung hatten meine Sachen kurzweilig ein geheiztes Asyl, bis dort nun mittlerweile eine Ferienwohnung entstanden ist. Irgendwann wurde ich dann von einem Menschen angesprochen, der mir zumindest für ein halbes Jahrzehnt ein lukratives Angebot machte: 

BEHEIZTE, VERSICHERTE HALLE IN GUTBESUCHTER TOURISTENSTADT ! 

Im Oktober 2003 wurde damit begonnen, in einer der schönsten deutschen historischen Städte, in Monschau, eine NSU Ausstellung aufzubauen. Im Stadtkern scheint die Zeit vor 100 Jahren stehen geblieben zu sein, alles in Fachwerk gehalten, und jede Menge Besucher auch unter der Woche. 
Zunächst nur für 3 Jahre angedacht, waren es nun insgesamt 5 Jahre, bei denen meine private NSU Sammlung zusammen mit Leihgaben von Freunden gezeigt wurde. Der eigentliche Aufbau dauerte ca. 6 Wochen, und es wurde ständig ergänzt. Gute Freunde halfen tatkräftig und sammelten Utensilien. Sogar das Deutsche Zweiradmuseum unterstützte mich mit Leihgaben. 

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Eingang zum NSU Händler Büro, welches ziemlich authentisch nachempfunden wurde. Dort konnte man NSU Werksfilme ansehen von den WM Rennen oder „So geht’s zu bei NSU“. Viele Leute saßen fast eine Stunde vor diesem tollen Farbfilm, wo man Lambretta-Roller und Quickly fahrende Frauen in Pettycoats am Gotthard Pass und am Gardasee sehen konnte, oder den Werksarbeiter, der im Unterhemd die Kurbelwellen der Max unter großem Getöse schmiedete. 

Vor allem im Sommer fiel es mir nicht leicht, auf meine Motorräder zu verzichten, aber zeitweise waren beruflich viele Wochenenden sowieso verplant, bei denen ich NSU Rennmaschinen fahren konnte, was ja auch nicht zu verachten ist. Die Familienkutsche, also mein heißgeliebtes Max Gespann war im Sommer aber immer zu Hause, sonst hätten meine Kinder gestreikt. 

Family Max mit Steib LS 200 

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NSU Sportmax 1955 

Hamburger Stadtpark Rennen 2007 

Meisterbüro: NSU Büro wie in den 50ern? 

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Telefon und Schreibmaschine sowie der Schreibtisch einer früheren Eifeler Poststelle waren zumindest 50 Jahre alt. Natürlich waren die Ordner der Werkshandbücher wie in den Möbelhäusern „Dummys“, denn die brauche ich ja im echten Leben täglich. Die Siegerkränze und Pokale sollten den Zeitgeist beschreiben. So mancher Händler fuhr ja damals auf NSU auch noch Rennen am Wochenende.
Nur der gezeigte NSU Werksfilm von 1955 per DVD und Farbfernseher war nicht ´authentisch´. Den gab es damals im Werkskino nur auf Celluloid zu sehen, wer einen Kundendienst-Lehrgang besuchte. 

Siegerkranz des NSU Werksfahrers
 Wolfgang Brand 


Dampfradio Baujahr 1952 

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Highlights: 

Neben einigen schönen Motorradtouren, die ich mit Freunden wie dem 6fachen deutschen Motorrad- Meister der 500ccm Klasse Ernst Hiller, oder einer Motorrad Akrobatik Gruppe der Baden-Würtembergischen POLIZEI nach Monschau durch die schöne Ardennen Eifel nach Monschau durchgeführt habe, gab es auch Begegnungen mit Journalisten oder anderen interessanten 
Menschen in den Räumlichkeiten. Das Restaurant im Gebäude bot dafür den geeigneten gemütlichen Rahmen. 
2005 im Frühjahr trafen sich ca. 50 NSU Sportmax Fahrer aus halb Europa in Monschau, und bei gutem Essen und Trinken wurden die Pläne geschmiedet, um H.P. Müllers Motorrad-WM TITEL von 1955 auf NSU Max als 50. Jubiläum zu feiern. Als Highlight fielen über den Nachmittag ca. 50 cm Neuschnee, so dass einige sommerbereifte Holländer oder Spanier (die den ersten Schnee ihres Lebens sahen) bei der anschließenden Eifelrundfahrt ein ganz besonderes Erlebnis mit nach Hause nahmen. 
Auch die „Eifeler-NSU-Freunde“ trafen sich in großer Anzahl im Handwerkerdorf Monschau zur Jahreshauptversammlung, welches ja außer wegen NSU noch besonders für die Frauen ganz besondere Reize hat in Form von vielen kleinen Lädchen mit Schmuck, Deko-Zeugs, Glasbläserei, 
Printenbäcker und allerlei sonstigem Krimskram. 

wpeF.jpg (39733 Byte) Diese beiden Damen passten Tag und Nacht auf meine Maschinen auf.


Die „Beiden“ kann man nun in Bleckhausen in meinem Showroom bestaunen! Aber die 
gezeigte Motorrad-Mode der 50er ist unverkäuflich (hat mir früher mal gepasst…) 
Nun wird die Superfox zurück hier in Bleckhausen sicherlich mal einen Motor bekommen. 

