Moto-GL-Kaleidoskop |
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Erster Lauf um die DHM 2011
in Metz |
1. Zum Umfeld und Organisatorischen |
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Nur in Metz finden sich solche Hütten für die Strecken- Wärter und deren Hilfsmittel. Im Sommer schmücken Oleander die Blumenkästen. |
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Die Strecke, die über den Winter gegen das Fahrerlager eingezäunt worden war, befand sich weiterhin in einem sehr guten Zustand – mit einer Ausnahme: In der engen Links-Kurve nach dem „Cork Screw“ waren längere Risse im Asphalt mit Bitumen verklebt worden; die betreffenden Stellen waren schon im Trockenen extrem rutschig und mussten entweder ganz innen oder weit außen umfahren werden. Hier sind Nachbesserungen für die Zukunft unbedingt zu wünschen, zumal die Piste insgesamt sehr gekonnt angelegt worden ist: Auch nach dem starken Regen am Sonntag Vormittag bildeten sich nirgendwo flächendeckende Pfützen, weil das Wasser überall schnell abfloss. Während die Trainings-Läufe am Samstag bei herrlichem Wetter stattfanden, begann es in der Nacht zu Sonntag stark zu regnen. Gegen 9 Uhr fanden sich die Fahrer der anstehenden Klasse am Vorstart ein – und warteten und warteten und warteten im strömenden Regen, dass es endlich losgehen sollte. Die Verzögerung erklärte sich daraus, dass der Einsatz-Krankenwagen entgegen den getroffenen Vereinbarungen noch nicht vor Ort war. Deshalb schoben die Fahrer dann erst mal ihre Maschinen in den großen Hangar, wo es wenigstens trocken war. Als die Ambulance schließlich eintraf, entschied die Rennleitung, an Stelle des eigentlich vorgesehenen Kupplungsstarts eine Einführungs- oder Besichtigungs-Runde vorzusehen mit anschließendem fliegenden Start; zudem wurde pro Lauf die Zahl der zu fahrenden Runden verkürzt, wodurch die eingetretene Verzögerung allmählich wieder eingeholt werden konnte. Das war angesichts der herrschenden Bedingungen aus Sicherheitserwägungen gewiss richtig. Aber einige Fahrer, die sich für vordere Startplätze qualifiziert hatten und wohl die verkündete Änderung nicht richtig mitbekommen hatten, waren darüber stinkesauer – man kann es, wie bekannt, nicht jedem recht machen… |
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2. Zum Sport In allen Klassen fand großartiger Sport statt. Herausragend war bei den Gespannen die Regen-„Schlacht“ zwischen Klink/Hambsch, Nau/Rüb und Sattler/Klingelhöfer um die Führung „on the road“, die letztlich in der angegebenen Reihung endete. Zum wiederholten Male lieferten sich im Training und im Wertungslauf Cord Warnecke und Tilmann Runck harte Duelle mit atemberaubenden Schräglagen. Warnecke bot auch mit seiner 350er Vorkriegs-Velocette im Training eine äußerst respektable Vorstellung gegen die 500er Triumph von Gerhard Fischer, trat dann aber im Wertungslauf nicht an. In W konnte erneut niemand Lothar Singer auf seiner BMW einholen, in V brillierte Hans Poljack. Über alle Klassen hinweg war aber wohl Flavio Laus der auffälligste Fahrer. Auf seiner fast serienmäßigen Honda CX 500 („Güllepumpe“) fuhr er im trockenen Training eine Zeit um 2:13, die ihn in die erste Startreihe der Klasse A+O+X+S brachte; in der Klasse W+V+K hätte das den vierten Startplatz bedeutet. Im nassen ersten Wertungslauf 1 übernahm er bald nach dem Start die Führung des Feldes und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Im trockenen zweiten Wertungslauf balgte er sich rundenlang mit Fahrern, die mehrheitlich auf Maschinen mit ungleich höherer Leistung unterwegs waren, und musste sich im Ziel nur von Thorsten Knickeberg geschlagen geben – großartig! (Was das alles in Einheiten der GL-Wertung bedeutete, kann aus den entsprechenden Ergebnis-Listen auf den VFV-Seiten entnommen werden.) |
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Linksschwenk-Aufrichten-Rechtsumlegen
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Szene aus den Gespann-Läufen: Bleichrodt/Schaub treiben andere Fahrerkollegen vor sich her.
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Hans Poljack (V 1)
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Flavio Laus auf der Außenbahn. Genau hinschauen: Zwei Mitstreiter innen.
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Manfred Ströhl aus Amstetten hat eine sehr schöne Seeley-Matchless G 50 aufgebaut und sie in die Hände eines jungen Nachwuchs-Fahrers gegeben: Tom Schulze hat sie mit der Start-Nummer K 39 ordentlich bewegt (s. Fotos K 39 und Matchless auf der Werkbank). Vielleicht schließen sich dieser Initiative ja doch noch weitere Halter von Maschinen an… |
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Schulze (K 39) auf der Strecke
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Manfred Ströhl und Tom Schulze
bei Wartungsarbeiten an der G 50 |
Tilmann Runck (K 17) auf seiner Seeley | |
3. Anekdotisches Geoff Bloor aus Nottingham, GB, gewann auf seiner Aermacchi die GL-Wertung in H. Freilich hatten die Kommissare festgestellt, dass der Sound der Maschine jenseits der erlaubten Grenzwerte lag. Sie verfügten deshalb, dass der Fahrer nicht am zweiten Wertungslauf teilnehmen dürfe. (Muss man wirklich derart prinzipienfest auch bei solchen Teilnehmern sein, die eine so lange Anreise hinter sich haben?) Um das besagte Verdikt zu umgehen, griffen Geoff und sein britischer Kollege zu einem Hammer und klopften den Auspuff so lange zu, bis sich ein signifikanter Effekt einstellte. Der Regen hatte einige Fahrer davon abgehalten, an den Start des ersten Wertungslaufes zu gehen. Damit war auch die Aussicht auf eine Platzierung für die Tageswertung vorbei. Deshalb traten mehrere schon am Sonntag Mittag wieder die Heimreise an. Einer von ihnen gab beim Verlassen des Fahrerlagers eine anderweitige Begründung von beeindruckender Überzeugungskraft an: Er sei von den Eltern angerufen worden; der heimische Papagei sei aus dem Käfig entflohen, und er müsse deshalb rasch nach Hause, um ihn wieder einzufangen… |
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Text: Manfred Amelang; Fotos: Witschel (2), Amelang |
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