Spa-Franchorchamps: historisches Motorsport-Gebiet par excellence!
Genau der richtige Ort für eine, nein, DIE Veranstaltung für historische Rennmotorräder und
für die Champions der Geschichte!
Es existiert noch ein großer Teil des alten Kurses, und der erlaubt immer noch, was wir heute
im Zeitalter der Motodrome und Arenen nicht mehr haben, vermutlich nie wieder haben werden:
Motorrad-Straßenrennsport!
Außer der für diesen Zweck wohl doch viel zu langen
Nürburgring-Nordschleife gibt es kaum noch eine Strecke, die für eine
Parade der alten Technik und der alten Meister so geeignet ist wie
Spa-Franchorchamps!
Wer hat (wenn er alt genug ist) damals bei der Nennung der Streckenteile wie Stavelot, Malmedy,
Blanchimont, und besonders La Source und Eau Rouge keine Gänsehaut bekommen bei den seltenen
Radio- und TV-Berichten über die Motorrad-GPs in Spa? |
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So
sieht Eau Rouge aus der Boxengasse heute aus, und die Foto-Perspektive
verharmlost diesen Streckenteil, wie jeder weiß, der jemals das Gefälle
bei Start und Ziel (damals!) und anschließend die Steigung mit Tempo
durchfahren hat. |
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Daher möchten wir den Organisatoren der Biker’s Classics 2005 zum
wiederholten Male gratulieren und auch danken für die Organisation dieser Veranstaltung, von
der wir hoffen, dass sie eine ständige Einrichtung wird, und die dann mit den Jahren
sicherlich auch weiter qualitativ wachsen wird. |
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Was
wir an dieser Stelle ganz besonders erwähnen wollen und geradezu
erwähnen müssen, ist der großartige Job, den die Stewards leisten!
Immer freundlich, immer zuvorkommend, stets im Bewusstsein, dass es
sich bei der Parade der alten Meister um echte VIPs und nicht um
WannaBes handelt, immer korrekt bei der Maschinen-Abnahme, immer auf
die Belange der Teilnehmer konzentriert, denn nur mit denen lässt sich
die Veranstaltung organisieren, immer vielsprachig in der
Kommunikation, um die benötigte Information korrekt und
unmissverständlich weiterzuleiten, etc., etc.! |
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Liebe Stewards der Biker’s Classics, wir wissen, dass ihr schon im vergangenen Jahr einen großartigen
Job geleistet habt, und dieses Jahr ist es endlich an der Zeit, euch dieses dicke Kompliment
deutlich auszusprechen!
Vielen herzlichen Dank für eure wertvolle Arbeit!
An dieser Stelle darf aber nicht vergessen werden, dass der restliche Teil der Organisation
genauso reibungslos funktionierte! Die Akkreditierung im „Welcome Center“: völlig
problemlos, lauter nette Leute dort! Die Parkplatz-Ordner, die Leute an den Eintritts-Checks,
alle ganz korrekt, alle hatten ihre Aufgaben völlig im Griff.
Wir hörten von einigen „Teilnehmern“ gegenteilige Aussagen, die sich mit unseren
Erfahrungen absolut nicht decken! Ob in deren Fall das Problem nicht etwa in der eigenen
Person zu suchen war?
Wir können zur Organisation nur sagen:
„Well
done, Gentlemen! We’re looking forward to come back next year!”
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Nachdem wir im vergangenen Jahr unsere Biker’s
Classics-Berichterstattung unter das Motto „Lebende Legenden“ gestellt hatten, wollten wir
dieses Jahr eigentlich über „Legenden mit zwei und drei Rädern“ berichten, aber ganz
ehrlich: Wir können so etwas nicht in dem benötigten kurzen Zeitraum zustande bringen, in dem
bei unseren Lesern, die dort waren, die Erinnerung noch einigermaßen frisch ist. Wir werden
also eine Serie unter der Überschrift einmal ganz ohne Bezug auf eine einzige Veranstaltung
machen, und dann wollen wir uns auf echte historische Renntechnik konzentrieren ohne all das
„Beiwerk“, was man heute auf den Veranstaltungen leider in so großer Zahl auch sieht.
