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Schleizer Dreieck 2004
„Rainy Days in Thüringen“

von Karl-Heinz Bendix

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Das Schleizer Dreieck ist die älteste deutsche Rennstrecke, auf der immer noch Veranstaltungen stattfinden. Allerdings ist sie natürlich im Laufe der Zeit einige Male an die sich ändernden Bedingungen des Rennsports angepasst worden.
2003 war wieder so ein Jahr, in dem die für die Strecke Verantwortlichen die Konzeption der Piste als reinen Straßenkurs überdenken mussten, nachdem es herbe Kritik einiger Aktiver an der seit einigen Jahrzehnten fast unverändert gebliebenen Streckenführung gegeben hat.
Das führte dazu, dass sich die Schleizer entscheiden mussten, die Strecke zu verkürzen, indem ein neuer Streckenteil eingezogen wurde, der aber zum einen die klassische Dreiecksform des Kurses fortführt, und der die traditionellen Streckenteile am Buchhübel und in der Seng weiter im Streckenverlauf belässt.
Erneut hat sich die seit Jahrzehnten immer wieder zu bewundernde Schleizer Zähigkeit durchgesetzt, die Rennstrecke zu erhalten und damit in Schleiz die Tradition der Rennstadt fortzusetzen, denn schon etliche Male schien für den Kurs das Ende gekommen zu sein.

1923 fand die erste Veranstaltung statt, und die muss damals so eindrucksvoll organisiert gewesen sein, dass schon im folgenden Jahr zum ersten Mal ein Prädikats-Rennen veranstaltet wurde, denn bereits das zweite Schleizer Dreiecksrennen zählte zur deutschen Motorradmeisterschaft.
Erstaunlicherweise wurde die Strecke schon 1927 erstmals kritisiert: Schließlich bestand der Kurs aus öffentlichen Straßen, und Thüringen gehörte nicht zu den wohlhabenden Ländern der Weimarer Republik, das sich ausgezeichnete Beläge für die kleinen Straßen leisten konnte, aus denen der Kurs bestand. Schließlich entstanden in dieser Zeit die ersten Pisten, die nur für den Sport geschaffen wurden wie zum Beispiel der Nürburgring, und die setzten den neuen Standard. Trotzdem wurde die Schleizer Veranstaltung immer populärer, und mit den Einnahmen gelang es, die Infrastruktur der Piste sinnvoll zu gestalten, so dass sich das Schleizer Dreicksrennen ab 1931 mitten in der ökonomisch kritischen Zeit mit dem Prädikat eines „Internationalen Rennens“ schmücken konnte. Die Schleizer hatten längst erkannt, dass die Veranstaltung einen positiven Effekt auf die lokale Ökonomie hatte, und das gilt gewiss bis heute!

Im „1000jährigen Reich“ verloren die Schleizer erst einmal die Oberhoheit über ihre Veranstaltung, denn die staatlichen Behörden hatten den Motorsport als Propaganda-Instrument entdeckt und nahmen seine Organisation selbst in die Hand. Die Kosten für den Streckenausbau übernahmen sie aber natürlich nicht, denn die blieben an den lokalen Veranstaltern hängen. Immerhin sahen die Zuschauer die Kämpfe der konkurrierenden deutschen Werksrennställe von BMW, DKW und NSU, so dass ihnen großer Sport geboten wurde. 1937 ahnte noch keiner, dass es eine 10 Jahre dauernde Rennpause auf dem Dreieck der Rennstadt Schleiz geben würde, denn den Schleizern wurde es untersagt,  weiterhin Rennen auf dem Kurs zu veranstalten, der für veraltet und zu gefährlich gehalten wurde. Gegen eine solche Entscheidung der Behörden war im Deutschland der 30er Jahre kein Kraut gewachsen, und dann kam der Krieg.

