Tunesien mit 18 Jahre alten Enduros

Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Eine Reise zu den Schauplätzen von Star Wars

Fotos + Text: Peter Winklmair

Als begeisterter Fan von George Lucas´ Star-Wars-Trilogie aus der 80er Jahren zog es mich schon seit langer Zeit geradezu magisch in dieses Land, wo zahlreiche Szenen – vor allem im ersten Film "Krieg der Sterne" – gedreht wurden. Aber gibt es dort überhaupt interessante Motorradstrecken? Zugegeben, die asphaltierten Straßen sind nicht gerade mit vielen Kurven garniert, weisen eher endlos lange Geraden auf. So gesehen ist Tunesien mehr das Cruiser-Urlaubsland. Und auch die Hard-Enduristen finden in Tunesiens Sandkasten, dem Ausläufer des Grand Erg Oriental, ein reichhaltiges Betätigungsfeld. Aber kaum biegt man von den Hauptverkehrsadern ab, eröffnen sich dem begeisterten Enduristen eine Vielzahl von ungeteerten Schotterwegen und Sandpisten, markiert oder unmarkiert, im Flachland oder in den Bergen dieses Landes.

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Die Fähre nach Tunesien

Unsere Fähre

Überladene tunesische PKW

Die Einreiseformalitäten an Bord des Fährschiffes und am Hafen von Tunis sind wie immer in ein arabisches Land sehr zäh mit langen Warteschlangen (dort ein Stempel und hier ein Stempel, zuvor braucht man jenen Stempel usw.), da sind wir Mitteleuropäer in den Zeiten einer EU schon etwas verwöhnt. Eine erste Mutprobe erfolgt dann bei der Fahrt durch den Moloch Tunis. Ich frage mich immer wieder, wie jedweder Straßenverkehr in diesem Land funktionieren kann. Jeder fährt einfach wie oder wo es ihm gerade gefällt. Blinker an den Autos oder Ampelschaltungen werden einfach ignoriert, Hauptsache die Hupe funktioniert! Bei Dämmerung wird um "Strom" zu sparen kein Licht eingeschaltet und eine Standortbestimmung auf Kreuzungen erfolgt per Lichthupe. Ich habe irgendwann aufgehört mitzuzählen, wie oft wir während unserer Rundreise per Lichthupe oder anderwärtig aufmerksam gemacht wurden, dass wir tagsüber das Licht eingeschaltet hätten. Endlich haben wir die Durchfahrt geschafft, nicht einmal mit dem Motorrad gibt es da ein Durchschlüpfen.


Unser erstes Etappenziel ist Kairouan, eine der vier heiligen Städte des Islam. Als Individualtouristen spazieren wir nahezu unbehelligt durch den Soukh zu den großen Moscheen und zu den 70 m breiten Bassins der Aghlabiden, das sind 1000 Jahre alte Zisternen. Bis die zahlreichen selbsternannten Führer, die zu hunderten an den großen Parkplätzen auf Bustouristen warten, dahinter kommen, dass auch wir möglicherweise zahlungskräftige Touristen wären, sind wir schon in der Menge untergetaucht. Angst um die aufgepackten Motorräder haben wir keine. Erstens stehen sie auf einem bewachten Parkplatz und zweitens ist Diebstahl bei den Moslems noch heute eines der schwersten Vergehen, entsprechend streng wird mit einem Dieb umgegangen.


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Einstieg zur Pipeline-Piste bei Skhira


Unterhalb der Küstenstadt Skhira biegen wir von der Hauptstraße ab und wenden uns westwärts nach El Hamma du Jerid. Dort wird es ernst, wir wollen jetzt auf einer Piste nach El Fajij fahren. Leider ist sie inzwischen – wenn auch mehr schlecht als recht – asphaltiert, zudem stimmt meine Karte nicht genau. Viel zu früh kommen wir zurück auf die Hauptstraße Gabes–Gafsa. Für den Einstieg zur nördlichen Chott-Umfahrung benötigen wir erstmals die Hilfe des GPS und finden auch prompt die Abzweigung in das Tal zwischen den El Akar- bzw. Morrabergen und dem Chott el Jerid nahe des ehemaligen römischen Grenzwalles Khanguet Oum Ali. Dabei gäbe es lt. unserem Tunesienführer „Reise-KnowHow“ diesen Weg gar nicht mehr!

Der Schotter ist anfangs griffig und zügig fahren wir dahin, bis ich bei der ersten längeren Weichsandpassage prompt zu schnell bin. Meine Africa Twin benimmt sich wie ein wilder Mustang, schlingert von rechts nach links, während ich sie verzweifelt auf Zug halten will. Und schon liege ich auf der Nase. Leider fällt die voll bepackte Enduro auf mich und klemmt mir den linken Fuß ein. Es dauert ein paar Minuten, bis mich mein Reisebegleiter Robert aus dieser misslichen Lage befreien kann.

