Der ehemalige Rennfahrer Rainer Pommer
feierte seinen 70. Geburtstag

 

PHOTO 2024 12 14 16 38 31Der ehemalige Motorradrennfahrer Rainer Pommer aus Aue im Erzgebirge feierte am 14. Dezember 2024 seinen 70. Geburtstag. Rainer Pommer wurde 1954 in Schneeberg geboren. Sein Vater Erhard war auch Rennfahrer gewesen. Im Jahr 1973 feierte Pommer sein Rundstreckendebüt bei der Bernauer Schleife, zuvor ging er bei Bergrennen zur Bezirksmeisterschaft an den Start.

Mit einer 50-ccm-Simson-Rennmaschine belegte Rainer Pommer in der Bezirksbestenermittlung den dritten Endrang sowie auf DDR-Ebene Platz zehn. Danach musste er zur Armee und konnte erst 1977 wieder Motorradrennen fahren. Da für die 50er das Material immer knapper wurde, startete er mit einer 125er MZ-ES bei den Serienrennen zur Bezirksmeisterschaft. Parallel baute er mit seinem Vater eine 125er-Rennmaschine auf, mit der er auch bei verschiedenen Bergrennen antrat.

Für die Saison 1978 stellte ihm der MC Wismut Aue ein Clubmotorrad zur Verfügung. Auch dank der Fürsprecher Dieter Lange und Hans-Joachim Sewerin durfte er im gleichen Jahr bereits bei den Läufen zur DDR-Bestenermittlung in der Achtelliterklasse an den Start gehen. Nach Siegen auf dem Sachsenring und auf dem Schleizer Dreieck lag er in der Tabelle sehr gut, doch nach einem technisch bedingten Ausfall beim Finale auf dem Frohburger Dreieck beendete er die Saison auf einem letztlich doch enttäuschenden vierten Gesamtrang. Denn damit hatte er das Ziel, Aufstieg in die Lizenzklasse, denkbar knapp verfehlt.

1979 reichte es für Rainer Pommer nur zu Rang zehn der 125er-Ausweisklasse. Trösten konnte er sich in jenem Jahr mit dem Gewinn der Clubmeisterschaft des MC Wismut Aue.
Die Jahre nach 1980 wurden für die DDR-Rennsportler noch schwieriger, da MZ die Ersatzteilproduktion nun ganz einstellte. Fortan hieß es: noch mehr in Eigenregie in den DDR-Betrieben fertigen oder aber bei westeuropäischen Fahrern halblegal und teurer einkaufen. Rainer Pommer brachte das alles einigermaßen gut unter einen Hut und belegte beim Bergrennen in Eisenach Platz sechs, bei den Rundstreckenrennen auf dem Sachsenring, in Schleiz und in Frohburg die Plätze sieben, zwei und acht sowie beim abschließenden Bergrennen in Sangerhausen Platz vier. Damit hatte er 32 Punkte auf sein Konto gebracht, was Endrang drei und den überfälligen Aufstieg in die Lizenz bedeutete. Auch hier schlug der Auer auf Anhieb ein. Mit den Plätzen acht, vier und fünf bei den drei übrig gebliebenen DDR-Rundstreckenrennen sowie Platz fünf in Sangerhausen schloss er die 125er DDR-Meisterschaft in seinem ersten Jahr auf Rang drei ab.

Daraufhin erhielt Rainer Pommer zusätzlich die internationale Lizenz und wurde zu zwei Auslandsrennen berufen. Das Jahr wurde für ihn aber zum Fiasko. Immer wieder bremsten ihn technische Probleme ein und beim Saisonfinale in Frohburg sogar aus. Hier hatte er einen schweren Unfall, woraufhin er die folgenden zwei Jahre pausieren musste. In dieser Zeit baute er, wiederum gemeinsam mit seinem Vater, ein 80-ccm-Motorrad auf, mit dem er, wie auch seine gleichgesinnten Kollegen, 1985 in der 125-ccm-Ausweisklasse an den Start ging. Mit Gesamtplatz drei konnte er auch hier gleich wieder ein Achtungszeichen setzen.
Nach den Endrängen acht, acht und sechs in den Jahren 1986, 1987 und 1988 verabschiedete sich Rainer Pommer wegen des anhaltenden Materialmangels am Ende der Saison 1989 vom aktiven Rennsport.

Organisationstalent privat und im Rennsport:

PHOTO 2024 12 14 16 38 04Nach der Wende stand erst einmal die berufliche Neuorientierung an. Als Karosserie- und Lackiermeister machte sich Rainer Pommer in Aue selbständig. Doch lange blieb er dem Motorsport nicht fern. Von 1993 an unterhielt er ein eigenes Rennteam in der Deutschen Meisterschaft, das mangels Sponsoren jedoch wieder aufgelöst werden musste. Aus Zeitgründen übernahm Rainer Pommer 1996 "nur" das Amt der 2. Vorsitzenden im 1. Auer MSC und half maßgeblich mit, dem Zschorlauer Dreieckrennen 1997 wieder neues Leben einzuhauchen.

Der Zschorlauer Dreieck Classic-Grand Prix in Zschorlau im Erzgebirge findet in diesem Jahr am 2. und 3. August 2025 statt.

Am 9. Juli 2013 übernahm er nach einer kommissarischen Übergangszeit den Vorsitz des 1. Auer MSC.

Am 23. Juni 2023 wurde ihm von der Stadt Aue eine Ehrennadel für seine kommunalpolitische und gesellschaftliche Arbeit sowie die Vereinsleitung des 1. Auer MSC überreicht.


Rainer Pommer vom Auer MSC Foto Michael Sonnick

Helga und Rainer Pommer mit Inge Arends

Text von Thorsten Horn und Michael Sonnick
Fotos von Hermann Rüger, Michael Sonnick und Marcel Uhlmann

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