Verfasst von Manfred Amelang am . Veröffentlicht in Moto-GL-Kaleidoskop
Moto-GL-Kaleidoskop Beobachtungen und Notizen aus dem Fahrerlager und von der Strecke Text: Manfred Amelang
Wallfahrt Walldürn
Die dritte Auflage der „Odenwald Klassik“ war dieses Jahr – im Unterschied zu den vorausgegangenen Jahren – von herrlichem Wetter gesegnet, fast schon zu warm, aber wenn es an drei aufeinander folgenden Tagen trocken ist, wird niemand meckern können. Heuer hatten noch einmal sehr viel mehr Fahrer gemeldet als früher, und auch die Zuschauer strömten insbesondere am Samstag wieder in Scharen in das Fahrerlager und an den Rand der Strecke. Aus diesem Grunde kamen die Veranstalter nunmehr definitiv aus dem finanziellen Schneider, soll heißen: Sie schreiben jetzt schwarze Zahlen, wo es in den vorangegangen Jahren jeweils ziemlich knapp war. Damit ist ein goldenes Erfolgsrezept aufgegangen: Die Mischung aus ganz verschiedenen Angeboten und ein langer Atem, der die gute Idee reifen und sich entfalten lässt.
Für jeden Fahrer ist etwas dabei; er kann Rennen fahren, sich in GL-Läufen tummeln, oder aber Paraden oder Präsentationen fahren. Dazu sorgten zwei Gespann-Klassen für Spektakel. Eine Ausstellung mit ca. 25 historischen Motorrädern rundete das Angebot ab. Absolute Preziosen waren der einspurige Reitwagen und zwei wunderbar restaurierte Hildebrand & Wolfmüller, alles auch in Action zu bewundern. Das alles zieht Zuschauer in Massen an, aus deren Entgelten sich die Kosten bestreiten lassen. Dabei ist es für den Veranstalter hilfreich, dass er auf die rührige Hilfe von Clubmitgliedern aus dem lokalen Umfeld zurückgreifen kann – und natürlich amtliche Unterstützung im Rücken hat, zumal auf einer Piste, auf der – ganz im Unterschied zu den permanenten Rennstrecken, auf denen jedes Wochenende was anderes los ist – nur einmal im Jahr richtige Action zu bestaunen ist. Und wo gibt es das sonst, dass man mit seinem Wohnmobil direkt neben der Strecke parken und von da aus das Geschehen verfolgen kann?
Szenen am Vorstart
Auch im Kleinen haben viele Details gefallen: So die Art, in der Jim Redman präsentiert worden ist; wenn man schon mit ihm wirbt, dann darf er nicht versteckt werden. Also hatte er seinen Stand am Eingang der Ausstellungs- und Fest-„Zelt“-Halle, und fuhr - stets begleitet von freundlichen Kommentaren des Streckensprechers - seine Runden. Dann das Personal, das für die Einweisung der Teilnehmer im Fahrerlager verantwortlich war: Höflich, zuvorkommend, hilfsbereit – ein derartig positives Auftreten haben wir anderswo leider nur selten erlebt. Manfred John und seine Mannschaft wissen gleichwohl, dass es möglich und notwendig ist, auch das Gute noch zu verbessern, sodass auf solche Punkte hier nicht noch einmal eingegangen werden muss. Deshalb: Die nächsten zwei Jahre „Odenwald Klassik“ sind bereits gesichert – Gratulation!