So entschieden wir uns, die großartige Veranstaltung in Spa unter den Titel „Impressionen“
zu stellen, indem wir ohne strenge Abfolge viele wichtige Fahrer und ihre Motorräder in
mindestens zwei Folgen vorstellen, wie wir sie an diesem Wochenende erlebten:
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Spa-Impressionen
2005 Teil 1
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Wie gesagt, es gibt absolut keine Reihenfolge nach Wichtigkeit oder nach
Erfolgen, und schon gar nicht nach irgenwelchen „Siegen“ bei dieser Veranstaltung. So kann
es also sein, dass man einige Champions vergangener Tage hier im ersten Teil noch gar nicht
finden wird!
Schließlich brauchen wir auch noch „Stoff“ für Teil 2, und wir wollen damit natürlich
auch das Interesse hochhalten, überhaupt noch auf die folgenden Teile der Story zu warten.
Fangen wir also mit den kleinsten Hubräumen an.
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Aalt Toersen auf der phantastischen Werks-Kreidler macht immer und natürlich immer noch
eine ausgesprochen gute Figur auf so einem Rennerle, und der weiß genau, wie man La Source
nicht nur zügig, sondern auch elegant umrundet! 1969 sah er fast die ganze Saison wie der
sichere WM-Gewinner aus, bis ihm Angel Nieto in einem unglaublichen Saison-Endspurt den Titel
doch noch entriss. Schade, das wäre der verdiente Lohn für Aalt, die Kornwestheimer und nicht
zu vergessen für van Veen, den holländischen Importeur gewesen.
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Aalt ist aber nur einer der damals höchst erfolgreichen „Dutch Tiddler Gang“ gewesen, und
über Jan de Vries sowie Cees van Dongen (hier beide auf van Veen-Kreidler) werden wir in Teil 2
berichten.
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Aalt wechselte nach der Saison 1969 zu Jamathi, holländischen Enthusiasten, die einen
konkurrenzfähigen 50er Racer mit eigenem Konzept
WM-reif entwickelten. Wieder gewann er drei GPs hintereinander (zB auch in Spa!) wie 1969, doch
wieder holte er damit den ersehnten WM-Titel leider nicht. Aalt fährt auch die Jamathi bei den
historischen Veranstaltungen, und hier sehen wir ihn neben Cees van Dongen, der lange für van
Veen unterwegs war.
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Am Vorstart trafen sich zwei erfolgreiche Jamathi-Fahrer nach langer Zeit
wieder, aber Aalt saß dabei gerade wieder auf der Werks-Kreidler, und Boerje Jansson auf der
MAICO, mit der er natürlich immer wieder in einem Atemzug genannt wird. Er holte auch einen Podestplatz auf der 50er Jamathi, und
daran müssen wir hier endlich wieder einmal erinnern. Wir
werden unseren alten Freund Boerje in Teil 2 umfassend würdigen, denn dazu ist es höchste
Zeit!
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Noch einer, über den wir schon lange berichten wollen:
Wolfgang Reinhardt und seine 50er und 125er REIMO’s! Tolle weitgehend selbst konstruierte und gebaute
GP-Motorräder, die wir hoffentlich im kommenden Winter
ausführlich vorstellen können!
Wie man sieht: der weiß auch, wie man so eine klitzekleine 50er mit Stil bewegt!
Seine Karriere-Höhepunkt erlebte er 1969 beim deutschen GP in Hockenheim mit einem
sensationellen vierten Platz hinter den Assen Aalt Toersen, Jan de Vries und Derbi’s Barry
Smith!
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Wo man Wolfgang Reinhard findet, ist der „Sig“ gewiss nicht weit weg:
Siegfried Merkel, das MZ RE 125-Clubfahrer-„Urgestein“ aus der seinerzeitigen
DDR-125er Meisterschaft: ihn und seinen unermüdlichen Einsatz für die kleinen RE’s wollten wir auch schon seit geraumer Zeit endlich einmal
würdigen!
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Dabei darf seine ihn seit Jahrzehnten ebenso eifrig unterstützende Ehefrau auf keinen Fall
vergessen werden.
Es wird Zeit, dass wir den beiden hier ein kleines Denkmal setzen!