Kaum war dieser vorbei mit dem bekannt katastrophalen Ergebnis, regte sich die alte Rennbegeisterung wieder in Thüringen, und im Oktober 1948 wurde die erste Rennveranstaltung in der Ostzone (die DDR gab es bekanntlich noch nicht) natürlich in Schleiz organisiert, bevor es überhaupt wieder so etwas wie eine offizielle Motorsport-Organisation gab. Das änderte sich mit Gründung der DDR 1949, und 1950 war das Schleizer Dreieck bereits wieder im Kalender als gesamtdeutscher Meisterschaftslauf.
Doch erneut verloren die Schleizer den direkten Einfluss auf ihr Rennen, als nicht nur der Motorsport, sondern der gesamte Sport zum Spielball zwischen den „Systemen“ im kalten Krieg wurde. Außerdem trug die ökonomische Situation der DDR nicht gerade dazu bei, die Strecke immer wieder den zeitlichen Erfordernissen anzupassen, und wie schon in den dreißiger Jahren wurde der Hohensteiner Kurs im benachbarten Sachsen von den Behörden bevorzugt.
Wer hingegen gemeint hätte, dass daraus nur folgen könne, dass die  Einstellung der Schleizer Renntradition damals nur eine Frage der Zeit sei, kennt die Schleizer schlecht! Es gelang ihnen immer wieder, das Rennen zu veranstalten und den Kurs immer wieder so zu modifizieren, dass er für Aktive und Zuschauer stets attraktiv war. In den 60er Jahren half im besonderen Maße, dass man das Dreieck als Strecke für die auch in der DDR ausgeschriebenen Rennen für Monoposti der Formel Junior und dann der Formel III entdeckte. So gelang es den Schleizern , das Dreieck bis zur politischen Wende im Herbst als aktive Rennstrecke zu erhalten. Wer annahm, dass anschließend alles einfach war, weil die alten Probleme wegfielen, irrt gewaltig, denn es kamen etliche neue hinzu:
Der internationale Rennsport hatte sich schon lange von den Straßenkursen entfernt hin zu permanenten Rennstrecken, die oft Arena-Charakter besaßen, und so war das Dreieck erneut gefährdet. Zuerst behalf man sich in Schleiz mit einigen kleineren Maßnahmen:
So wurde der Fahrbahnbelag komplett modernisiert, und die üblichen Sicherheitsmaßnahmen wurden auch am Dreieck auf den neuesten Stand gebracht. Das änderte aber nichts am grundsätzlichen Charakter der Piste. So schien es vor gar nicht so langer Zeit nun wirklich so weit zu sein, dass die schöne Tradition der ältesten deutschen Rennstrecke kurz vor dem Aus stand. Wer das meinte, hat aber die Kraft und die Ausdauer der Schleizer unterschätzt, die ihr Dreiecksrennnen immer wieder am Leben gehalten haben, und die sich auch nun wieder entschlossen haben, nicht aufzugeben, sondern erneut den Kurs den Erfordernissen des heutigen Sports anzupassen.
Im Laufe des Jahres 2004 wurde also die neue Streckenführung realisiert, und in der zweiten Jahreshälfte wurde der modifizierte Kurs wieder in Betrieb genommen. Dadurch rückte leider der mittlerweile auch schon wieder traditionelle Termin der Veranstaltung für historische Fahrzeuge in den Herbst, und wer Schleiz kennt, weiß, was das heißt: Schleiz ist aufgrund seiner geographischen Lage im Thüringer Wald ein „Wetterloch“, und Ende September muss man damit rechnen, dass die Veranstaltung nicht über das ganze Wochenende bei angenehmen Temperaturen und bei herrlichem Sonnenschein stattfindet. Aber schließlich ist Motorsport  in „Neudeutsch“ eine „Outdoor Activity“, und da muss man sich halt mit den nun einmal gerade herrschenden Wetterverhältnissen begnügen.
Dieses Jahr war es sogar noch schlimmer, denn es goß fast den ganzen Samstag und Sonntag wie aus Kübeln. Doch altgediente Schleizer Aktive und Zuschauer können noch von ganz anderen Wetterkapriolen berichten, zum Beispiel bei dem damals traditionellen Schleizer Frühjahrstraining, so dass die klimatischen Verhältnisse bei der Schleizer Dreieck Classic 2004 noch unter „normal“ (zumindest für den Thüringer Wald) eingestuft werden können.

