Am dritten Januar
Wochenende trafen sich einige bekannte Gesichter aus der aktiven
klassischen Motorradrennsportszene im winterlichen Adenau. Vor einiger
Zeit brachte unser niederländischer Freund und mehrfache nationale
Titelträger Jan Kostwinder die Idee eines Wintertreffens auf den Weg, um
die lange motorradlose Zeit einmal ganz zwanglos mit einer Zusammenkunft
der eher gemütlichen Art zu überbrücken. Als Ort wurde das
Eifelstädtchen Adenau gewählt, wegen seiner zentralen Lage für Nord- und
Südlichter bei der Anreise halbwegs gleichweit entfernt.
Bekanntlich liegt Adenau direkt am Nürburgring und so sind auch die
Zimmer im Hotel “Blaue Ecke“, wo man sich am Abend zum Buffet traf, nach
den Streckenabschnitten der Nordschleife benannt. Der Autor nächtigte
übrigens im “Adenauer Forst“. Als Tagesprogrammpunkt für den Samstag
hatte Jan Kostwinder sich etwas Besonderes einfallen lassen und einen
Besuch in der “Oldiethek“, dem Lokal von Fernsehkoch Horst Lichter in
Rommerskirchen organisiert. Somit bestiegen die Teilnehmer des
Treffens einen von Gespannweltmeister Rolf Steinhausen gesponserten
Reisebus und fuhren von der Eifel ins rheinische Braunkohlenrevier.
Horst Lichter war an diesem Samstagnachmittag auch tatsächlich anwesend,
bei seinen vielfältigen Aktivitäten keineswegs selbstverständlich.
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Die “Oldiethek“ muss man sich als wirklich bemerkenswertes Sammelsurium
der verschiedenen Leidenschaften des Besitzers vorstellen. Da ist es
kein Widerspruch, dass ein Jaguar D-Type neben einem alten Kinoprojektor
steht und die Wand darüber von einem Ölbild mit Waldlichtungsmotiv neben
einem Waschmittelwerbeschild geziert wird. Das Ganze bildet die Staffage
für einen Restaurant- und Cafebetrieb, den Horst Lichter schon seit
vielen Jahren betreibt und in dem er zumindest in früheren Jahren selber
an seinem berühmten Kohleherd stand und so illustre Gäste wie Mick
Jagger bekochte. Überhaupt richtig interessant wird dieses Lokal aber
für uns erst durch die wirklich feine Motorradsammlung des Horst
Lichter. Von der Kreidler Florett bis hin zur Münch4 gibt es da Einiges
zu bestaunen, wirklich seltene Sachen wie eine MV Agusta 750S America
oder eine Egli Red Baron sind dabei.
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Der Hausherr selber führte in
kleinen Gruppen seine Besucher höchstpersönlich durch seine Sammlung und
realisierte dabei, wem er da zu jeder seiner Maschinen seine ganz eigene
Geschichte erzählte. Neben Rolf Steinhausen waren da noch die deutschen
Meister Heiner Butz und Lothar John, natürlich Jan Kostwinder, Reinhard
Hiller, Kurt Harald Florin, Klaus Schüssler, Wolfgang Brand, Nobert Prokschi, Markus
Halter, Hans Scheufens, Peter Frohnmeyer und viele andere bekannte
Gesichter aus der Szene zu Besuch in seine heiligen Hallen gekommen.
Es wurde ein wirklich lustiger Nachmittag mit vielen Geschichten und
Anekdoten, dazu lecker Süppchen und Tässchen Kaffee, und als dann die
Uhr mahnte wieder aufzubrechen war die Zeit viel zu kurz gewesen für all
das, was man noch hätte entdecken, probieren und erzählen können. Horst
Lichter, und ich denke ich kann für alle Teilnehmer sprechen, war ein
hervorragender Gastgeber, offensichtlich entspannt, unterhaltsam, für
alle Fragen offen, für jeden ansprechbar und irgendwie … auf dem Boden
geblieben.
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