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Ohne den „Sig“ würden die RE 125 nicht wie so oft als kleine Armada antreten, und letztes
Jahr war das Bild noch viel eindrucksvoller! Wir werden bald einmal auch davon noch einen
Eindruck vermitteln!
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Trotz aller Begeisterung für den Motorradsport wird natürlich auch noch ein Seitenblick auf
das an dem Wochenende stattfindende Formel 1-Rennen geworfen, und wir trauten unseren Augen
kaum, wen wir dort vor Sig’s TV trafen: Carlo Ubbiali, den Campionissimo der 50er Jahre, und
Thomas Binanzer, lange Zeit der Rennmechaniker unseres Webmasters!
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Letztes Jahr haben wir Carlo Ubbiali, den „Volpetto“, den schlauen Fuchs, wie er
seinerzeit mit Bewunderung genannt wurde, ausführlich gewürdigt! Auch dieses Jahr kommen wir
natürlich nicht an ihm vorbei. (Damals kam eh kaum jemand an ihm vorbei! Neun WM-Titel muss man
nämlich erst einmal holen!). Letztes Jahr stellte er sich auf meinen Wunsch hin ohne zu zögern
an eine MV 125 Bialbero. Dieses Jahr grinste er nur, als ich ihn zum Foto an die Bicilindrica
bat, mit der er seinen letzten 250er Titel 1960 holte! Er ist einer der wenigen ganz Großen,
auch und besonders als Charakter, und das 45 Jahre nach seinem Karriere-Ende.
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Ausgerechnet mit einer Gilera Quattro war Carlo Ubbiali
dieses Jahr in Spa unterwegs!
Sie lief aber nicht sauber, und so war er über den „Einsatz“ nicht sonderlich erbaut!
Bleib bei deiner alten Marke, Carlo!
Aber das alte schwarze Leder, das passt ihm nach wie vor wie angegossen! Ein wunderbarer Anblick!
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Die Zwei kennen sich schon ganz lange, nämlich seit dem Anfang ihrer Racer-Karriere!
1949 trafen sie dann in der ersten 125er WM aufeinander:
Carlo Ubbiali und Umberto Masetti!
Lebende Legenden!
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Nur in dieser einen Saison konnte sich Umberto vor Carlo
platzieren, als Umberto die sehr konkurrenzfähige Morini auf Platz drei der WM steuerte, und
Carlo auf der damals noch weniger schnellen MV immerhin den vierten Platz in der Endabrechnung
holte. So wechselte er für die 1950er Saison zur viel schnelleren Mondial, und Umberto suchte
und fand sein Glück auf den größeren Hubräumen, denn 1950 und 1952 holte er den in Italien
von den Fans mit unglaublichem Jubel belohnten 500er Titel auf der Gilera Quattro!
Als Umberto 1955 zu MV Agusta wechselte, fuhr er mit Carletto im gleichen Team, der
1953 zu MV zurückgekehrt war, aber ab 1955 war Carletto der Mann, den es in den kleinen Klassen
zu schlagen galt, und Umberto war eher auf den großen Hubräumen
„zu Hause“!
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Umberto Masetti saß dieses Jahr auf der gleichen Gilera wie Carletto, und das
„passte“, das musste so sein! Schließlich gewann Umberto in den zwei Jahren, in denen er
den Titel in der Königsklasse nach Italien holte, beide Male den 500er GP in Spa. Er setzte
also die überragende Leistung der Gilera auf dem ultraschnellen Kurs damals überzeugend um und
legte damit jeweils die Basis für den WM-Titel. Er widerlegte damit das alte Vorurteil der
sieggewohnten Briten, dass italienische 500er durchaus gewinnen können, aber nur in den Händen
von Commonwealth-Ridern, nicht aber mit italienischen Heißspornen im Sattel. Umberto sorgte dafür,
dass viele damals ihre Meinung wechseln mussten!
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Die gleiche Zuversicht, die er damals brauchte, um die britischen 500er zu schlagen, die strahlt
er auf der Gilera Quattro heute noch aus!