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Tafelberge bei M'Hassen

Robert auf den Dünen

Peter auf den Dünen

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Im El Akra-Tal

Sturz von Peter

Peter im Tal Morra

Mit gehörigem Respekt gehe ich die folgenden Weichsandkilometer an, dann wird die Piste aber wieder besser. Fester Sand und Schotter wechseln sich ab – zudem ist eine herrliche Gegend ringsum! Aber das Tal scheint nicht enden zu wollen, durch die wechselnden Bedingungen fällt uns der berechnete Schnitt vollkommen in den Keller. Als es langsam zu dämmern beginnt, will ich auf einer relativ gut markierten Piste das Tal über einen Paß Richtung Norden verlassen. Lt. Karte glaube ich, dass wir zwischen Gafsa und Tozeur auf eine Hauptstraße stoßen müßten. Aber Robert ist dagegen, weil uns das GPS-Gerät andauernd warnt, dass wir uns vom Zielpunkt Tozeur im Westen nun in Richtung Norden entfernen würden. Also bleibe ich widerstrebend im Tal, und im Nu ist es finster. Zu guter letzt wird die Piste nun zusehends sandiger, obendrein immer weicher und verteilt sich in weiterer Folge auf mehrere Fahrspuren. Immer öfter finden wir uns irgendwo im Nirvana ohne jegliche Spur eines Fahrzeuges! Ich bezweifele langsam die Funktionstüchtigkeit unseres Navigationsgerätes, aber im Finstern muss ich mich wohl oder übel auf dessen Tauglichkeit verlassen. Kaum glauben wir uns wieder mal auf einer Hauptpiste mit deutlichen Spuren, stecken wir auch schon wieder im Fech Fech. Prompt liege ich ein zweites Mal auf der Nase und verstauche mir dabei den Knöchel. Ich bin inzwischen am ganzen Körper klatschnaß, sehe so gut wie gar nichts mehr und habe überall Sand. Gegen 21 Uhr absoluter Schinderei tauchen die ersten Lichter auf und dann erreichen wir bei M´Hassen eine asphaltierte Straße, brauchten aber noch 30 Minuten bis Tozeur, bekannt für seine markante Lehmziegelarchitektur. Gleich im erstbesten Hotel bleiben wir und fallen völlig geschafft ins Bett.

Im Nachhinein war es sicher einer der fahrerischen Höhepunkte und mit ziemlicher Sicherheit  d a s  Abenteuer dieser Tour, aber so etwas sieht man immer erst mit einigem Abstand. Wie im Vorspann bereits festgestellt, gehören die Filmkulissen in der Nähe von Tozeur zu meinem Pflichtprogramm an Besichtigungen. Leider ist der Einstieg gar nicht so leicht zu finden und zuerst verfahren wir uns recht ordentlich. Die Piste endet im Nirgendwo.

Beim zweiten Versuch klappt es dann – eine relativ griffige Piste liegt vor uns. Über 40 km lang beutelt uns das Wellblech ganz schön durch. Vorbei an den markanten "Steinernen Dünen" und einer Felsformation mit dem Namen "Steinkamel" geht es mitten durch den Chott el Ghorsa zu den Kulissen. Dort gibt´s erneut Orientierungsprobleme, als uns das GPS zuerst in 200 m den Zielpunkt ankündigt, dort angekommen aber wieder 400 m zurück schickt. Plötzlich stehen wir mitten in einem Militär-Ausbildungscamp. Aufs schlimmste gefaßt wollen wir uns gleich wieder aus dem Staub machen, da sind wir auch schon umringt. Doch die Soldaten sind hocherfreut über die willkommene Abwechslung. Leider ist unser französisch erbärmlich, erst ein Offizier spricht ein bißchen englisch. "Nein, filmen dürften wir hier nicht", meint er.  Paris-Dakar-Sportgeräte sind.

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Moss Isley, 
der Raumhafen auf Tataouine im Film

Erst als wir ihm erklären, dass wir nicht filmen wollen, sondern eine Film-Kulisse suchen, deutet er freundlich lächelnd Richtung Südosten und meint: "Ah, Star Wars! Hinter diesen Dünen finden sie, was sie suchen". Leider müssen wir seine Bitte mit einem Wheelie das Camp zu verlassen ablehnen, da unsere bepackten Reise-Enduros keineIn den Kulissen selbst ziehen geistig die Filmsequenzen an mir vorbei, wie der Jediritter Obi Wan Kenobi mit dem jungen Luke Skywalker in der Raumstation Moss Isley auf Tataouine ein schnelles Raumschiff nach Arduan sucht, das er mit Han Solo und seinem Raumschiff „Rasender Falke“ auch findet. Zurück fahren wir auf gleichem Wege über die Wellblechpiste, die zwar nicht schwer, aber sehr anstrengend ist. Das Geschüttel ist schier unerträglich, läßt auch bei höherem Tempo nicht wirklich nach. Inständig hoffe ich, dass an meiner Honda nichts kaputt geht. In diesem Sinne "Möge die Macht mit uns sein".


