MADE IN ENGLAND – British Beauties
von Jochen Bangert

 
010 BSA Podest


Neckarsulm. Mit der Produktbezeichnung „Made in England“ wollte man sich auf der Insel ab 1887 als Herstellungsland hervorheben und auch einen Schutz gegen Konkurrenzangebote vom Kontinent (wie „Made in Germany“) installieren.

Im Deutschen Zweiradmuseum wird schon seit langem immer wieder die Dauerausstellung durch eine Sondershow ergänzt. Aktuell wurden dafür eine Auswahl von britischen Bikes auf die Podeste gehievt. Die Modelle dazu zeichnen sich nicht nur durch ihre technischen Lösungen, sondern auch durch ein markantes Design aus. Schnell und absolut passend war der Titel „Made in England – British Beauties“ gefunden. Bereits beim Betreten des Ausstellungsraumes fallen einem gleich eine Wand mit Schriftzügen von mehreren hundert Motorradfirmen, die einst im Königreich produziert hatten, ins Auge. Herausstechend dabei die Embleme der Produzenten, die mit einem oder mehreren Exponaten vertreten sind. Einzeln oder in Themengruppen werden diese mit kurzen prägnanten Texten vorgestellt, beginnend mit einer Royal Enfield von 1939 bis zur Norton Commando aus dem Baujahr 1969. Zu entdecken gibt es technische Leckerbissen wie den Kompressor an einer an und für sich schon leistungsstarken Vincent Black Lightning, den Schnittmotor einer Norton Wankel oder einen 4 Zylinder Boxermotor im Rahmen der seltenen Wooler.

037 George BroughDoch was wären diese Motorräder ohne die Menschen, die sie konstruiert, gebaut und gefahren haben? So werden 15 Persönlichkeiten, die bedeutenden Einfluss auf die englische Motorradhistorie hatten, porträtiert. Darunter, exemplarisch erwähnt, Georg Brough, dessen Schöpfungen gerne als Rolls Royce unter den Zweirädern bezeichnet werden. Für den Rennsport stehen neben Mike Hailwood auch Joey und Michael Dunlop. Wer will, kann dazu per Knopfdruck noch einen passenden Motorsound auswählen und sich damit beschallen lassen.

Bis ins Frühjahr 2025 hinein können die schnittigen Engländerinnen noch in Augenschein genommen werden.


009 Triumph Trident T 160 1975

 024 Wooler Flat Four Motor Boxer 500cc  030 Norton Wankel Motor 1973

EXPONATAUSWAHL mit Leihgaben aus 3 Privatsammlungen:

Triumph: “Kings of cool”
– Triumph, Tiger 100, 1939

– Triumph, T120 Bonneville, 1962
– Triumph, Trident T160, 1975

BSA: “Birmingham Small Arms”
– BSA, Y13, 1936-1938

– BSA, A10 Super Rocket, 1962
– BSA, A65 Firebird Scrambler, 1971

Norton: “The Unapproachable”
– Norton, CS1, 1929

– Norton, Manx 30M, 1961
– Norton, Commando 750, 1969
– Norton, Wankel Prototyp, 1973
– Norton, Wankel Schnittmotor, 1971

Brough Superior: “Rolls-Royce of motorcycles”
– Brough Superior, Mark 1, 1922

Vincent: “Tuned for speed”
– Vincent, Comet, 1950

– Vincent, Dearden Black Lightning, 1949

Royal Enfield: “JAP Desmo Special”
– Royal Enfield JAP, 350 ccm, JAP Desmo, 1924

Matchless: “V4-Zylinder Silver Hawk”
– Matchless, Silver Hawk, 1932 

Scott: “Zweitaktpionier mit TT-Ruhm”
– Scott, Power Plus TT Replica, 1930

Rudge: “Ulster Grand Prix 1928”
– Rudge, Ulster, 1938

Velocette: “Thruxton – Velocette’s ultimate performance concept”
– Velocette, Thruxton, 1969

AJS: “Boy Racer”
– AJS, 7R Boy Racer, 1961

Wooler: “The magnificent! Flat Four Shaft Drive”
– Wooler, Flat Four, 1955

Zusätzlich in der Dauerausstellung:
Douglas, 4HPB20, 1920
Sgonina, Special, 500 ccm, 1922
Wilkinson, TAC, 1910
Sunbeam, Model 9, 1932
BSA, S26, 1925
Norton, Interpol 2, Polizei, 1985
Scott, Flying Squirrel, 1949
Mercury 600, 1934-1938


Nähere Infos und Fotos unter www.zweirad-museum.de
Text & Foto: Jochen Bangert

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