75 Jahre Hockenheimring
oder
Stell dir vor, es gibt ein Fest
 und keiner geht hin.
von Karl Hübben

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Genauso war es aber leider, nicht dass es am Programm gelegen hätte oder gar an den anwesenden Attraktionen, in unserem Fall hieß das eine erstaunliche Auswahl der seltensten, außergewöhnlichsten und schönsten Rennmaschinen, die es auf deutschem Boden zu bestaunen gibt. Dazu noch zum großen Teil nicht nur optisch, sondern auch noch akustisch erlebbar. Sicher war die große internationale Komponente, wie z.B. Ferry Brouwers Classic Yamaha Racing Team, Ubbaldo Elli mit seiner unglaublichen MV Agusta-Sammlung oder gar Rob Iannucci mit seinem Team Obsolete nicht am Start. Aber gerade deshalb konnte man einmal sehr deutlich sehen, was man auch aus deutschen Museen, Sammlungen und Garagen auf die Beine bringen kann, wenn man will! Und wer weiß, was obendrein, aus welchen Gründen auch immer, noch vor der Öffentlichkeit in deutschen Wohnzimmern und Garagen verborgen wird!

Aber genau diese Öffentlichkeit fehlte. Selbst Insidern, ich will mich mal ausnahmsweise dazuzählen, blieb die ganze Sache verborgen. Mir wurde die Veranstaltung erst vier Tage(!) vor ihrem Beginn bekannt. Keine Werbung in der einschlägigen Presse, keine Bekanntmachung in den entsprechenden Internetforen, selbst die Plakatierung vor Ort war mehr als dürftig.

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Wie gesagt, am Programm lag es nicht. Wir können vielleicht auf den Auftritt der Ludolf Schrottplatzbrüder verzichten, aber historische Formel 1 in Aktion , Tourenwagen, ja auch Dragsterdemos waren angesagt. Braucht man jetzt als Zweiradliebhaber nicht unbedingt, gehört aber zum Spektrum des Hockenheimrings und seiner Geschichte bis heute unbedingt dazu. Im Rahmenprogramm fehlte weder die obligatorische Hüpfburg noch ein Kartfahrdauerrekord, dessen Geräuschkulisse unablässig über unseren Köpfen auf dem Boxendach kreiste. Das hört sich zum Teil befremdlich an, war es auch, aber hätte doch eigentlich alles in allem eine Menge Volk anziehen müssen.... tat es aber nicht. Vielleicht sehen sich die Leute die Ludolfs lieber in ihrer natürlichen Haufenumgebung in der Flimmerkiste an. Bei Radrennen, ja auch das gab es, denkt man wohl eher an den Henninger Turm, und Rollerblades läuft man scheinbar auch eher in der Fußgängerzone oder am Rheinufer entlang. Dass die VFV-Läufe, mit Ausnahmen, eher wenig Zuschauer anlocken, ist ja hinlänglich bekannt und schade, aber durch ein Abschieben ins Vorprogramm am Donnerstag und Freitag wird das auch nicht besser. Das hätte man alles ganz anders machen können, es wäre die Sache wert gewesen.

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Hans Reusser  aus Kreuzlingen
Suzuki RE5 Wankel

Erich Sander fachsimpelte mit Yamaha- und
Radrennfahrer Wolfgang Knigge

Was blieb da in Box 7-9, dem Quartier des rollenden Zweirad-Museums, übrig als das Beste draus zu machen und zu feiern....! Und das hat funktioniert: gute Stimmung, lauter nette Leute, mittendrin Wolfgang Schneider und seine fleißigen Helfer immer erfolgreich um alles, wirklich alles bemüht, vom perfekten Catering bis zum rechtzeitigen Bereitstellen der Startmaschinen, zwischendrin schnell mal eine Inspektion an einer Sportmax gemacht und nebenbei noch ein Interview gegeben. Das rollende Museum war auf die Minute fit, mit einigen tollen Highlights aus der Sammlung von Willy Marewski und einigen anderen Sammlern verstärkt und obendrein mit so gutklingenden Namen wie Dieter Braun, Rolf Steinhausen, Heinz Rosner, Lothar John und vielen, vielen anderen bekannten Größen aus dem deutschen Motorradsport garniert. Das hätte man nicht verpassen dürfen, sag ich euch!!

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Auf der Strecke war es am Sonntagmorgen genau wie früher in Hockenheim - leider, auch das sei am Rande bemerkt, in negativer Hinsicht. Zuerst fahren die Autos und reiben kräftig Gummi in den Asphalt, und dann fallen die Motorradfahrer bei einsetzendem Regen auf der schmierseifenglatten Bahn auf den Pinsel, genau wie früher. Es gab leider auch einige heftigere Blessuren an Mann und Maschine, so z.B. bei Heiner Butz und seiner wunderschönen Honda RS500, auch Reinhard Hiller und unser Webmaster Peter Frohnmeyer mussten zu Boden. Der Regen wurde im Laufe des Sonntags noch stärker, auf einen weiteren Start hat die Zweiradtruppe dann verzichtet!

Bleibt als Fazit: Der richtige Anlass war da, der Hockenheimring als Veranstaltungsort ist sicher immer richtig. Die Zutaten für ein tolles Menü waren reichlich vorhanden, aber irgendjemand, ich weiß nicht wer, hat das Kochbuch mit dem Rezept verschludert, irgendeinen Brei angerührt, und obendrein vergessen, die Speisekarte groß und gut lesbar vor das Restaurant zu hängen!

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Franz Schleifer, ein anerkannter Spezialist für englische Rennmaschinen

Rudi Rupp, 
Meistertuner in den kleinen Klassen

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Dieser Bremsanker hat den Webmaster runtergezogen.

Heiner Vester: "Irgendwo war doch ein Bild von mir im Programm."

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Matthias Auth -  Puch 125 TS

Frauenpower
Birgit Erb und Ira Born 


Weitere Fotos der Veranstaltung gibt es in der Galerie bei classic-motorrad.de:

Bernd Quaas - Fotogalerie > 75 Jahre Hockenheimring

Galerie > Motorradsport > 75 Jahre Hockenheim


Text. Karl Hübben, Fotos: Hans Dieter Müller, Peter Frohnmeyer



www.classic-motorrad.de