Wir fahren dann weiter nach Nefta und ab Hazoua entlang der algerischen Grenze auf einer Piste rund um den Chott el Jerid, der sogenannten südlichen Chott-Umfahrung. Endlos windet sich die Piste durch die wüstenähnliche Steppe. Mal rechts kleine Dünen und links der Salzsee, dann wieder eine hellbraune Ebene soweit das Auge reicht, weil die salzverkrustete Oberfläche des 300 km langen und bis zu 60 km breiten Chotts bis zum Horizont mit dem Farbton des Sandes verschwimmt. In der Miltärstation Rejem Maatougha nahe der algerischen Grenze werden wir penibel perlustriert. Offensichtlich ist den Soldaten hier stinkefad, sie kontrollieren die Stempel in den Pässen, wollen die polizeiliche Einreisebewilligung unserer Motorräder sehen und sogar die Genehmigung des GPS-Gerätes für Tunesien. Sie fragen auch, ob wir eine entsprechende Software vom Land haben. Natürlich haben wir, in Zeiten des Internets stellt so etwas kein Problem dar, die Soldaten hingegen sehen uns erstaunt an. Offensichtlich wissen wir dank modernster Technik besser über ihr Land Bescheid als sie selber. Und ich werde den Verdacht nicht los, dass Tunesien zwar das modernste Land Nordafrikas ist, trotzdem vom Fortschritt der letzten 15 Jahre überrollt wurde, während die Einwohner für diese Hightech-Welt eigentlich noch nicht bereit sind. Doch wir werden auch höflich, aber bestimmt daraufhin hingewiesen, dass wir hier keine 100 m neben der Grenze zu Algerien fahren würden. Aber wir versichern, die markierte Piste garantiert nicht zu verlassen, was nämlich einen illegalen Grenzübertritt bedeuten würde.

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Das "Steinerne Kamel"
 am Chott el Jerid

Ölschlauch

Die Africa Twin am Chott el Jerid

Immer wieder halten wir neben dem Chott an und lassen diese unendliche Weite auf uns wirken. Roberts Versuch auf dem Chott zu fahren bricht er auf dem weichen Untergrund sofort ab, seine Tenere sinkt bis zur Schwinge ein. Auch hier filmte George Lucas viel, der größte Salzsee Afrikas diente als Hintergrund für den Wüstenplaneten Tataouine. Aber schon Karl May würdigte dieses Naturwunder in seinem Roman „Durch die Wüste“. Ohne größere Probleme kommen wir nach El Faouar und am späten Nachmittag trudeln wir in Douz, dem Tor zur Sahara, ein.

Am Vormittag bummeln wir inmitten freudig lachender Menschen durch Douz, nachdem in der  Nacht zuvor endlich der Ramadan zu Ende war. Das wird ausgelassen gefeiert, denn endlich dürfen die Menschen tagsüber auch wieder essen oder rauchen. Leider haben wir den berühmten Vieh- und Kamelmarkt verpasst, der jeden Donnerstag das größte Ereignis der ganze Region ist.

Am Nachmittag fahren wir hinaus zu den Dünen, bei der Gelegenheit suchen wir gleich den Einstieg zur Piste über Bir Hadj Brahim nach Ksar Ghilane. Leider kommt ein kleiner Sandsturm auf, und im Nu ist alles voller Sand. Um unsere Ausrüstung, vor allem die Kameras zu schützen, kehren wir um und fahren eine kleine Rundfahrt in die andere Richtung nach Khebili und entlang des Chott el Jerid über Blidette zurück nach Douz. Allerdings können wir nicht in Erfahrung bringen, ob wir in Ksar Ghilane ausreichend Sprit bekommen werden.

Dann geht es tatsächlich in die großen Dünen. Zwar sind die tunesischen Dünen im Vergleich zu denjenigen in Algerien gar nicht so groß, deswegen aber für Motorräder nicht leichter zu befahren. Denn einmal drinnen im Dünenfeld hat man oft hat zuwenig Platz um zu Schwung holen und wird augenblicklich mit Eingraben bestraft.

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Cafe Tarzan

Bis zum ersten (von zwei) Cafe´s fahren wir noch auf einer markierten Piste, die in weiterer Folge aber nur mehr aus Spuren besteht. Prompt gräbt sich meine Honda permanent ein, der Ventilator des Kühlers hört überhaupt nicht mehr auf zu laufen. Die etwas leichtere XT 600 hat da eindeutig Vorteile. Vor allem meine Bridgestone TW 152 – so hervorragend sie auch bei Nässe sein mögen – hier im Sand zeigen sie große Schwächen. Aber irgendwie bringe ich die Africa Twin immer wieder aus dem weichen Sand, auch wenn ich des öfteren großes Mitleid mit meiner Kupplung habe.


