Moto-Classic-Zolder am 22.03.2007 |
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Das war wirklich knapp, einen Tag vorher waren die Temperaturen noch so, dass sich Eisbär Knut richtig wohl gefühlt hätte, außerdem hatte es am Freitag noch aus Eimern geschüttet. Der Rückfall in die Winterzeit wird den Veranstaltern trotz der Kälte die Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben. Am Sonntag aber Sonnenschein, wenn auch ein kühler Wind, der an schattigen Plätzen einen dicken Pulli unverzichtbar machte. Ein ziemliches Wagnis, so eine Classic-Veranstaltung an
diesen frühen Termin zu legen. Der Circuit Zolder ist in der Szene auch nicht
unbedingt eine markante Größe, dabei hat die 1963 eröffnete Rennstrecke
durchaus das richtige Flair. Die in die flämischen Sandhügel gebaute Strecke
strahlt einen gewissen morbiden Charme aus, der hervorragend zu unserem Hobby
passt.
Es gab aber, auch das sei gerechterweise gesagt, genug Leute, die das gewagt haben und sicher ihren Spaß an der Fahrerei auf der Traditionsstrecke hatten. Wobei die Teilnehmer wirklich aus allen Himmelsrichtungen angereist waren. Niederländer und Belgier natürlich in der Mehrzahl, aber auch Franzosen, Deutsche und englische Teilnehmer bevölkerten das weitläufige Fahrerlager und einen Teil der Boxenanlage. Die Mischung der Gruppen aus Serien-, Sport- und Rennmotorrädern war auch nicht ganz ohne, da es wegen der erheblichen Tempounterschiede schon mal eng werden konnte, vor allem in den Gespannläufen fiel mir das auf. Allerdings gab es wohl doch keine gefährlichen Zwischenfälle, zumindest habe ich nichts davon in Erfahrung bringen können. Ein "Prominentenlauf" war nicht vorgesehen, was bei der Erstausgabe sicher auch den Rahmen gesprengt hätte, dafür waren die Eintrittspreise verhältnismäßig moderat. In den verschiedenen Gruppen von Solomotorrädern und Gespannen sah man einige sehr interessante Objekte aus den verschiedenen Epochen der Zweiradentwicklung, natürlich bei den älteren Maschinen viele aus dem Bereich der belgischen Motorradindustrie, so z.B. eine FN Vierzylindermaschine mit Kardanantrieb aus dem Jahre 1910, natürlich fahrbereit! Am anderen Ende der Skala fanden sich auch einige Exemplare von Langstreckenrennmaschinen der 70er Jahre mit japanischer Motorentechnik und dazwischen so ziemlich alles, was zwei oder drei Räder hat und fährt. Wie auch bei uns reicht die Palette von der selbstgebauten Replica bis hin zum Werksrenner, oder von der verbrauchten Alltagsmaschine bis zum perfekt restaurierten Sahnestück!
Beim Schlendern im Fahrerlager fiel mein Blick auf ein
großes buntes Plakat an der Rückseite des Boxengebäudes und ich fühlte
mich sofort in die 70er Jahre zurückversetzt. Wer kennt noch den Comic-Helden
Michael Vaillant? Hier in Zolder ist er offensichtlich noch so gut wie
lebendig, es gibt dort auch einen Michael Vaillant Club, wie auf einigen
Fensteraufschriften an diesem Gebäude zu lesen war. Interessant war auch der für eine Eintagesveranstaltung sehr umfangreiche Teilemarkt, gerade für Liebhaber der frankophonen Motorradwelt schon alleine eine Reise wert! Fazit: interessante Veranstaltung, aber mit einigen Haken bezüglich Durchführung und Reglement. Man wird sehen, ob sich das Event bei den gegebenen Voraussetzungen auf Dauer etablieren kann. |
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