Warum erwähnen wir das hier als lange Einleitung unseres Beitrages? Weil wir uns wünschen, dass wir in den kommenden Jahren noch oft nach Schleiz kommen können, und weil wir uns wüschen, dass es den Schleizern gelingen möge, ihr Dreieck noch lange zu betreiben, und zwar nicht nur für historische Fahrzeuge, sondern für den zeitgenössischen Rennsport. Wir möchten ein wenig dazu beitragen, diese nach wie vor wunderschöne Strecke populär zu halten, und wir möchten daher alle Freunde historischer Rennfahrzeuge auffordern: „Kommt wieder nach Schleiz!“ Der Kurs hat es verdient, und ganz besonders der hartnäckige Kreis derer, die dafür sorgen, dass dort weiterhin Veranstaltungen organisert werden, und das sind viele, die sich ehrenamtlich dafür einsetzen! Sie haben unsere Unterstützung redlich verdient!

Wir möchten euch zeigen, was es dieses Jahr bei den historischen Fahrzeugen im Schleizer Regen zu sehen gab:

Vorkriegs-Motorräder
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Scotts große Zeit der wichtigen Rennsiege endete bereits mit dem ersten Weltkrieg, aber in den zwanziger Jahren waren sie immer noch im Rennsport unterwegs, ohne jedoch an die große Zeit der TT-Siege anknüpfen zu können. Dennoch war seinerzeit manche Scott in Schleiz zu sehen, und dass der Zweitakttwin aus Saltaire immer noch Eindruck machen konnte, zeigt der Ankauf einer in Marienberg siegreichen Scott durch den DKW-Besitzer J.S. Rasmussen.
So gehören die Scotts ganz einfach auch auf das neue Schleizer Dreieck!


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„Blackburnes Zeit als Motorrad-Fabrikant endete bereits 1922, doch anschließend konzentrierte sich die in Bookham ansässige Firma auf den Bau von Motoren für Konfektionäre. Spätestens seit den TT-Siegen von Wal Handley auf der mit Blackburne-Motoren ausgestattenen Rex Acme war der Ruf der käuflichen Rennmotoren so gut, dass sie auch von Firmen erworben wurden, die die Motoren anderer Hersteller in der Serie verwendeten. Etliche Rennfahrer ersetzten seinerzeit die serienmäßig vorgefundenen Motoren durch Blackburnes und oft wurden anschließend die Motorräder als Blackburne genannt.
Die Schleizer Nennlisten der 20er Jahre können das bezeugen.
Wieviele Blackburne-Motoren mögen aber wohl den Weg in’s Ländle zu UT gefunden haben?

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Velocette erfand den „Production Racer“, das eigentlich nur für den Rennsport konzipierte Kleinserien-Motorrad, auch wenn man diese These ausgiebig diskutieren kann.
In Schleiz hat Velocette eine ganz besondere Tradition, denn schließlich trat Ted Mellors mit der Werks-KKT hier an und siegte gegen die starke deutsche 350er Konkurrenz.
Schön, dass sich auch eine frühe KKT in prachtvollem Zustand zur Neueröffnung des Dreiecks eingestellt hat.


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Die Horex Regina kennt fast jeder, und viele kennen den Regina-Vorgänger SB 35 auch noch, da diese Horex als erstes Modell nach dem Krieg produziert wurde. Der erste Horex-Typ mit dem eigenen Motor war hingegen die ab 1934 gebaute S 35, die mit 92 mm Hub beachtlich langhubig und damit nicht unbedingt prädestiniert als Basis für einen Rennmotor war. Dennoch wird so manche Ausweis-Karriere mit einem derartigen Gerät begonnen worden sein.
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Echtes Rennmaterial war rar damals und nicht jeder, der so ein Ding wollte, war auch in der Lage, das Motorrad zu finanzieren, wenn er denn überhaupt in der Lage gewesen wäre, es adäquat am Laufen zu halten.
Zu den raren Production Racern in Deutschland zählten damals die begehrten NSU SS 350/500-Modelle. Hier steht die 34er SS 350 von Hans Cramer im Regen, immerhin teilweise geschützt von einer Plane in den nationalen Farben…
Wer erinnert sich noch an Hans Cramers wunderbare Trial-Maico?