Die Kleidung klebt förmlich an mir und mehr als nur einmal muss ich stehen bleiben, hauptsächlich um neue Kraft zu schöpfen und dabei den Motor etwas abkühlen zu lassen. Nach etwa 80 km verlieren sich Robert und ich komplett aus den Augen und ich kämpfe alleine weiter. Eine fatale Situation für mich, weil das GPS auf seiner Maschine montiert ist, ich somit gezwungen bin, nach "innerer" Navigation zu fahren. Gottseidank sind die vielen Spuren mittlerweile stark gebündelt, sodass man wieder von einer Piste sprechen kann, die vereinzelt auch wieder mit Markierungen versehen ist (Steinhaufen oder leeren Ölfässern). Im Nachhinein war dieser Tag sicher ein weiteres Highlight dieser Reise, auch wenn ich das zu diesem Zeitpunkt gar nicht so sah. Vor allem, als ich dann ganz alleine unterwegs war, verdrängte ich jeden Gedanken an einen Sturz oder eine mögliche Havarie. Kurz vor Ksar Ghilane treffe ich dann auf eine meterhoch verwehte Piste, die darunter teilweise sogar asphaltiert ist.  Ganz offensichtlich die berühmte Pipeline-Piste, eine der beiden Hauptverbindungen mit dem Süden Tunesiens.

Wie aus dem Nichts taucht die Oase Ksar Ghilane vor mir auf. Ich erschrecke, als ich das verwahrloste Dorf sehe! Also nichts wie durch diese 10 Blechhütten, rechts zu einem Palmenhain, mit viel Schwung durch die Sandzufahrt und plötzlich fährt man auf griffigem Sand wie durch ein Paradies. Sprudelnde Bächlein, schattige Palmen, große Nomadenzelte zum Übernachten – ich bin total von den Socken! Allerdings ist mein Begleiter Robert noch nicht eingetroffen. Doch er ist ein sehr erfahrener Wüstenfahrer, um ihn braucht man sich nicht sorgen, er ist noch immer und überall ans Ziel gekommen.

Einem Campingplatz ähnlich belege ich (vorerst) alleine ein Acht-Mann-Zelt. Die Honda abgeladen, geduscht und dann gehe ich auf Erkundungstour. Endlich in Ksar Ghilane – ein Traum wurde für mich wahr! Am Thermalwasser(Bade-)teich trinke ich ein Cola, spaziere dann etwa 20 m weiter und vor mir liegt der unendliche Grand Erg der Sahara. Dieses Bild kannte ich schon von Diavorträgen und Erzählungen und nun stehe ich selber hier.

Während ich so vor mich hinträume, vernehme ich ein sonores Ein-Zylinder-Viertaktbrummen und ein vorerst dunkler Punkt am Horizont entpuppt sich als Robert, der direkt über die alte französische Festung aus den Dünen ins Camp nach Ksar Ghilane kommt. Leider musste er in den Dünen ein paar Mal in den Sand, weshalb ihn die linke Schulter schmerzt. Am Abend spazieren wir ein Stück hinaus zur französischen Festung – zum eigentlichen Ksar – und bewundern den klaren Sternenhimmel, sowie die silbern schimmernden Dünen.

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Tankstopp in Toujane


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Eine Werkstatt von innen

Obwohl ich gerne eine Tag hier angehängt hätte, drängt Robert auf eine Weiterfahrt. Im Dorf gibt es entgegen der negativen Prognosen von Douz doch eine Tankstelle, deshalb tanken wir vom Kanister nach und steigen darauf in eine verwehte Piste – die als Abkürzung zur Pipelinepiste führt – ein. Auf der Pipeline-Piste fahren wir vorerst Richtung Süden – El Borma, bis ich bei einem Hinweisschild "Cafe Essbat" stutzig werde. Wir sind schon zu weit gefahren! Das GPS-Gerät bestätigt meine Vermutung, allerdings gäbe es mehrere Verbindungen auf die östliche Seite Tunesiens. Wir aber wollen konkrekt nicht über Remada, sondern durch das Dahhargebirge fahren. Also einige Kilometer zurück und an einer völlig unscheinbaren, unbeschilderten Abzweigung rechts ab. Gleich darauf müssen wir ein paar freigelegte rostige Pipeline-Rohre überqueren, die höchstwahrscheinlich nach deren Austausch einfach liegen geblieben waren.
Gar nicht so einfach, die beiden voll bepackten Wuchtbrummen über diese Hindernisse zu bekommen.

Die anfänglich feine Schotterpiste versandet zusehends, die Verwehungen werden immer höher bzw. länger und bald sind wir erneut von Fech Fech umgeben. Was meine Maschine mit sofortigem Eingraben quittiert. Da hilft nur Schaufeln, Graben, Schieben oder Ziehen, die Reihenfolge wechselt dabei beliebig. Meterlange Sandfontänen hinter uns herziehend kommen wir gottseidank immer wieder frei. Aber das Glück währt nicht lange und bei einer der nächstbesten weichsandigen Bergaufpassagen geht der Schwung erneut verloren und schon wieder steht eines der Biester, hauptsächlich meine schwere Honda. Und die ganze Prozedur beginnt von vorne!


