Motorrad + Rennfahrer Datenbank
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Name: |
Rainer Marschallek |
Wohnort: |
72475 Bitz |
Strasse: |
Bergstraße 87 |
Tel: |
(0 74 31) 87 97 |
Beruf: |
Zerspannungsfacharbeiter, Zur Zeit tätig als Mechaniker |
Geburtstag: |
09.01.1961 |
Email: |
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Welche Kategorie? |
nationale Straßenrennen in der DDR
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Wie kamst du zum Motorsport? |
In Bräunsdorf, ca. 10km entfernt vom legendären Sachsenring bin ich aufgewachsen. Mit 6 Jahren nahm mich mein Vater das erste Mal mit zum Rennen, es war im Jahr 1967. Weltmeisterschaftsläufe in allen Klassen wurden ausgetragen, es war ein riesiges Erlebnis für mich. Seit dieser Zeit war ich jedes Jahr auch mit dabei, allerdings vorerst nur als Zuschauer. Schon mit 11 Jahren lernte ich auf einem alten Sportplatz Moped fahren. Von nun an drehte sich in meinem Leben alles nur noch um Motorräder. Simson SR2, Fichtel&Sachs Bauj.1939, DKW125, das waren die ersten Zweiräder, mit denen wir die Freizeit nach der Schule verbrachten. Mit 16 Jahren hatte ich den Traum, Rennfahrer zu werden. Nach einer erfolgreichen Lehre als Zerspanungsfacharbeiter vergingen noch 4 Jahre, ehe ich mein Vorhaben verwirklichen konnte. 1980 wurde ich Mitglied im Motorsportclub Hohenstein-Ernstthal, 1983 und 84 fuhr ich mit meiner 150er Serienmaschine Bergrennen, kein Sieg, aber ein 2., zwei 3. und zwei 4. Plätze waren die Ausbeute dieser zwei Jahre. Im Sommer 1984 wurde der Plan geschmiedet, in der nächsten Saison Rundstreckenrennen zu fahren.
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Teilnahme an folgenden Veranstaltungen: |
Resultate der Saison 1985: |
Frühjahrstraining Schleiz: Nach riesengroßer Vorfreude folgte die Ernüchterung , nicht einmal aus den Fahrerlager herausgekommen, Drehschieber defekt. Sachsenringrennen: Training Platz 21, ohne jegliche Reparaturen. Das Rennen war in der ersten Runde schon zu Ende (Motor fest gegangen). Schleiz: Training 18. Rennen: In der 2 Runde Schaltung klemmt - aus war's. Frohburger Dreieckrennen: Training Platz 24. Im Rennen in der ersten Runde nach kleinen Sturz in Schikane trotzdem noch 17. Platz errungen. Somit war die Saison zu Ende und die Tüftelei für 1986 war schon in vollem Gange |
Resultate 1986: |
Frühjahrstraining Schleiz: Viele Runden gedreht, alles OK. Bergrennen Sangerhausen: Platz 12 Sachsenring: Training Platz 15. Rennen in der 5. Runde Zündkerze defekt und aus war's. Schleiz: Training Platz 24. Rennen in der 4. Runde Schraube vom Kupplungskorb locker geworden, Kupplung trennt nicht mehr. Schalten ohne Kupplung war bei selbst gefertigten Getriebe zu gefährlich, also Aufgabe des Rennens. Naumburger Weinbergrennen: Platz 10. Frohburger Dreieckrennen: Training Platz 14. Rennen Platz 16. |
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Saison 1987: |
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Das Motorrad wurde im Zustand von 1986 verwendet, nur einige kleine Verbesserungen am Motor wurden vorgenommen. |
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Frühjahrstraining Schleiz: Viele Runden gedreht, Motorrad läuft super. Sachsenring: Training Platz 14. Rennen: In der 3. Runde ausgeschieden, Batterie defekt. Schleiz: Im Training ging alles sehr gut, nur der Auspuff hatte danach einen Riss, anscheinend hatte deshalb das Motorrad mehr Leistung. Startplatz 4, das erste mal in der 1. Reihe. Das Rennen wurde trocken gestartet, wobei ich einen schlechten Start hatte. Bei einsetzendem Regen konnte ich jedoch einige Plätze gutmachen, aber auch von Stürzen anderer profitieren und am Ende fuhr ich auf Rang 7 ins` Ziel. Naumburger Weinbergrennen: 3. Platz Frohburger Dreieckrennen: Im ersten Training 3. Runde durch Benzinmangel bei hoher Drehzahl Loch in den Kolben gebrannt, so dass die Einzelteile des Kolbens zum Vergaser und zum Auspuff herauskamen. Nur 2,5 Stunden Zeit alles zu reparieren, weil die 5 Pflichtrunden noch nicht geschafft wurden und das 2. Training immer näher rückte. Wir haben es geschafft und noch den 12. Startplatz geholt. In meinem letzten Rennen konnte ich auf Rang 9 ins´ Ziel fahren.
