Es
war unwiderruflich das letzte Mal - das letzte Mal Steilkurven fahren,
das letzte Mal diesen unglaublichen Kessel bevölkern, von dessen Kurven
jeder Ton so in den Innenraum reflektiert wird, dass man glaubt, die
Horde fährt einem mitten durchs Zelt hindurch. Zum letzten Mal diese
tausend Grillfeuer im Wald. Zum letzten Mal diese französische
Lässigkeit, die einen im Beruf sicher zur Verzweiflung treiben würde.
Hier macht sie einen guten Teil des unnachahmlichen Flairs dieser
größten Zweirad-Oldtimerveranstaltung Europas aus. Zum letzten Mal
dieses unglaubliche Chaos bei der Anfahrt zur Rennstrecke, die auf
einem Hochplateau ca. 40 Kilometer südlich des Pariser Stadtkerns im
Jahr 1924 errichtet wurde.
Die ganze Geschichte erinnert mich frappierend an den Werdegang des
alten Nürburgrings, als das Sporthotel und die Holztribüne nicht mehr
standen und der Dunlopturm als Attrappe ins Museum wanderte. Da war ein
großer Teil dessen, was der Ring für mich ausgemacht hatte,
verschwunden. Immerhin blieb der Nürburgring als Rennstrecke
erhalten.
Die Immobiliengesellschaft, die das gesamte Autodrom-Gelände in
Monthlery-Linas gekauft hat, wird nichts übriglassen als moderne
Bürogebäude. Und wo einst “Tim“ Birkin und Rudolf Carraciola die
Kompressoren heulen ließen und Freddy Dixon auf Brough-Superior
und später Ray Amm auf der ungewöhnlichen Norton Kneeler ihre Rekorde
fuhren, werden bald nur noch Klimaanlagen surren und Sekretärinnen
gelangweilt aus getönten Glasscheiben schauen. Vielleicht bleibt ja das
Denkmal an die vielen Rekorde, die hier gefahren wurden, erhalten und
dieselben Sekretärinnen werden sich fragen, was dieses keilförmige
spitze Etwas mit den vier Scheiben unten dran wohl sein soll. Auch die
Tatsache, dass hier bis 1970 das Rennen um die Goldene Schüssel, der
Bol d'Or ausgetragen wurde, wird die Strecke nicht mehr retten.
Vorbereitung zur Rekordfahrt mit der
Kneeler,
Monthlery November 1953
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Nur liegen ist schöner!
Norton Kneeler und Gilera 500
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Soweit das Auge reicht,
BMW - Boxer
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Kawas in der Steilwand
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Aber als hätten alle
gespürt, dass man dieses letzte Mal nicht verpassen darf, war der
Auftrieb an Menschen und Maschinen in diesem Jahr noch größer als
sonst. Da konnte selbst das leider besch....eidene Wetter die Fans
nicht stören.
Wie in jedem Jahr stand auch diesmal die Veranstaltung unter einem
Motto, 80 Jahre BMW Motorräder war das Hauptthema. Dazu hatte BMW
France mit Hilfe der deutschen Mutter ein fein ausgestattetes
Museumszelt auf die Beine gestellt, in dem von Ernst Henne’s
Rekordmaschine bis zu Helmut Dähne's TT Boxer nichts fehlte. Ein
riesiges Bewirtschaftungszelt und ein riesiger Parkplatz mit BMW
Motorrädern, die zur Sternfahrt nach Monthlery gekommen waren, rundeten
die Sache ab. Dass man bei so einer Gelegenheit auch seine neuesten
Modelle in einer Ausstellung bewirbt, versteht sich von selbst.
Natürlich gab es auch einen Sonderlauf für BMW Maschinen auf dem
Steilkurvenkurs.
Daneben feierte, wenn auch im kleineren Rahmen, der Motobecane Club de
France den achtzigsten Geburtstag seiner (in der ursprünglichen Form
nicht mehr bestehenden) Marke! Motorräder,
die man bei uns nur selten zu Gesicht bekommt, wie überhaupt der
Motorradbau aus dem frankophonen Teil Europas hier in allen Facetten
vertreten war - unglaublich was es alles gab!
Wenn man für so eine Maschine ein Teil sucht, so dürfte der riesige
private Teilemarkt eine der besten existierenden Fundgruben auf dieser
Erde sein. Auch für japanische Maschinen der letzten 40 Jahre kann man
auf ein fast unübersehbares Angebot zugreifen, die Preise haben sich
leider seit der Euro-Umstellung auf deutsches Niveau hochgependelt.
Aber trotzdem wird ein gemachtes Geschäft am Ende oft noch mit einem
Glas Rotwein besiegelt.
In der sogenannten Village Marchands
sind die professionellen Händler in einer fast unübersehbaren Zeltstadt
untergebracht und verkaufen das übliche Zubehör und Bekleidung, aber
auch Teile zum Aufbau von klassischen Renn- und Sportmaschinen vom
Alutank bis zur Hochschulterfelge.
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Da wird jeder Drummer blaß,
Trommelbremsen für jeden Anlass
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In der Hauptsache war der
Coupes Moto Légende aber immer eine
Veranstaltung der teilnehmenden Motorradfahrer und ist es bis zu
dieser, seiner letzten Ausgabe in Monthlery-Linas auch geblieben. In
sage und schreibe 15 verschiedenen Klassen
treten über 1300(!) Teilnehmer an, um den Steilkurvenkurs mit seinen
“Entschärfungsschikanen “ und dem Spitzkehrenteil unter die Räder zu
nehmen. Von Kenny Roberts' YZR500 OW48 bis zum Fahrrad mit 0,8PS
Hilfsmotor aus den Dreißigern ist alles vertreten und diese Mischung
machte Monthlery aus. Diese Freizügigkeit, sich fast alles aus nächster
Nähe anschauen zu können habe, ich bei keiner anderen Großveranstaltung
so je erlebt.