Nach ca. 45 km erreichen wir ein steiniges Hochplateau und die Piste wird endlich härter. Vielleicht etwas zu hart, denn das Wellblech setzt uns ordentlich zu. Fährst du unter 70 km/h, rüttelt es dir die Gläser aus den Brillen. Und fährst du darüber, hast du keinen Spielraum, um einem Hindernis auszuweichen. Manchmal gibt es mehrere Spuren, sodass man auf eine weniger harte Nebenpiste ausweichen kann. Aber zumeist rumpelt es dahin, dass man glaubt, die Maschine fällt auseinander.

Nach 100 km sind wir derart durchgerüttelt, dass wir eine längere Pause einlegen. Bis jetzt sind wir außer zwei Touristenautos und zwei Hirten keiner Menschenseele begegnet, ansonsten herrscht eine faszinierende Einsamkeit. In weiterer Folge wird es zunehmend bergiger, wir nähern uns durch ein endlos scheinendes Tal dem Dahhargebirge. Plötzlich bei der ersten beschilderten Weggabelung nach 150 km bessert sich der Zustand der Piste und wie aus dem Nichts biegen wir auf eine frisch asphaltierte Straße ein. Es sind nur noch sechs Kilometer zum Berberdorf Chenini, berühmt für seine hoch am Berg gelegenen ehemaligen Wohnhöhlen der früher ansässigen Stämme .Dort trinken wir auch zwei Cola, denn ausgerechnet Kaffee gibt es im einzigen Oasen-Cafe leider nicht! Im etwa 20 km entfernten Tataouine finden wir eine Bleibe und beschließen einen Ruhetag einzulegen. Nicht nur wir, auch die Motorräder benötigen etwas Erholung. Zudem habe ich zu dieser Oase schon wieder eine ganz besondere Beziehung. Ist sie doch Namensgeber eines Planeten in den Filmen von George Lucas. Im Nachhinein war dieser Tag das dritte Highlight dieser Reise, auch wenn es sehr anstrengend war. Langsam verstehe ich die zahlreichen Wüstenfahrer, warum sie mit möglichst leichten Geräten unterwegs sein wollen.

Zwar ist Tataouine nicht wirklich interessant, bietet kaum Sehenswürdigkeiten. Dafür herrscht kein Massentourismus, kein Nepp, nur die einheimische Bevölkerung und ihre ureigensten Gewohnheiten. Entsprechend unbehelligt können wir durch den Soukh (Markt) spazieren und diese einzigartige orientalische Stimmung genießen, die so vielen Bazaren verloren gegangen ist. Schon immer waren die Moschee und der Bazar Zentren für Kommunikation, Handel und Politik in den Städten des Orients. Und gerade hier verspüren wir einen Hauch davon, als wir uns durch enge verwinkelte Gassen treiben lassen, manchmal schummrig, aber immer quirlig, laut und voller seltsamer, uns unbekannter Gerüche. Dazwischen ein Teehaus, eine Garküche und natürlich die unzähligen Werkstätten, wo man den Handwerkern bei der Arbeit zusehen kann.

Aus dem Ruhetag heute wird schon wieder nur ein halber. Bereits Mittag zieht es uns schon hinaus und wir fahren eine kleine Ksar-Runde. Im Umkreis von ca. 100 km Richtung libysche Grenze findet man zahlreiche davon, manche hervorragend erhalten, andere total verlassen. Ksars sind ehemalige Speicherburgen, die den Bewohnern  in Friedenszeiten als Lebensmittelspeicher dienten und in den Kriegswirren als Unterschlupf, deshalb teilweise auch befestigt sind. Französische Legionäre haben sie in den Kolonialzeiten in Kasernen oder Grenzfestungen umgebaut. Vor allem aber dienten sie Regisseur George Lucas in den 80er Jahren als Vorbild für seine Behausungen auf dem Wüstenplaneten Tataouine.

Über Gomrassen und Beni Khadeche entlang der Dahharberge fahren wir nach Matmata. Leider finden wir den Einstieg zur Schotterpiste nicht und wählen deshalb eine Asphaltstraße. Doch die Asphaltstrecke quer durch die Berge ist recht beeindruckend, denn endlich gibt es Kurven über Kurven. Und wir geben Stoff, dass die Motoren nur so röhren. Über das teilweise verfallene Berberdorf Tajoune kommen wir in die Matmataberge und treffen gegen Mittag in dem berühmten Höhlendorf ein. Selbstverständlich wurde auch diese skurrile Oase in den Star-Wars-Filmen als Kulisse berücksichtigt. Luke Skywalker wohnte zu Beginn des ersten Teiles hier bei seiner Tante und seinem Onkel, wo er auch die Druiden R2D2 und CP3O kennenlernte.