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Noch einer war auf einer Gilera Quattro dieses Jahr in Spa
zu sehen, er gehört nicht zu den historischen Gilera-Piloten, aber er gehört ohne Zweifel zu
den ganz großen GP-Piloten:
Jim Redman
Seit seinem fürchterlichen Sturz 1966 auf der Honda RC 180, der seine Karriere ruinierte, war
er hier nicht mehr unterwegs. Trotzdem fühlte er sich nun nach dem langen Zeitraum, der seitdem
verstrichen ist, völlig unbeeinträchtigt von der seinerzeitigen Erfahrung, wie er mir
versicherte.
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Wir bleiben bei italienischen Vierzylinder 500ern, aber wir
befinden uns ein Vierteljahrhundert nach den letzten Einsätzen der Gilera:
CAGIVA wollte den Erfolg in der Königsklasse und gab eine Menge Geld für die Entwicklung und
die Honorare der Piloten aus. Eddie Lawson feierte den historischen ersten GP-Sieg der Marke in
Ungarn, und niemand anderes als Chas Mortimer bewegte so eine CAGIVA nun in Spa.
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Noch ein erfolgreicher Fahrer aus dieser Zeit: Christian Sarron!
Wir haben ihn schon umfassend in unserem Dijon-Artikel gewürdigt!
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Dieter Braun fuhr mit den beiden zuletzt genannten Piloten, Chas
Mortimer und Christian Sarron, jahrelang in unterschiedlichen Klassen.
Er zirkelte die 500er Vierzylinder Yamaha, mit der er dieses Jahr in Spa unterwegs war, mit
wunderbarer Souveränität und Ruhe durch La Source.
Wunderbar anzusehen: der „Lange“ hat nichts verlernt!
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Weiß irgendwer etwa nicht, warum Dieter Braun damals von
vielen der „Lange“ genannt wurde? Man braucht ihn nur neben Heinz Rosner stehen zu sehen,
dann ist wohl alles klar?
Beide saßen übrigens 1968 auf 125er MZ RE’s:
Heinz auf der Zschopauer Achtgang-Werksmaschine, und Dieter auf der Sechsgang-RE des
westdeutschen Importeurs Neckermann.
Wer es sah, wird es nie vergessen, wie der „Lange“ die RE „fliegen“ ließ,
trotz seiner Körpergröße und des damit verbundenen weiteren Nachteils bei der Körpermasse!
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Heinz Rosner aus Hundshübel ist auch heute noch ein
Stilfahrer. Er und die RE-Twins, die zwei gehören einfach zusammen, das passt einfach
zusammen. Schließlich ist er mit den Dingern quasi aufgewachsen, denn er saß schon als
Ausweisfahrer auf dem Zschopauer Twin. |
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Umso erstaunter war er, als er dieses Jahr in Spa das 125er
MAICO-„Niederrad“ unseres Webmasters nicht abschütteln konnte. Hier sehen wir, wie
er vor La Source „gnadenlos“ ausgebremst wurde, aber das konnte er ganz souverän
hinnehmen, denn unmittelbar danach, im Gefälle nach Eau Rouge
, da konnte er den mehr als doppelt so großen
Hubraum der RE laufen lassen, und dann ist eine noch so gut gefahrene 125er kein Gegner.
Aber trotzdem konnte er die überragend laufende MAICO bis zum Abwinken nicht
"abhängen". |
Heinz nahm die fahrerische Leistung überrascht zur Kenntnis
und gratulierte sogar! Noch ein Gentleman, auf der RE und im Leben! Alles Gute, Heinz! |
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Wenn wir gerade bei den Zschopauer Twins waren:
endlich finden wir hier eine passende Gelegenheit, den MZ RE-Enthusiasten
Walter Deisinger
vorzustellen und zu feiern!
Hier sehen wir ihn neben seiner traumhaften 1964er RE 250, und auf dem Motorrad sitzt
kein Geringerer als Silvio Grassetti, der hier in Spa 1971 den letzten GP einer MZ RE 250
gewann.
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Silvio hat eine Einladung zum 2005er Zschorlauer
Dreiecks-Rennen, und wir hoffen, dass sich sein Start dort organisieren und finanzieren lässt!
Schließlich ist er den vielen Sachsenring-Fans in bester Erinnerung! Vielleicht wird er dann
auch für einige Runden auf genau diesem Motorrad sitzen! Wir werden auf jeden Fall darüber
berichten, wenn es dazu kommen wird, was wir sehr hoffen!