Zum Abgesang der alten
Rekordbahn hatte man diese letzte Chance genutzt und einige der noch
fahrbereiten alten Rekordmaschinen ein letztes Mal auf dem Betonoval versammelt. Noch einmal jagten sie in der
alten Fahrtrichtung (gegen den Uhrzeigersinn) durch beide Steilkurven,
das heißt auch durch die normalerweise gesperrte Südkurve. Die Fahrer
haben es tatsächlich richtig krachen lassen und hingen, ohne durch die
üblichen Schikanen gebremst zu werden, ganz oben in der Wand -
unvergesslich!
Umringt wie eh und je,
Giacomo Agostini
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Paul Smart auf Triumph beim Interview
(zur SuzukiXR11 Geschichte)
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Sammy Miller und Luigi Taveri
hatten sichtlich ihren Spaß an der Sache
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Luigi Taveri
auf Honda RC162
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Suzuki XR11, ex Suzuki GB
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Kawasaki KR750, ex Murray Sayle
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In der Grand-Prix Klasse war
wie in jedem Jahr wieder ein Klassefeld von berühmten Fahrern und
Motorrädern vertreten. Allen voran natürlich “le roi Ago“ Giacomo
Agostini, aber auch Luigi Taveri und Phil Read, natürlich der immer
noch mächtig schnelle Gianfranco Bonera und der auch nicht langsame
Paul Smart mit einigen Triumph Sahnestücken aus dem British Motorcycle
Museum in Birmingham.
Wie in jedem Jahr trat die Riege der französischen Grand-Prix Helden
an: Jean Francois Baldé, Marc Fontan, Christian Estrosi, Eric Saul, Guy
Bertin, Bernhard Fau und der alte Formel 750 Haudegen Rene Guili, der
bei den französischen Fans wegen der überhaupt nicht zu seiner
Leibesfülle passenden Fahrweise immer wieder Beifallsstürme
hervorruft.
Natürlich war der berühmteste Trialfahrer aller Zeiten und
Museumsbesitzer Sammy Miller auch da und brachte eine wunderschöne
Gilera 4-Zylinder 500er an den Start. Er ließ auch die Guzzi V8 zum
Schaufahren antreten, nachdem er in der Rekordmaschinenklasse die
Norton-Kneeler gefahren hatte.
Die Sammlung von Chris Wilson hatte diesmal als Highlight neben Kenny
Roberts' OW48 auch die von Barry Sheene gefahrene Yamaha aus dem von
Akai gesponsorten Team dabei, dazu noch Mick Grants Langstrecken Honda
RSC 1000.
Am Vorstart, Klasse B, Grand Prix, u.a. John Player
Norton
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Auf Bill Ivy's Spuren, Jean-Francois Balde
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Hier schraubt der Meister noch selbst,
J.- F. Balde
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Ron Chandler, BSA Rocket 3, Formel 750
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Guzzi V8, Concerto Grosso Italiano
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Sammy Miller mit V8 Guzzi
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Wer hat, der hat!
Chris Wilson mit
Barry Sheene's Yamaha OW48
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Chris Wilson's Continental Circus
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TZ700 Nico Bakker
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Gleich geht's los, Suzuki XR11,
Triumph Trident und Linto 500
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Boxer
forever!!
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Es ist sicher nicht so, dass
nur in diesen ersten Klassen sehenswerte Motorräder zu sehen sind, aber
das Angebot kann einen schier erschlagen. Die Zeit reicht einfach nicht
aus, um sich alles anzusehen. So hat jeder Besucher sicher andere
Eindrücke von diesem Motorradfest mit nach Hause genommen und ich denke, alle werden diese Veranstaltung vermissen. Es
gab in Europa wohl keinen besseren Platz, er ist für immer verloren.
Die Veranstalter werden es schwer haben, dieses gewisse Etwas zum neuen
Veranstaltungsort nach Dijon mitzunehmen. Denn diese Rennstrecke in
Monthlery hatte etwas, was man nicht mit allem Geld der Welt kaufen
kann - eine ruhmreiche Geschichte!
BMW Parade,
die Schatztruhe wurde geöffnet
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Aufschnitt, es durfte ein wenig mehr sein, Kompressor Rekord BMW
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3Zylinder-2Takt
aus Frankreich
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Ein unglückliches Paar,
Barry Sheene und seine OW48R
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4,5Km in 16.31, Klasse N, Cyclos Pedales
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Absolut staubfreies Wetter
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Dave Croxfords fährt zum Sieg in der 750er Produktion TT, IOM
Juni 1975
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Triumph Trident 750
" Slippery Sam"
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XRTT750, Tage des Donners
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Mick Grant's Honda RSC 1000
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gestern noch Fantomas gejagt,
heute in Monthlery
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Mit Spaß dabei,
Zündapp 1935
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Drixton Honda
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Claude Millard in seinem Suzuki "Paradies"
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Yamaha TZ750
OW31
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Motorad und Mechaniker sind echt,
Mick Grant's ehemalige Kawa KR750 und Nigel Everett, sein früherer
Schrauber
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Warten im Schatten des alten Zeitnehmerturms
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Ossa 250cc,
Das Kleeblatt brachte ihm kein Glück, unvergessen: Santiago Herrero |
Suzuki RGB 700
the pregnant Duck: die schwangere Ente
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Nein, das ist keine Wand da im Hintergrund,
das ist die Nordkurve!
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