Doch hier trifft uns der Massentourismus voll. Man kann ihn förmlich spüren, beängstigend aufdringlich sind die Händler und "Führer" durch die Sehenswürdigkeiten. Dieser Ort ist überlaufen von Touristen, auch um diese fortgeschrittene Jahreszeit Ende Oktober und die Einheimischen wollen eigentlich immer und überall nur Geld abzocken. Welch gravierender Unterschied zum Süden des Landes! Mit Wehmut denken wir an die stillen Abende in Ksar Ghilane oder Tataouine, an den klaren Himmel mit Sternen zum Anfassen nahe. Daher trinken wir nur kurz etwas und ich laufe schnell für ein paar Erinnerungsfotos durch die Höhlenwohnungen.

Herrliche, langgezogene Kurven führen aus den Matmatabergen hinunter ins Flachland und bei Gabes treffen wir auf die Hauptstraße nach Tunis. Die Schnellstraße entlang der Küste über Sfax in den Norden ist der absolute Wahnsinn. Diese Tunesier überholen auch noch, wenn ich sie bereits mit Fernlicht blende, um auf mich aufmerksam zu machen!!! Ganze dreimal muss ich aufs Bankett ausweichen, um eine Kollision mit überholendem Gegenverkehr zu vermeiden.

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In El Djem legen wir eine Pause ein. Während Robert einen Kaffee trinkt, besuche ich das römische Theater. Das bisschen Kultur muss einfach sein, das bin ich mir schuldig. Das riesige römische Theater bot Platz für 35.000 Besucher. Niemand weiß genau, warum dieser gewaltige Bau gerade hier an dieser Stelle errichtet wurde. Im 148 Meter langen, 122 Meter breiten und 36 Meter hohen Theater lieferten sich bis zu 500 Gladiatoren Kämpfe gegeneinander oder gegen Bären und Löwen, die in unterirdischen Ställen gehalten wurden.
Anschließend will ich auf die alte Bundesstraße ausweichen, weil dort weniger Verkehr herrscht, aber starke Regenfälle der letzten Tage oder Nächte – hier muß es fürchterlich geschüttet haben – stellen viele Passagen wie Ouadi-Furten derart unter Wasser, dass sie selbst mit unseren Enduros unpassierbar sind. Also zurück auf die große Hauptstraße.

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In der Touristenmetropole Hammamet schlagen wir unser letztes Quartier auf, besuchen die benachbarte Künstlerstadt Nabeul und die Hauptstadt Tunis. Mit dem Sammeltaxi Louage fahren wir in die Millionenmetropole, spazieren entlang der Prachtstraße Avenue de Habib Bourghiba zur berühmten französischen Kathedrale von 1882, die mitten in den im arabischen Bauwerken wie ein Fremdkörper wirkt. In Erinnerung daran, wie weit das Meer früher in die Stadt reichte steht das Port du France heute am Eingang zum riesigen Soukh von Tunis. Trotz der kleinen winkeligen Gässchen fehlt es dem Bazar hier eindeutig an Flair, wie wir ihn in Tataouine verspürt haben. Zu sehr ist alles auf Tourismus ausgerichtet.

Am Nachmittag bringt uns die S-Bahn zu den Vororten Karthago und Sidi Bou Said. Sidi Bou Said ist für meine Begriffe recht touristenüberlaufen, zudem erinnert es mich stark an die kleinen griechischen Dörfer auf den Inseln der Ägäis. Karthago hingegen ist archäologisch eine Enttäuschung. War es doch zur Zeit der punischen Kriege neben den Römern eine der stärksten Mächte im Mittelmeerraum. Doch Karthago wurde nach dem dritten punischen Krieg von den Römern total zerstört und als rein römische Siedlung wieder aufgebaut. Wohl als Rache dafür, dass es der karthagische Feldherr Hannibal gewagt hatte, mit 50.000 Soldaten, 9.000 Reitern und 40 Kriegselefanten die Alpen zu überqueren und Rom somit in den Rücken zu fallen ("Hannibal ante portas").

Am Tag unserer Abfahrt regnet es prompt und wir müssen glatt die Regenkombi anziehen! Dazu ist es für tunesische Verhältnisse saukalt, ich kann mich nicht erinnern, jemals mit klappernden Zähnen gefahren zu sein. Es gießt bis kurz vor Tunis und nach einer Kaffeepause (die letzten tunesischen Dinar verbraten) fahren wir hinaus zum Hafen La Goulette und beginnen mit dem Einchecken. Ein Stempel hier, ein Stempel dort – nein, hier fehlt einer, sie müssen noch mal zurück – usw. Meine Nerven sind mittlerweile zum zerreißen gespannt. Genau auf der Auffahrtsrampe fehlt uns prompt ein Stempel und wir müssen wieder zurück!