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Motorräder damals:
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Das erste Motorrad ist nach achtmonatiger Bauzeit über den Winter 1984/85 entstanden. Der Rahmen wurde als Gebrauchtteil gekauft, alles andere wurde in eigener Werkstatt hergestellt. Dabei übernahm mein Freund und Helfer Jens Preller alle Arbeiten, die mit Formenbau und Kunststoff einhergingen, also Tank, Heckteil und Verkleidung. Die Formen dafür wurden aus Y-TONG hergestellt. Ich hatte schon im Sommer 84 begonnen, Teile und Zeichnungen zum Bau eines 250er Einzylindermotor zusammenzutragen. Das Motorgehäuse stammte von der 250er MZ, es wurde so abgeändert, dass auf die rechte Kurbelwellenseite das Drehschiebergehäuse aufgesetzt werden konnte, welches die Einlasszeiten beim Zweitaktmotor steuert. Das Drehschieberblech wurde kurzerhand aus einem Kreissägeblatt ausgeschnitten, somit konnten wir die Einlasszeiten verändern. Ein wassergekühlter Zylinder wurde in unzähligen Stunden selbst hergestellt, teilweise in Nachtarbeit. Der Zylinderkopf war luftgekühlt. Der Vergaser wurde aus einem Gussrohling gefräst, gedreht und gebohrt nach Vorlagen eines befreundeten Rennfahrers. Der Vergaser befand sich an der rechten Motorseite, er hatte einen Durchlass von 45mm und wurde mit einen Gummistutzen direkt am Drehschiebergehäuse angesetzt. Beim 5-Gang Getriebe wurden die Gangabstufungen geändert, so dass ein langer erster Gang entstand, den man nicht nur zum Anfahren, sondern auch im gesamten Rennverlauf benötigte. An der linken Kurbelwellenseite brachten wir die Zündung an, sie erfolgte mittels Boschunterbrecher aus einer Kettensäge (die drehen auch sehr hoch), Strom brachte eine Motorradbatterie. Die Kupplung wurde ebenfalls von mir hergestellt und zwar in Trockenausführung. Es war zur damaligen Zeit wichtig eine Trockenkupplung zu verwenden, weil jedes Rennen noch mit Schiebestart gestartet wurde. Eine Ölbadkupplung trennt zu schlecht, um das Motorrad im ersten Gang mit gezogener Kupplung schnell anzuschieben. Nachdem wir Modelle für Naben und Gabelbrille hatten, konnten wir diese Teile auch für andere Fahrer anfertigen, somit kam etwas Geld in die „Rennkasse“. Die Bremsanlagen wurden gekauft, die Vordergabel ist fast serienmäßig geblieben, nur in der Länge etwas gekürzt. Leider kränkelte unser Baby bei den ersten Rennen an einigen Kinderkrankheiten, so dass eine Zielankunft oftmals reine Glückssache war. Defekte Zündkerzen, Leck im Wasserkühler, verstelltes Drehschieberblech, verklemmter Schalthebel, durch Vibrationen lose Kabel und so ging es weiter.
Technische Daten: |
250er Einzylindermotor, drehschiebergesteuert, teilwassergekühlt, Trockenkupplung, 5 -Ganggetriebe. |
Leistung: |
ca. 38-45 PS bei 8500 U/min. |
Höchstgeschwindigkeit: |
210 Km/h je nach Übersetzung |
Trockengewicht: |
ca. 125 Kg |
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Motorräder heute: |
Honda CBR 600RR restauriere eine 83er Bartol 250 Rennmaschine |
Bartol 250 Rennmaschine |
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1985 erste 250er Eigenbaurennmaschine |
am Start in Schleiz, mit Jens Preller
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1986
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Mit zwei weinenden Augen beendete ich im Herbst 1987 ich mein Rennfahrerhobby. Es wurde alles zu teuer, der Aufwand unter den damaligen Verhältnissen war einfach zu groß und die Familie ging vor, sie sollte bald größer werden. Auch wenn man die Platzierungen der 3 Jahre nicht als großen Erfolg einstufen kann, muss ich im nachhinein feststellen, dass wir eine super schöne Zeit mit vielen schönen Erlebnissen, aber auch Enttäuschungen hatten. Aber mit sehr viel Individualismus und Liebe zum Motorradrennsport lässt sich so mancher technische Ausfall schnell wegstecken. Dass ich diese Zeit ohne Krankenhausaufenthalt und ohne jegliche Verletzungen überstanden habe, ist am Ende eigentlich viel wichtiger als ein Sieg. So kann ich mich heute noch bester Gesundheit erfreuen und immer noch das schönste Hobby der Welt betreiben: das Motorradfahren.
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Was machst du heute?
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Mehrmals im Jahr starte ich bei Trainings ich auf verschiedenen Rennstrecken mit Toni Mang.
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2004 |
Meine Honda CBR 600RR: Verkleidungsteile von GL-Motorradtechnik, Magnesiumfelgen, Fahrwerk ist von GL-Suspenson Service ( Andreas Vogt) optimiert worden, alles andere ist im Originalzustand.
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Fotos + Text: Archiv Rainer Marschallek
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