In Schleiz waren in den dreißiger Jahren natürlich alle NSU-Stars am Start, 
von Tom Bullus über Bernd Rosemeyer bis zu Oskar Steinbach und Heiner Fleischmann.
1950 bewegte Heiner die 350/500er Kompressor NSUs in Schleiz.

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Harleys haben eine enorme Tradition auf dem Dreieck, denn Paul Rüttchen siegte mehrfach mit den Milwaukee-V-Twins in der großen Klasse. Die wirklich schnellen Motoren damals waren zwar die ohv-Achtventiler, aber die waren rar. Wir freuen uns auch sehr über ioe-Modelle in so hervorragendem Zustand. Schließlich war der „twocam“-Motor noch in den späten 20er Jahren im US-Rennsport sehr aussichtsreich unterwegs, und vorher haben viele bekannte europäische Fahrer Harley gefahren wie zum Beispiel auch Tazio Nuvolari.


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In den uns zugänglichen Quellen der DKW-Renngeschichte kommt ein wasser-
gekühlter 350er Einzylinder nicht vor. Wer informiert uns über die Story dieses Motorrades?
Der Auspuff ist natürlich „grob unhistorisch“! Schau’n wir mal, wann wir eine 1913er Scott mit „Auspuffbirnen“ sehen werden?

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1933 erschien die neu konzipierte Ariel Red Hunter (den Namen gab es hingegen schon länger) und wurde gleich zu einem Erfolg am umkämpften britischen Markt der Roadster Singles. Im „Grass Track“-Sport wurde die Red Hunter ein echter Winner, zum Beispiel mit dem von seinen TT-Einsätzen im BMW-Team bekannten Jock West im Sattel. Auch in Brooklands war man mit einer 350er oder 500er Red Hunter gut ausgerüstet.
So brachte Ariel 1938 mit der LH1 (250 ccm), der NH1 (350 ccm) und der VH1 (500 ccm) drei Competition Red Hunter-Versionen auf den Markt, die sich mit Einport-Köpfen, hoher Verdichtung, BTH-Rennmagnet und vielen Fahrwerkdetails deutlich von den Standard-Red Hunters unterschieden. Die Motorräder waren eigentlich für Scrambling vorbereitet, doch etliche fanden ihren Weg auf die vielen lokalen britischen Rennstrecken zu den typischen Clubman’s short distance races. Hier sehen wir eine der heute raren NH1.


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Die Triumph T90 kennen wir schon vom Schwäbischen Hill Event.


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Bei dem Anblick dieser Benelli Monoalbero 250 kommt echte Freude auf!
Das war zwar ein wunderbares Sportmotorrad der späten 30er Jahre, aber trotz ohc-Motor war es kein ausgesprochenes Rennmotorrad, auch wenn einige davon sehr seriennah im italienischen Nachwuchssport eingesetzt worden sind.
Diese hier tritt als Supersport-Motorrad an mit allem, was zur zeitgenössischen straßenzulassungsfähigen Ausrüstung dazugehört! Bravo!
Wir wünschen uns mehr derartige im originalen Zustand belassene Sport-Motoräder oder natürlich auch Touren-Motorräder und weniger (in diesem Fall!) „Dario Ambrosini-Replica-Specials“!


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Die Guzzi Condor hingegen stand im Transporter, und da gehört sie bei den klimatischen Verhältnissen auch hin. So ein Stück bewegt man nur, wenn die Umstände passen.


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Unmittelbar nach dem Krieg, als es kein Rennmaterial zu kaufen gab, sah man sogar solche KS 600-Gespanne im Einsatz, obwohl sie bei weitem nicht so gut dafür geeignet waren wie die Boxer aus München. Die BVF-Vergaser sind hingegen nicht zeitgenössisch.
Motorräder der 50er Jahre
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Schade, dass nicht auch die Norton ES/2 wie oben die Benelli im vollen Straßensport-Trim erschienen ist. Schließlich konnten sich nur gut situierte Sport-Fans eine Norton Inter leisten, und die ES/2 war der eher erfüllbare Traum der Norton-Fans, die Artie Bell und Harry Daniell in den ersten Nachkriegs-Rennen bewunderten.


MLNA0249.jpg Britische Racer wie diese Manx Nortons haben vermutlich schon feuchtere Tage erlebt als den thüringischen Landregen.