Als es endlich soweit ist, beginnt es erneut zu regnen, ja es hagelt sogar. Während des Auffahrens in den Schiffsbauch versetzt die Verladerampe wegen des Seegangs bis zu 1,5 m in jede Richtung! Endlich legen wir ab und kaum aus dem Hafen begann das Schiff fürchterlich zu rollen – diese Rückfahrt wird auf offener See ja heiter werden.

Doch wie sagen die Araber: Allah eh Akbar (Gott ist groß). Und seine Wege sind verschlungen. Aber sie führen alle in den Himmel. In unserem Fall wieder nach Hause.


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Kamele

In der Sahelzone mit Palmenplantagen

Einheimische beim Tee-Plausch


Tips und Informationen

Einreise und Reisezeit:
Gültiger Reisepaß, Zulassungsschein, erweiterte grüne Versicherungskarte mit dem Vermerk ,,Tunesien“ (andernfalls kann man auch am Hafen in Tunis für die Reisedauer eine obligatorische Versicherung abschließen), zusätzliche Gepäckversicherung, Diebstahl- und Rückholversicherung ist anzuraten.
Durch die hohen Temperaturen ist von einer Reise im Sommer abzuraten. Optimal sind der Frühling, wenn alles blüht oder der Herbst mit seinen für uns nach wie sommerlichen Temperaturen. Wüstenfahrer ziehen zwar den Winter vor, weil dann die Tagestemperaturen moderater sind, die Nächte aber empfindlich kalt werden können.

Zoll:
Navigationsgeräte oder Videokameras müssen bei der Einreise deklariert werden (gratis), bei der Ausreise dürfen nur Souvenirs, Handarbeiten oder persönliche Gegenstände mitgenommen werden. Antiquitäten sind bewilligungspflichtig.

Währung:
1 Dinar entspricht 0,60 Euro (Stand 10/2007). Die Ein- und Ausfuhr von tunesischem Geld ist verboten.

Kredit- und Bankomatkarten haben sich erst im Norden bzw. in den touristischen Küstenregionen durchgesetzt. Im Landesinneren bzw. im Süden bezahlt man ausnahmslos cash, da kann sogar ein großer Papierschein Probleme bei Wechselgeldrückgabe hervorrufen.

Anreise:
Mit dem Fährschiff von Marseille, Genua, Livorno, Neapel oder Trapani/Sizilien. Schiffe verkehren mehrmals wöchentlich. Reedereien: Avimare, CTN, Paneuropa, und SNCM.

Unterkünfte:
Campen ist überall erlaubt, es gibt aber keine Campingplätze im eigentlichen Sinn. Vorher aber besser die Erlaubnis bei den Grundbesitzern, der Gemeinde oder der Polizei einholen. Vorsicht vor Skorpionenl

Preisgünstige Hotels sind bis ins Landesinnere in ausreichendem Maß zu finden. Wer höhere Ansprüche stellt, sollte sich bereits in Tunis an den Touristeninformationen einen Hotelführer besorgen. Somit lassen sich unliebsame Überraschungen vermeiden. Auch Jugendherbergen stehen vor allem in größeren Orten zur Verfügung; Infos gibt's in Tunis in der Avenue de Carthage.

Sprache:
Landesprache ist arabisch, Amtssprache französisch, im Landesinneren kann es Probleme mit einheimischen Analphabeten geben.

Öffnungszeiten:
Normalerweise von 8 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr; Läden in den Soukhs halten sich jedoch nicht immer an diese Zeiten.

Benzinversorgung:
Im Norden des Landes und an der Küste völlig problemlos, im Landesinneren ebenfalls ausreichend. Dennoch sollte man immer – vor allem aber im Süden - rechtzeitig tanken (vor der Reservemarke), da zuerst das selten verwendete „Bleifrei" an den Zapfsäulen zu Neige geht; besser noch einen Reservekanister füllen.

Gesundheit:
In den ersten Tagen scharfe Speisen, Alkohol oder eiskalte Getränke nur in Maßen zu sich nehmen, bis Sie sich klimatisch umgestellt haben. Trinken Sie nur original verpacktes Mineralwasser (,,Safia" oder „Sabine“) und vermeiden Sie Speiseeis oder Eiswürfel in den Getränken.
Aufgrund der mangelnden medizinischen Infrastruktur sollten alle nicht unbedingt nötigen chirurgischen/zahnärztlichen Eingriffe unterlassen werden.