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Neben der schon gewürdigten 64er RE 250 hat Walter auch noch
die ex-Virtanen RE 250 von 1976 mitgebracht, noch so ein fabelhaftes Stück aus seiner überaus
bemerkenswerten Sammlung, über die wir hoffentlich bald auch einmal umfassend berichten können!
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Letztes Jahr hat sie den Silvio in Spa geärgert, als sie
nicht korrekt lief, die 250er Bicilindrica, die er damals selbst als MZ RE-Weiterentwicklung
konzipiert hat.
Dieses Jahr war er mit ihr zufrieden!
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Hier wartet er links auf den Einsatz mit seiner
Bicilindrica, und rechts arbeitet
Paolo Campanelli offensichtlich gerade den Kurs mental
durch…..
Wunderbar stilvoll, der Anblick der Zwei im schwarzen Leder!
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Drei Pesaroer Legenden, die Benelli Quattro, deren ältere
Schwestern
Silvio Grassetti jahrelang fuhr, und Paolo Campanelli!
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Die Gilera Saturno Competizione ist Paolo Campanelli’s
alte Liebe, schließlich fuhr er mit so einem Einzylinder schon 1953 erfolgreich das Langstreckenrennen Milano-Taranto auf einen überragenden
vierten Platz in der Gesamtwertung!
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Der Webmaster war sich der Ehre voll bewusst, beim Vorstart
neben so einer Legende wie Paolo Campanelli zu stehen.
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Noch einer, der genau weiß, wo es in La Source langgeht:
Jos Schurgers mit der legendären 125er Bridgestone.
Für ihn kein Kunststück, denn er gewann 1973 hier den 125er GP!
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1972
erschien er damit in der 125er WM, nachdem er 1971 Dritter der 50er WM
auf einer van Veen-Kreidler geworden war. Das 125er Projekt entstand
auch bei van Veen auf der Basis eines schon ziemlich betagten 175er
Bridgestone Drehschieber-Serien-Twins. Eigentlich hätte man das
Motorrad „van Veen Bridgestone“ nennen sollen, denn sie sah in vielen
Details und auch beim eigentlichen Konzept wie eine große Schwester der
van Veen-Kreidler aus, nur die liegenden Zylinder fehlten zur wirklich
„verdoppelten“ Kreidler. Klar, dass Jörg Möller seine Finger bei dem
Ding im Spiel hatte! |
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1972 platzierte sich Jos „the Boss“ damit schon einige Male in Podestnähe, und 1973 sorgten
fünf Podestplätze dafür, dass Jos hinter den Yamahas von Titelträger Kent Andersson und Chas
Mortimer Dritter in der WM-Wertung wurde, ausgerechnet vor Boerje Jansson auf dem schnellsten
Einzylinder, seiner von ihm selbst betreuten superschnellen Maico. Aber gegen die großartig
gemachte Bridgestone mit dem schnellen Jos im Sattel war damit leider nicht mehr drin.
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Noch einer, den wir endlich einmal würdigen müssen:
Helmut Kilian, das deutsche Norton Manx-„Urgestein“ schlechthin!
Hat ihn irgendwer von unseren Lesern noch vor dem Mauerbau mit seinen Nortons auf den
Rennstrecken der DDR erlebt? (Rolf, hast Du ihn seinerzeit fotografiert?) |
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Helmut Kilian war dann mit seinen Nortons schon ganz am Anfang wieder dabei, als die Szene für
historische Rennmotorräder in den 70er Jahren entstand, und wir freuen uns, dass er immer noch
Spaß daran hat, DEN britischen Production Racer
überhaupt weiter stilvoll bei den historischen Veranstaltungen zu bewegen!
Wir wünschen alles Gute, dass es noch lange so bleibt!
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Der hier war zu schnell für meine Kamera und mich in La Source, daher zeigen wir ihn beim Ausgleichssport:
Lothar John, der Nestor aus der Schriesheimer Racer-Dynastie! Wie der den Münchener
dohc-Boxer um den Kurs schwenkte: das war Stil, das war Klasse! Gelernt ist nun mal gelernt!
Denn was gar nicht so viele heute noch wissen: er ist mit den Boxern groß geworden! |
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Erst kam eine lange und, wie man heute noch sieht, erfolgreiche Lernphase mit „Pluto“, der
ohv-BMW, und dann saß er bereits auf einer RS.