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Echte originale Norton Domiracer gab’s nur ganz wenige, und selbst die Experten streiten noch um die genaue Zahl. Aber das von Norton gegebene Vorbild wurde rasch von vielen Privatiers kopiert. Natürlich gibt es heute zig-mal so viele Domiracer wie seinerzeit, und die meisten entstanden vermutlich erst in den 90er Jahren. Diese hier steht stilecht da mit der Roadholder und den Amal Concentrics, dem Benzin- und Öltank in klassischer Linie. Ob der „Kühllufteinlass“ auf dem Startnummernträger der Aerodynamik hilft?
Das im Programm angegebene Baujahr 1957 müsste man mal diskutieren….


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Wo mögen die wenigen AWO 250 Production Racer geblieben sein? Außer im Museum Suhl? An der AWO Sport hier mit BK-Front erinnert nur der Magnetzünder an den Production Racer, und der „Funkenspender“ muss bei seiner exponierten Lage mit „Plaste“-Folie vor dem Regenwasser geschützt werden.
60er Jahre und später
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Sehr schön das Dick Mann-Autogramm auf dem
Rob North-BSA Rocket Triple-Racer.

Warum tritt so ein Gerät in der Clubsport-Klasse an?


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Seeleys
mit 7R/G50-Motoren
sind aussichtsreiche
IHRO-Bikes

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Syd Lawton war noch Norton-Werksfahrer in den 50er Jahren, und in den 60ern setzte er von ihm präparierte Aermacchi-Ala d’Oros im Continental Circus ein. Heute sieht man sie als aussichtsreiche IHRO-Wettbewerber.


MLNA0322.jpg MLNA0323.jpg Diese optisch sehr schöne Ala d’Oro war eine der Aermacchis, die die ersten vier Plätze im 350er IHRO-Rennen belegten.

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Schade, an der
Ala d’Oro
wurde viel modifiziert.
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Hier noch eine traumhafte Ala d’Oro, wie sie als Harley Davidson “Godlen Wing“
in den USA eingesetzt wurden. Wunderbar, die Oldani-Naben!


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Zur Kategorie „Dream-Racer“ gehört auch die 1000er Laverda.
Was spricht eigentlich dagegen, diese Motorräder heute bei den historischen Veranstaltungen so antreten zu lassen, wie sie seinerzeit im Zuverlässigkeits-Sport angetreten sind?

Sie sollen ja keineswegs ausgegrenzt werden!


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Die MV Agusta Twins sind beim Zuverlässigkeits-Sport nicht einmal am Start gewesen, da sie völlig chancenlos waren. Heute werden sie in Massen zu „Agos Trainingsmaschine“ umgefrickelt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass der einzige Zweck der Dinger der ist, dass der Besitzer dann endlich die Phil Read-Replica-Lederkombi tragen kann, die er sich 1973 gewünscht hat!
Historische Motorräder zu erhalten und auch zu fahren, ist sicherlich genau das, worum es bei unserer Leidenschaft geht, aber zu dem Zweck muss das Material erst einmal historisch sein!


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Unsere niederländischen Nachbarn, die immer wieder gern gesehene 
Gäste am Dreieck sind, zeigten Flagge.

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…und an den Ducatis gab’s wieder viel zu tun, 
was vielleicht im Zusammenhang stand mit den unitalienischen Wetterverhältnissen?

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„Doc E.“ wird doch nicht etwa den Bologneser Singles untreu werden und demnächst mit einer NOKI-TZ antreten? 


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Dave Nourish Racing ist eine bekannte Adresse für britische Twin-Fans. Hier hat einer seiner Motoren seinen Arbeitsplatz in einem Kneeler gefunden. 

Maico
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 Das MAICO-Historic-Racing-Team fiel in Schleiz vor einigen Jahren einmal unangenehm auf, als sein Chef beim Interview seiner Freude Ausdruck verlieh, endlich wieder einmal in „Sachsen“ zu Gast zu sein…..ob es daher kommt, dass es nun zwei getrennte Lager des Teams gibt mit
 „MAICO Ost“…

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 …und „MAICO West“?

