Allgemeines: Nach den erfreulichen Erfahrungen im Vorjahr, den darauf bezogenen positiven Berichten und den ermunternden Aufrufen für eine Teilnahme in diesem Jahr war die Zahl der Starter in etwa auf das übliche Niveau angestiegen. Dazu trugen auch die ungefähr 50 Freunde aus der Schweiz bei, die hier einen Lauf für die „FHRM-FMS Vintage Schweizer Meisterschaft“ austrugen. Das Fahrerlager war dadurch merklich stärker „ausgelastet“, aber immer noch war Raum für sehr viel mehr vorhanden; jeder hatte einen komfortablen Standplatz, mit ausreichender Stromversorgung. Die Hilfe eines Bediensteten beim Aufstellen der Fahrzeuge nach der Einfahrt, war sicher gut gemeint und hat vielleicht in dem einen oder anderen Fall etwas an dem drohenden Chaos verhindert, aber letztlich wäre wohl alles etwas zügiger abgelaufen, wenn man die Fahrer, die darin doch alle Erfahrung haben, sich selbst mit ihrer Rangier-Arbeit überlassen hätte. Auch hatten die Veranstalter einige Dixie-Einheiten aufgestellt, was die früheren Engpässe in der Toilette im Untergeschoss des Restaurants vermeiden half. Zudem hingen die gefahrenen Zeiten sehr schnell an den Fenstern des Hauptgebäudes aus – alles paletti, weiter so.
Das Wetter und seine Folgen: Für das Wochenende war zwar ein Zwischenhoch vorhergesagt worden, doch am Freitag Abend fing es an zu regnen, und am Samstag Morgen war die Piste nass. Obwohl ein (ziemlich kalter) Wind blies, trocknete die Strecke nur langsam ab; relativ lange blieben - häufig genug auf der Ideal-Linie – dunkle Streifen, die Nässe andeuteten. Hier handelte es sich um Passagen, an denen der Asphalt besonders rau war; in dessen Tiefen bindeten winzige Moos-Partikel die Feuchtigkeit, was an diesen Stellen eine erhöhte Rutschgefahr bedeutete. Wenn es nicht gelang, diese Flecken zu umfahren, war das Risiko eines Abfluges über das übliche hinaus ziemlich groß. Entsprechend gab es einige Stürze, deren Zahl durch eine auffällige Häufung von Ölverlust an mehreren Maschinen weiter nach oben getrieben wurde: Mal war es der Dichtring eines Ölfilters, der Probleme machte, mal rutschten Öl-Leitungen von ihren Flanschen und nebelten die Strecke mit einem schwierigen Film ein, unterschiedlich lang, je nachdem, wann der Fahrer es bemerkte oder gar zu Fall kam. Solche Dinge können passieren, und ihre Auswirkungen sind mitunter denkbar unangenehm, aber gefordert werden muss, dass die Streckenposten aufmerksam das Geschehen verfolgen und notfalls entschlossen reagieren. Das ist leider nicht immer der Fall gewesen. Mitunter haben Fahrer die Streckenposten darauf hingewiesen dass und wo Öl auf der Strecke sei, ohne dass für schnelle Abhilfe gesorgt worden wäre. Das ging sogar so weit, dass einzelne Fahrer jedes Vertrauen in den Grip verloren und drauf und dran waren, das Training abzubrechen. Hier muss also nach Möglichkeit in Zukunft „nachgebessert“ werden, sodass zu der unbestrittenen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Funktionäre noch ein Plus an fachlicher Kompetenz und Reaktionsschnelligkeit kommen möge.
Ein kurioses Novum: Zu einem Fahrer, der eine ziemlich lange Ölspur hinterlassen hatte, kamen nach geraumer Zeit zwei Funktionäre, befragten ihn zunächst nach dem Geschehen und eröffneten ihm dann, der Veranstalter habe einen Großteil der Piste säubern müssen; die Rechnung darüber werde ihm später von Goodyear als dem Eigner der Anlage präsentiert. Natürlich war das ein ordentlicher Schock für den Angesprochenen, der angesichts des drohenden Betrages befürchtete, seine Rennerei-Aktivitäten sofort einstellen zu müssen, weil er das dann nicht mehr würde finanzieren können. Bis jetzt ist nicht bekannt, wie die Sache weiter gegangen ist; immerhin sind viele Fahrer-Kollegen dem Betroffenen beigesprungen und haben argumentativ klar gemacht, dass ein zwingender Beweis für eine denkbare „Allein-Schuld“ kaum zu führen wäre, und bei einem derartigen Risiko jeder Einzelne überlegen müsse, ob er sich diesem überhaupt noch aussetzen wolle.
Sonntäglicher Ausklang: Am Sonntag zog herrliches Wetter auf, und der Tag brachte besten Sport und keine nennenswerte Zwischenfälle, jedenfalls „dem Vernehmen nach“ - denn wegen eines erneuten technischen Defektes und der Verletzung eines Freundes musste leider die Heimreise zügig angetreten werden. Der Auftritt einer weiteren neuen Maschine im Wettbewerb, nämlich einer ex-Andy Molnar-Ultra-Kurzhub-Norton unter Hansueli Wyssen, konnte deshalb nur in einem der Trainingsläufe verfolgt werden. Somit bleibt in Bezug darauf und alle weiteren Klassen nur der Blick in die Ergebnis-Listen… Von hier aus alle guten Wünsche an Werner und Gerhard für eine möglichst rasche und vollständige Genesung von ihren im Training erlittenen Verletzungen!
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