Auch er trat damit seinerzeit vor dem Mauerbau auf den Rennstrecken der DDR an!
Heute ist er Wasser auf die Mühlen der unzähligen BMW-Fans: Auch mit einem historischen Boxer
kann man einen ganz sauberen und unheimlich schnellen „Strich fahren", und das ohne jedes
Risiko!
Der Lothar zeigt’s allen, die das nicht glauben! Hoffentlich noch möglichst oft!
Und beim nächsten Mal werde ich ihn erwischen: mit der Kamera natürlich!
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Die zwei kennen sich auch schon seit über 50 Jahren! Dieses Jahr konnte
Streckensprecher-Legende Jochen Luck für Spa gewonnen werden, sich wieder einmal an’s
Mikrophon zu setzen und neben der aktuellen Streckenreportage noch die eine oder andere Story aus
seiner über 50jährigen Karriere einzuflechten! Hoffentlich hat er wieder Blut geleckt und
stellt sich auch nächstes Jahr wieder zur Verfügung!
www.classic-motorrad.de wünscht alles Gute, Jochen!
Hier sehen wir ihn in der Diskussion mit einer anderen Legende: Ernst Hiller.
Den würde ich gern auf einer RS mit Lothar John „synchron“ um den Kurs fahren sehen! Kennt
irgendwer noch jemanden, der es wie der Ernst geschafft hat, nach einer richtig langen Rennpause
in seiner ComeBack-Saison wieder auf einen Podestplatz in einem 500er WM-Lauf gekommen zu sein,
und das mit einem selbst betreuten Production Racer? Chapeau! Hut ab vor der Leistung!
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Offensichtlich hat Ernst Hiller das Können, ein
Rennmotorrad schnell und sauber zu bewegen, in den Genen! Denn die hat er an seinen Sohn Reinhard
Hiller vererbt! Wieder etwas für das Guiness-Book of Racing: Welches Vater-Sohn-Duo war
gemeinsam auf den Rennstrecken unterwegs und dabei noch so erfolgreich?
Noch etwas, wer selbst einmal bei einer solchen Veranstaltung vor Ort ist:
Schaut euch einmal Reinhard Hiller's Yamaha's an! Top-Material!
Beispielhaft!
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Wer hat uns neulich unterstellt, wir würden die Sportmäxe
nicht berücksichtigen?
Also, der hier hat den Durchblick! Kein Wunder bei der Brille!
Heiner Butz, aus der gleichen schnellen Generation wie Ernst Hiller und Lothar John, und
auch er zeigt mit der vollverkleideten Neckarsulmerin, dass er in der langen Zeit seit seinem Rücktritt
vom aktiven Sport nichts verlernt hat!
So stellen wir uns die Demonstration in einer historischen Parade vor:
Stilechtes Leder und stilvoll auf der Piste! Echte Klasse!
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Spa war die Veranstaltung, wo PATON im großen Stil zur
historischen Szene zurückkehrte. Wir werden die ausgestellten PATON's der verschiedenen Jahrgänge
und Hubräume in unserer zweiten Folge ausgiebig berücksichtigen, so dass wir hier erst einmal Franco
Pattoni, den Sohn des legendären Giuseppe „Peppino“ Pattoni zeigen.
Franco unterstützte praktisch seit frühester Jugend seinen Vater bei der Vorbereitung und beim
Einsatz der PATON-Rennmotorräder, bis deren Geschichte in der Mitte der 90er Jahre endete, weil
ein Familienteam natürlich nicht mehr in einer Szene mitmischen konnte, in der große Werke
viele Millionen Dollar ausgeben, um nur einigermaßen „bei der Musik“ zu sein. Jetzt kümmert
er sich um den Einsatz der PATONs in der historischen Szene!
Wer sonst als er könnte das besser? Tanti auguri, Franco!
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Wo sich die Legenden treffen, ist er auch immer wieder gern dabei:
Luigi Taveri
Was soll man noch über ihn berichten?
Wir haben bereits letztes Jahr alles gesagt!
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Hier sieht man, dass er nicht nur auf dem Motorrad stets
alles gegeben hat, sondern auch bei der Schilderung der vielen nennenswerten Stories aus seiner
langen und überaus erfolgreichen Karriere.