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MLNA0253.jpg Diese MAICO MD 125 RSII besitzt viele schöne originale Details, die man nur noch selten sieht! Ein dickes „Bravo“ dafür!
50er

Ganz besonders in der DDR war die 50er Klasse prädestiniert für die Fahrer und natürlich auch Betreuer der Technik gewesen, die nicht über die Beziehungen verfügten, an das Top-Material zu kommen, die sich aber durch saubere Arbeit und konsequente Entwicklung in kleinen Schritten mit 50er Eigenbauten in der Spitzengruppe etablieren konnten. Erfreulicherweise tauchen einige dieser Maschinen nun im historischen Feld auf, aber wir wünschen uns auch, dass es nicht plötzlich weit mehr Exemplare sind als damals im DDR-Rennsport, dass ihre Stückzahl nun also nicht auch durch zigfaches Replizieren vervielfacht und der historische Wert damit dezimiert wird.

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 Die Minimot fand man regelmäßig in den 50er Feldern in der DDR seinerzeit, und dieses mit Bj. 1972 genannte Exemplar scheint aber eine Verkleidung der späten 70er Jahre zu tragen.

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Die in der WM erfolgreichen Tiddler wurden eifrig kopiert in der DDR, und manch Kreidler-Motor fand seinen Weg über die Mauer! Fast alle wurden natürlich als Eigenbau genannt, und das entsprach ja auch den Tatsachen, weil eben sehr viel eigene Arbeit an den Dingern zu leisten war.

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MLNA0277.jpg Oft wurden die van Veen-Fahrwerke kopiert, und das war ja gewiss ein gutes Vorbild! Diese Kreidler wird mit Bj. 1968 genannt, und damit wäre sie dem van Veen-Vorbild einige Jahre zuvorgekommen… MLNA0278.jpg

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Die KDG nahm die letzten Werks-Kreidler-Rahmen zum Vorbild, die dann noch einige Jahre von van Veen eingesetzt wurden. Das passt gut zum im Programm angegebenen Baujahr.


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Nun aber noch zu einem echten „Sahnestück“, der 50er REIMO des Ludwigshafeners W. Reinhardt, der uns noch durch seinen ausgezeichneten vierten Platz beim 50er Rennen des Großen Preises von Deutschland 1969 in guter Erinnerung ist.

Wir hoffen, über den Winter ausführlich über die REIMOs
 berichten zu dürfen!

Ehrengast Phil Read

In den 50er Jahren konnten die Schleizer Organisatoren jedes Jahr bis zum Mauerbau viele prominente Commonwealth Rider verpflichten, so dass die Zuschauer echten internationalen Continental Circus-Sport erleben durften. Hier seien nur Peter Ferbrache, Bob Brown, John Hempleman und der spätere sechsfache Weltmeister Jim Redman genannt, der 1999 als Ehrengast zum Dreick zurückkehrte. Phil Read startete erst nach seinem sensationellen Junior-TT-Erfolg 1961 regelmäßig auf dem Kontinent, so dass er diese Zeit auf dem Dreieck nicht mehr erlebte. Nach 1961 war es für die Top-Privatfahrer leider nicht mehr so richtig attraktiv, in Schleiz an den Start zu gehen, obwohl zum Beispiel Luigi Taveri und Ginger Molloy in den 60er Jahren immer wieder die MZs ärgerten.
Dieses Jahr war es endlich so weit, und der achtfache Weltmeister war als Stargast eingeladen, um in der 500er IHRO-Klasse an den Start zu gehen. Dummerweise gab es Probleme mit seiner Lizenz, doch die Schleizer bewiesen erneut ihre Flexibilität, die ihnen seit Jahrzehnten erlaubte, das Dreieck am Leben zu halten. Mit viel Phantasie gelang es also, für den Altmeister und seine Seeley-Goldstar einen Sonderlauf zu organisieren. Schließlich ist sein Fahrstil nach wie vor makellos, und so eine lebende Legende wie Phil Read kann man ja ganz besonders den Fans nicht vorenthalten, die bei den ungünstigen Wetterbedingungen trotzdem den Weg nach Schleiz angetreten hatten.
Daher auch hier unser dickes Bravo an die Schleizer Organisation, die sich nicht als behördenähnliche Paragraphenreiter aufspielte, sondern die es trotz aller widrigen Umstände wie zum Beispiel die Versicherungssituation schaffte, den Phil auf die Piste zu bringen:

Das lässt sich mit einem einzigen Wort beschreiben: Vorbildlich!

