Seit
über 40 Jahren sammelt der ehemalige Bauer und gelernte
Schlosser Walter Thede aus Ostrohe (Kreis Ditmarschen)
deutsche Zweiräder. 1979,
als er die Landwirtschaft aufgab, hat er einen ganzen Stall seines alten
Hofes zum Museum umfunktioniert und seine Sammlung der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht:
223 Motorräder von Jahrgang 1910 bis 1983 und etwa
40 Fahrräder aus den Jahren 1870 bis 1993 stehen
dicht gedrängt, wo ehemals
Kühe gemolken wurden. Darunter
Modelle von Gruhn, Grade, Hamor, Teco, Namapo, Alba, Hermes,
Herko, Deutschland, NSU, DKW, BMW, Ardie, Triumph, Zündapp,
Horex und viele mehr. Bei Fahrrädern ist Thede allerdings wählerisch - hier nimmt er nur
ausgewählte Raritäten in seine Sammlung.
Bei
der Restauration der zum Teil unvollständigen Fundstücke hat
Thede als Schlosser wenig Probleme. Was nicht vorhanden ist,
wird nach alten Zeichnungen oder Fotos nachgefertigt.
Jedes
Sammlerstück hat seine eigene spannende Geschichte.
So wurde zum Beispiel die " Brennabor G100" am Ende
des Krieges von einem Soldaten aus einem Münchner
Schaufenster gestohlen, und dieser ist damit nach Ditmarschen
gefahren.
Eines der ersten Motorräder aus dieser Sammlung - eine DKW E
206 aus dem Jahre 1926 - entdeckte Thede im Hafen von
Friedrichskoog. Für 20 Mark wechselte die Maschine den
Besitzer. Niemand wollte in diesen Wirtschaftswunderzeiten ein
Motorrad, alle träumten vom Goggo, der Isetta oder dem VW Käfer,
und so schenkte ein Schrotthändler dem Sammler Thede so
manches wertvolle Stück, wie etwa das "Meister - Damen-
Motorfahrrad von 1937".
Alle Fahrzeuge, die bei Walter Thede ausgestellt werden, sind
übrigens funktionstüchtig. Staub abwischen, Treibstoff einfüllen,
(oder bei den Fahrrädern Hosenbein hochkrempeln), und dann könnte
man Ditmarschen erkunden... |