Ich habe ihn nur einmal noch engagierter dabei erlebt, und zwar, als er sich an das 125er Rennen
am Sachsenring 1961 erinnerte: Da brach ihm unmittelbar vor Anbremsen der Queckenberg-Kurve ein
Lenkerstummel der Werks-Honda ab! Ich zeigte ihm ein Foto, das seinen „erstaunten“
Gesichtsausdruck dabei zeigte, und er ist heute noch froh, dass es an der „Quecke“ einen
„Notausgang“ gab!
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Erneut wird es höchste Zeit, jemanden zu würdigen, der seit „ewigen“
Zeiten in der Szene steckt:
Karl Schleuter, legendärer Fotograf und Kenner praktisch aller, die je im Sattel einer
GP-Maschine gesessen haben!
Ich freue mich jedes Mal auf die wunderbaren Gespräche mit ihm!
www.classic-motorrad.de wünscht ihm herzlich alles Gute! Wenn der
einmal ein Buch über die letzten 50 Jahre Motorrad-WM schreiben würde, das Ding wäre kaum zu toppen! Ganz besonders wegen der „aus der
eigenen Linse“ stammenden Illustration!
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Die Bikers’ Classics 2005 hat uns allen viel Spaß
gemacht,
das sieht man hier ganz deutlich an den „Happy KAWA
People“,
Jürgen Weiß und Martin Laqua!
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Ralph Bohnhorst ist noch jung, und daher wird er sicherlich nicht
sauer auf uns sein, wenn wir ihn noch nicht unter die Legenden einstufen.
Er wird aber gewiss eine Legende werden, und zwar als der Seitenwagen-Pilot in einer langen
Reihe erfolgreicher Leute, der als letzter Deutscher einen klassischen SW-GP gewinnen konnte,
und zwar 1991 ausgerechnet in Hockenheim beim „Heimspiel“!
In Spa hatte er aber eine lebende Legende im Seitenwagen:
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Stan Dibben, der 1953 im Watsonian-SW von Eric „The old Pirat“ Oliver den WM-Titel
holte, übrigens der letzte für Norton, denn in der folgenden Saison begann die unvergleichliche
Siegesserie der BMW-Gespanne mit dem ersten Titel für Wilhelm Noll / Fritz Cron.
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Wem fällt bei dem Gespann etwas auf?
Richtig, da sieht man ein Kennzeichen, und das ist kein Scherz:
Dieser BMW-Kneeler ist im Kreis Minden zugelassen!
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Wenn das Ding also zufällig einmal neben euch an der Ampel stehen sollte,
dann leidet ihr nicht unter Halluzinationen!
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Es handelt sich nämlich um das Gespann von Heinz Bals, dem
BMW-Spezialisten aus Päpinghausen! Und der bewegt das Ding enorm zügig, ich fühlte mich in La
Source in die 70er Jahre zurückversetzt! Runde für Runde auf der gleichen supersauberen Linie,
Runde für Runde der gleiche späte, aber immer noch supersichere Bremspunkt!
Eine Demonstration für Stil! Große Klasse!
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Heinz Bals präpariert seine Fahrzeuge natürlich selbst, und wenn jemand
einmal einem echten Perfektionisten über die Schulter schauen möchte, so mag er das bei ihm
tun! Da kann man noch viel lernen!
Klarer Fall, dass auch sein Transport-Fahrzeug stilistisch passen muss: Wir sehen es hier!
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Wir beenden unseren Teil 1 der Spa-Impressionen 2005 mit zwei echten Kuriositäten:
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Das NSU-Team hatte seinen teameigenen Kinderspielplatz dabei………
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….und hier sehen wir, dass auch in der klassischen Szene die jahrzehntelang bei
den GPs bei vielen Werksmaschinen zu beobachtende Praxis angewendet wird, den weit entwickelten Stand
der Technik vor dem Blick neugieriger Konkurrenten zu schützen, indem das Teil mit einer Plane verhüllt
wird.
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Hoffentlich haben wir euch neugierig gemacht auf unseren Teil 2, denn
wir verhüllen nichts, wir zeigen alle unsere Fotos! Also, bis bald!
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