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Wolfgang Gedlich † 21. März 1999
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Wolfgang Gedlich wurde am 29.5.1936 als Sohn eines Arztes in Liegnitz (Schlesien) geboren. Im Krieg nach Rüsselsheim gezogen, entdeckte er dort seine Leidenschaft für Zweiräder. Hier sieht man ihn mit seinem ersten Eigenbau, einem Fahrrad mit selbstgebauter Federung, ca. 1950, auf der Suche nach schnellen Rundenzeiten. |
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Anfang der Fünfziger Unter strenger Geheimhaltung vor dem Elternhaus trainierte Wolfgang für sein erstes Rennen, das er mit seinem Motorroller der Marke Progress bestritt. Bereits der Auftakt bescherte ihm eine Goldmedaille - und den Stolz des Vaters. |
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NSU und Kreidler waren stets Wolfgangs favorisierte Fabrikate. Mit seiner selbstfrisierten Serien-Kreidler Florett war er von Anfang an bei nationalen Rennen auf Siege abonniert und sicherte sich dabei große Aufmerksamkeit. |
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Auch nach dem Aufstieg in den "Moto-Cup", eine der heißumkämpftesten Motorradklassen der 50er Jahre, riß die Erfolgssträhne nicht ab. Podiumsplätze neben großen Namen wie ' Rudolf Kunz waren mit Wolfgangs selbstgebauter Kreidler, die fast ausschließlich auf Serienteilen basierte, keine Seltenheit. |
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1960 Und so ließ der erste ganz bedeutende Erfolg nicht mehr lange auf sich warten. Beim legendären Eifelpokal-Rennen auf dem Nürburgring siegte Wolfgang in der 50ccm Klasse. |
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1961 Hier sieht man Wolfgang Gedlich bei einem seiner ersten WM-Läufe. Beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim startete er mit einem damals noch unverkleideten Eigenbau inmitten von Werksmaschinen. |
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1962 Kurze Zeit später saß Wolfgang auf einem reinrassigen Werksmotorrad der Firma Kreidler und bestritt damit die Weltmeisterschaft. Dabei beherrschte er die hohe Kunst des Fahrens mit einer 12-Gang-Maschine (3-Gang Hand- und 4-Gang Fußschaltung). |
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Auf den Rennstrecken in ganz Europa schlug sich Wolfgang stets glanzvoll - und das, obwohl er neben seiner Profikarriere nach wie vor sein Studium ausübte. Seine Teamkollegen waren die späteren Weltmeister Rudolf Kunz und Hans-Georg Anscheidt, die er nicht selten auf der Strecke schlagen konnte. |
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Natürlich blieben auf dem Weg zum Erfolg auch Stürze und Verletzungen nicht aus. Hier sieht man Wolfgang im Stuttgarter Krankenhaus nach einem Sturz auf beim Tourist-Trophy Rennen auf der Solitude in Stuttgart. |
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1969 Nach Abschluß seines Studiums und Übernahme seiner Zahnarztpraxis in Rüsselsheim Ende der Sechziger Jahre beschloß Wolfgang, den Rennsport nur mehr als Hobby zu betreiben und sich aus dem Profigeschäft zurückzuziehen. |
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Mit Kreidler Eigenbau Maschinen, die er nach Feierabend selbst konstruierte, baute und sogar die Motoren auf dem eigenen Prüfstand entwickelte, fuhr er nach wie vor in der Motorrad-WM mit und war in der 50ccm Klasse stets ganz weit vorn zu finden. Hier zu sehen in der ersten Startreihe beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps, im Hintergrund Jan Huberts und Rudolf Kunz. |
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Die Vorliebe von Sohn Markus für zweirädrige Fahrzeuge ist Wolfgang nicht entgangen. In seiner Freizeit half er dem Filius gern beim Feintuning, hier zu sehen beim akribischen Einstellen der Fahrradbremse. |
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1974 Einer der größten Erfolge in der Privatfahrerzeit von Wolfgang Gedlich war der dritte Platz beim GP von Deutschland auf dem GP-Kurs von Hockenheim. Vor 100.000 Zuschauern fährt Wolfgang mit seiner selbstgebauten Kreidler abermals in die Weltspitze. Er wird zu dieser Zeit außerdem Vize-Europameister. |
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Nach einem schweren Unfall bei einem Testrennen beschließt Wolfgang, seine aktive Laufbahn zu beenden und konzentriert sich fortan darauf, Sohn Markus auf dem Weg zu seinen Motorsporterfolgen auf vier Rädern zur Seite zu stehen. Hier sehen wir Wolfgang bei der Arbeit an Markus´ Trainings-Kart. |
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1997 Die Traditionsrennstrecke auf der britischen Insel "Isle of Man" war seit jeher eine der bevorzugten Herausforderungen von Wolfgang Gedlich. Hier kämpfte er in der Weltspitze um Sieg und Plätze. Wolfgang paßte nach einer eigens angesetzten Hungerkur sogar noch in sein original Rennleder aus vergangenen Zeiten. |
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In den Neunziger Jahren wurde er zur "Lap of Honour" geladen, einer Prestigeveranstaltung, bei der ehemalige Rennfahrer mit authentischen Rennmaschinen antreten. Alte Erinnerungen werden wach, hier vor dem Leaderboard des sage und schreibe 60 km langen Naturrundkurses der "Isle of Man". |
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Wolfgang startete bei dieser Veranstaltung mit der legendären Kreidler 12-Gang Werksmaschine aus den Sechzigern, die im Originalzustand eingesetzt wurde. Verstärkt wurde er durch die Mannschaft der Zeitschrift "Motorrad Classic" und auch die Aufmerksamkeit des britischen Fernsehens war ihm gewiß. |
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Nach einem unverschuldeten Autounfall im Jahre 1994 litt Wolfgang Gedlich an einer chronischen Gefäßverletzung und mußte seinen Beruf aufgeben. Nach einer langwierigen Behandlung und aufwändigen Operation erholt er sich gut und kann in Maßen sogar seiner großen Leidenschaft, dem Motorradfahren wieder nachgehen. Außerdem betätigt er sich als Vorsitzender des ADAC-Ortsclubs MTC Rüsselsheim, dem er seit Jahrzehnten als aktives Mitglied angehört. |
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1999 Am 21. März 1999 stirbt Wolfgang Gedlich in Folge seiner Gefäßerkrankung. |