100 Jahre alte Hobelbank als Werkstatt-Idyll einer längst vergangenen Zeit. Damals wurden neben Motorrädern auch jegliches landwirtschaftliche Gerät repariert oder Hufe beschlagen an Kuh und Pferd. 

Werkstattszenen wurden groß geschrieben: 
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wpe13.jpg (51478 Byte) Auch wenn die Bohrmaschinen vor 50 Jahren nur einen Gang hatten ,sie liefen immer. Als Modell für eine Werkstatt-Szene in Monschau hat die ZDB 201 von 1938 nun ausgedient. Nun wird sie komplettiert und im Frühjahr endlich gefahren, nachdem sie seit Ausbruch des 2.Weltkrieges teilmontiert in ihrem Versteck, einer Scheune, gefunden wurde. Der Erstbesitzer ist in Russland vermisst. Als sich die Ausstellung in Monschau anbot, unterbrach ich die Restauration des Wracks, und sie stand dort, als wenn auf Kulanz der Motor vom Werk getauscht würde. Mittlerweile habe ich alle fehlenden Teile zum Glück beisammen. 
wpe15.jpg (39901 Byte) Nicht die dunkelhäutige Dame aus Plastik, sondern meine Tochter, die bald 16 wird, bekommt die Quickly L nun fertig gemacht, wie sie Opa Manfred als Teenager fuhr. 
Monschau sein dank habe ich sie vor einigen Jahren mit einer Handvoll weiterer Quicklys 
heran geschleppt. 
Selbst die von mir gehassten NSU Roller haben dort Zutritt gehabt, und ein Prima 3 Stern ist daher auch seit neuestem in meinem Besitz. Läuft doch ganz schön, und in dieser Halle war ja Platz genug auch für Kleinvieh. 

Zu Hause hängt man die nun einfach unters Dach, für ein Quickly ist in der kleinsten Bude Platz. Nicht umsonst hatte NSU am N einen Tragegriff (Etagenbewohner in der Stadt). Und wer noch Fleischerhaken aus früheren Zeiten besitzt, kann diese Dinger platzsparend „hängen“. 

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auch Alex freut sich 

wpe19.jpg (41743 Byte) Hier war der Nickel der 20er Jahre durch Heizung gut geschützt. 

Neuzugang: NSU 500S 1928 
wpe1B.jpg (38776 Byte) Die Dorftanke des kleinen NSU Händlers Anno dazumal: 
wpe1D.jpg (40430 Byte) Tanksäule aus den 30er Jahren …waren es in den 20er Jahren noch Korbflaschen mit Benzin, die in der Apotheke oder bei sogenannten Kolonialwaren-Händlern bereit standen, wo noch keine Tankstelle vor Ort war, konnte doch in den 50ern fast jeder Moped-Händler zumindest eine fahrbare Mischsäule als Benzinvorrat vorzeigen. Einige Utensilien im NSU Museum Monschau stammen aus der bis 1978 existierenden Dorftanke in Bleckhausen, wo nun mein Betrieb steht. 
wpe1F.jpg (31554 Byte) Die NSU Prinzfelge als Luftschlauch-Halterung hing 30 Jahre in Bleckhausen am Tankhäuschen, auf der alten Lufttabelle von CONTI stehen noch Goggo, Loyd und BMW Isetta drauf .
Nein, ich hatte in Monschau keinen Gärtner unter Vertrag, die Blumen sind aus Plastik, da ich nur alle zwei Monate dort vorbeischauen konnte….

Eine ganz schöne Ansammlung von NSU's: 

Bis zu 40 Ausstellungstücke, darunter zeitweise Autos, Motorräder, Mopeds und 3 Fahrräder und ein Rennkart von 1961 standen oder hingen herum. So mancher Eifeler NSU Freund stellte gerne über den Winter oder länger seine Sachen geheizt ab, Platz gab es ja reichlich. Nachdem der Betreiber des Objektes einen geklauten Weltmeister-Tankdeckel bezahlen musste, wurden überall Lichtschranken aufgestellt. Außer dass eine Rumänenbande nachts einmal meine Notausgangstür aufgebrochen hat, um an den Safe der im Hauptgebäude befindlichen Poststelle zu kommen, gab es keine besonderen Vorkommnisse. (Diese Banausen haben die Motorräder gar nicht beachtet, wahrscheinlich hatten die lange genug selber alten Kram zu Hause…) Mein Glück, es fehlte nichts! 

Hier die “Neufahrzeuge“

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Das war die Ecke der „Gebrauchten“

Fast jedes Nachkriegsmodell von NSU
 war ausgestellt.