Kulinarisches:
Olivenöl und scharfe Gewürze kennzeichnen die tunesische Küche. Statt des für Moslems verbotenen Schweinefleisches gibt es viel Lamm- und Hammelfleisch, dazu kommen Rindfleisch und Geflügel. Besonders beliebt sind der Salad Tunisienne (entspricht dem Greek Salat) oder Lablabi, eine gewürzte Suppe aus Kichererbsen mit geschnittenem Gemüse. Neben dem tunesischen Nationalgericht Cuscus (Hartweizengries mit allerlei Fleischvariationen) gibt es noch das Tajine (schnittfester Auflauf mit Gemüse und Kartoffeln) oder das Keftaj (variantenreicher Gemüseeintopf mit allerlei Fleischkreationen und Spiegelei). Als Nachspeise empfiehlt sich die Cormes des Gazelles, ein in Honig getauchtes Gebäck mit Nüssen.
Das Nationalgetränk ist der The a la menthe, der Pfefferminztee. Auch der Kaffee steht hoch im Kurs, konnte mich als begeisterter Kaffeetrinker und von unserem heimischen Kaffee verwöhnt, nicht überzeugen. Hitzebedingt trinken die Tunesier viel Mineralwasser, als Mitteleurpäer sollte man aber immer darauf achten, dass die Flaschen originalverpackt sind. Obwohl es im Land eigene Weinmarken und sogar einen Feigenschnaps namens Boucha gibt, wird Alkohol nur in Touristenlokalen oder Hotels ausgeschenkt. Der Islam verbietet seinen Anhängern den Genuß von Alkohol.

Verhalten:      
Der Islam ist vorrangig eine Männerreligion. deshalb sollten sich Frauen nicht in aufreizender, knapper Bekleidung zeigen, besonders im Landesinneren. Geduld und Gelassenheit sollten eine Tugend für den Tunesienreisenden sein. Respektieren Sie auch, dass sich manche Moslems nicht fotografieren lassen wollen, da der Koran sagt, man solle kein Abbild von sich machen. Bettelnde Kinder sollte man ignorieren, auch wenn sie noch so aufdringlich werden. Geben Sie einem etwas, sind Sie im Nu von hunderten umringt, die Sie nicht mehr loswerden. Die Bevölkerung im Süden ist sehr freundlich, zuvorkommend und vor allem neugierig. Da wir in ihren Augen schwerreiche Kapitalisten sind, wollen sie aber für jeden Handgriff "Bakschisch".  Die allzu Aufdringlichen sollte man eindringlich zurechtweisen, sie verziehen sich von ganz allein.
Ein eigenes Kapitel sind die Touristenzentren, dort werden Sie von einen in den anderen Laden geradezu gezerrt. Besser man antwortet gar nicht auf die Anrede oder weist einmal laut zurecht. Wir  West-Touristen können in wenigen Tagen mehr ausgeben, als ein Einheimischer im Monat verdient. Diese großen Unterschiede bringen Probleme. Klotzen Sie daher nicht mit dicken Brieftaschen, zumal Gelegenheit Diebe macht.

Verkehrsvorschriften:            
lnnerorts  50 km/h, außerorts 100 km/h, wenn nicht anders beschildert. Grundsätzlich gelten die gleichen Straßenverkehrsregeln wie bei uns, nur halten sich die Einheimischen nicht daran. Bei der Vorrangregel spielt in Tunesien die Größe des Fahrzeuges eine bedeutende Rolle, erst am Ende der Skala tauchen Zweiräder oder Fußgänger auf. Also Vorsicht und defensives Fahrverhalten an den Tag legen! Schon längere Zeit muss bei größeren und längeren Pisten- und Wüstenfahrten keine Meldung mehr bei der Polizei oder bei einem Militärstützpunkt gemacht werden (Ausnahme: das militärische Sperrgebiet ganz im Süden des Landes, Formulare gibts in Tataouine). Immer ausreichend Verpflegung, Wasser, Benzin, Öl und Pannenhilfe mitnehmen. Orientierungshilfen sind entweder nur im Grand Erg oder bei abgelegenen Nebenpisten notwendig. Obwohl in Tunesien offiziell Helmpflicht herrscht, haben wir keinen einzigen Zweiradfahrer mit Helm angetroffen. Wir sind immer mit Schutzkleidung und Helm gefahren

Ersatzteile:
Ausreichend mitnehmen; es gibt zwar überall kleine Werkstätten, die jedoch mit modernen Motorrädern hoffnungslos überfordert sein dürften. Auch Motorradreifen sind in Tunesien nicht aufzutreiben, weshalb wir je einen Satz Schläuche samt Pickzeug und Nachfüllspray mitführten. Gute Dienste leistete uns auch ein kleiner Kompressor zum Reifenluft nachfüllen, die wir in sandigen Passagen zuvor abgelassen hatten (Bordsteckdose notwendig).

Kartennachweis:

Carte Touristique et Routerie im Maßstab 1:350.000,

Tunesien im Maßstab 1:600.000 von Freytag & Bernd

Tunesien für Individualreisende vom Reise-Knowhow-Verlag (mit GPS-Koordinaten von abgelegenen Sehenswürdigkeiten oder interessanten Offroad-Tipps)

Navigations-Software für Tunesien (gratis) aus dem Internet unter www.4x4-travel.de


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Besslama e Bismillah
(Auf wiedersehen)

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