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MZ REs auf dem Dreieck

 Solange die Zschopauer die REs  werksmäßig eingesetzt haben, gehörte das Rennen auf dem Dreieck zu den wenigen „Heimspielen“. Trotzdem mussten sie einige empfindliche Schlappen einstecken, obwohl die durch viele glänzende Siege mehr als aufgewogen wurden. Selbstverständlich sorgten viele DDR-MZ-Fahrer für weitere Siege auf dem Dreieck nach der Beendigung des Werkseinsatzes.


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MZ-Altstar Heinz Rosner musste bis 1968 warten, bis ihm ein Sieg auf dem Dreieck gelang, und das auf nasser Piste, und zwar vor Laszlo Szabo und Kent Anderson. Dieses Jahr war seine Stimmung am Trainings-Samstag trotz typischen Schleizer Wetters prächtig! Wer so oft auf dem Dreieck an den Start gegangen ist, den kann 
hier klimamäßig wohl nichts mehr erschüttern?
Am Sonntag klebte wieder sein bekanntes Schleizer Pech an seinen Reifen, denn die klebten nicht so richtig auf dem nassen Schleizer Asphalt, so dass Heinz leider einen Rutscher produzierte! Wir vermuten aber, dass er 2005 sicher wieder mit gleich guter Laune am Start sein wird!


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 Die 125er MZ-Truppe um die DDR-Clubfahrer-„Legende“ Merkel Sigg versuchte wohl, mit einem mexikanischen Strohhut bessere Wetterverhältnisse zu beschwören? 
Vielleicht tritt die Wirkung aber erst nächstes Jahr ein?

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Schleizer Markt

Dieses Jahr fand zur Schleizer Dreieck Classic noch ein Teilemarkt statt, und wir halten das
 für eine ausgezeichnete Idee! Hoffentlich wird diese Kombination zur Schleizer Tradition!
Leider litt der Markt dieses Jahr ganz besonders unter dem Regen!

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 So zeigen wir hier nur 
die feuchte Magnet-Kollektion…

 …und die Zweitakt-Racer, die man ebenfalls dieses Jahr in Schleiz erwerben konnte.

 Replica-Parts werden natürlich im Rahmen der IHRO-Races gehandelt.

Schleizer Dreieck-Umfeld
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Der Schleizer Souvenir-Shop hatte dieses Jahr einen echten Verkaufs-Hit: Regenschirme mit dem Dreiecks-Logo! Dementsprechend fröhlich war die „Shop-Besatzung“ trotz der weniger gut „gehenden“ Sommerbekleidung für den Schleizer Fan.

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Also kaufte ich mir ein T-Shirt für erstaunlich günstige € 12.- in Größe „L“, um mich im nächsten Sommer als Dreiecks-Fan zu outen. Dummerweise war es „Kindergröße L“, so dass ein junger Teenager aus Langendorf nächstes Jahr als Schleizer Fan die Schulbank drücken wird.

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Für den Appetit ist immer gesorgt in Schleiz, und wer die berühmte Thüringer Rostbratwurst schon 100 Mal genossen hat, kann zum Beispiel auf Fisch umsteigen,…

…und ganz in der Nähe vom Dreieck kann man sich um die E-Teil-Versorgung von DDR-Klassikern bemühen.

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Liebe Schleizer, hoffentlich findet nächstes Jahr die Schleizer Dreieck Classic wieder ein paar Wochen früher im Jahr statt, so dass ihr wieder auf der Sommerseite sein werdet!
Wir drücken euch die Daumen für die 2005er Veranstaltung bei herrlichem Sonnenschein, damit die Preziosen der Teilnehmer nicht im Transporter bleiben, sondern auf die Strecke kommen.


Text: Karl-Heinz Bendix
Fotos: Karl-Heinz Bendix, Peter Frohnmeyer

Copyright: Classic-Motorrad.de