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wpe25.jpg (42362 Byte) Die 1978 für 50 Mark in erbärmlichem 
Zustand gekaufte 175er Maxi wäre ohne Monschau heute noch ein Scheunenfund! 
Sogar für kleine Vorkriegsmaschinen 
wie das Pony 100 von 1939 hatte ich bei dem Platzangebot nun die Augen offen. 
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Seit dem Fox Alpenfahrt Revival 1999 bin ich 4 Takt Fox Fan, daneben die 2 Takt Fox, welche ich 1980 gegen einen gebrauchten H-Gurt und einen Schalensitz tauschte (für meinen NSU TT ), nun aber wieder zurückkaufen konnte. Immer startklar, startete ich die schon mal, um die Besucher in der Halle zu erschrecken. 
Daher rückte aber einmal auch die Monschauer 
Berufsfeuerwehr mit Atemschutz an, weil die Rauchmelder angeschlagen hatten…..(Ärger) 
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1975 bereits konnte ich diese Standart Lux mit festsitzendem Kolben für 10 DM nach Hause schieben. Nun ist sie wie neu oder besser. Neben diesen (manche behaupten über-) restaurierten Exemplaren gab es auch Naturbelassenes, entweder in „Arbeit“ oder als Scheunenfund (welcher oft mehr beachtet wurde als die Hochglänzenden).  wpe2B.jpg (38966 Byte)

Transmissions-getriebene Maschinen: 

Am längsten habe ich passende Lederriemen und Riemenharz gesucht. Die mit offen laufenden Zahnrädern und Riemen angetriebene Standbohrmaschine, Drehbank, oder der aus den 1890er Jahren stammende Schleifbock aus der Werkstatt von Autopionier August Horch in Winningen an der Mosel, würden heute jeden Berufsgenossenschaft-Prüfer auf die Palme bringen. 

Jedoch kann ich mich an einige Dorfschmiede in meiner Kindheit erinnern, die in den 60er und 70er Jahren noch damit arbeiteten. Sogar mein Opa mütterlicherseits trieb per Riemen als Landwirt seine „Puddelspomp, on Schrootsmüll sowie dat Heijebläs"  teils mit Transmission in der Scheune oder mit dem auf einem Karren stehenden Elektro-Motor an. Wer einen hatte, legte den Riemen auf das LANZ BULLDOG Schwungrad. Man musste halt die Finger wegnehmen, oder bekam sie, wie es einem meiner Verwandten an der „Häkselmaschinn“ passiert ist, abgezwickt. 

Diese Riemen und Transmissionen haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so sage ich zum Arbeitsbeginn heute noch, „komm wir schmeißen den Riemen auf..“ 
Und meinem kleinen Sohn habe ich heute eine alte Wilesco Dampfmaschine mit entsprechenden Antriebsgeräten besorgt, um wenigstes da mein Vorhaben in kleinerem Maßstab zu vollenden. 
Mal sehen, ob ich die großen Brocken irgendwann mal wieder aufbaue, zuerst einmal werden sie eingelagert. 

wpe2D.jpg (31359 Byte) Hätte ich irgendwann in Monschau 
funktionsfähig gemacht, aber die liebe Zeit…. 
wpe2F.jpg (40847 Byte) In meiner richtigen Werkstatt jedenfalls setze ich auf modernere Maschinen: 
schon sicherer mit Not-Aus! 

Als es noch keine Computer in Werkstätten gab: 

…wurde mit aus Holz gefertigten Hilfsmitteln der Kupferwurm in Schach gehalten, damit der Funke an der Kerze und die Volt´s an der Glühlampe ankamen. Als aufwändigstes Bauteil dieser Tage war die voll zerlegbare Hupe oder ein mechanischer Lichtmaschinen-Regler (wo niemand ran ging) zu finden.  wpe31.jpg (43008 Byte)
Auferstehung: 

Meine seit 1980 zugelassene Spezial Max (mit Beiwagen) wurde extra, damit sie sich ihrer Gebrauchsspuren (und Restaurierungsfehler) nicht schämen musste, für Monschau nochmals komplett restauriert.
Deshalb schon alleine hat sich die ganze Sache gelohnt, wie ich meine. 
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Am 31. Oktober 2008 war Schluss! 

Die fahrbereiten Maschinen werden nun nicht mehr „rasten und rosten“, sondern, wie es sich gehört, bei gutem Wetter ausgefahren. Man glaubt nicht, welche Auswirkungen ständiger Stillstand hat: Zinkpest und zerfressene Vergaser-Schwimmer oder poröse Gummiteile sind nur das kleinere Übel. 

Mir bleibt, allen Helfern und Leihgebern meinen außerordentlichen Dank auszusprechen! 

Das meiste ist nun in wieder Bleckhausen zu sehen, und deshalb wird insbesondere der Eifeler NSU Club künftig in der Lage sein, ohne größeren Aufwand NSU Ausstellungen durchführen zu können, die ich gerne unterstützen werde. Viele nun nicht mehr benötigte Gegenstände wie Plakate, Aufsteller oder Absperr-Pfosten und Seile habe ich dem Club übergeben. Allen Besuchern und Interessenten nochmals Dankeschön! 

wpe35.jpg (48033 Byte) Auch mein Junior half, wo er konnte! 

VORSICHT! NACHAHMUNG NICHT EMPFOHLEN!
Oldtimer sammeln ist ansteckend und verursacht manchmal Stress! 

Wolfgang Schneider 
November 2008 


 
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