Nach einer Periode schönen Sommer-Wetters hatte sich für das letzte Juni-Wochenende eine bedeutsame Eintrübung angekündigt; die Naturfreunde und Landwirte freuten sich darauf, dass die ausgetrockneten Böden nun endlich etwas Bewässerung erfahren würden – und so kam es denn auch: Am Freitag Abend fing alles mit einem heftigen Gewitter an und es regnete die Nacht und praktisch den ganzen Samstag und am Sonntag Vormittag und dann am Nachmittag weiter mit heftigen Schauern, irgendwie trostlos, zumal es zumindest anfangs noch in anderen Teilen der Republik richtig schön und warm war. Für die Einheimischen war dieses eindrucksmäßig nichts Außergewöhnliches, „so ist das Eifel-Wetter halt…“, war allgemein zu hören.
Vielleicht in der Erwartung oder Befürchtung solcher Gegebenheiten waren zahlreiche VFV-Fahrer von vornherein dieser dritten Veranstaltung nacheinander im Grenzbereich zu den westlichen Nachbarn (nach Colmar-Berg und Metz) fern geblieben; nur etwas mehr als 100 Nennungen lagen für die Gleichmäßigkeitsläufe zur DHM vor, die zu sechs Klassen zusammen gefasst worden waren. Nur fünf Kategorien wies demgegenüber zwar das Programm für die Rennen um die „Klassik-Trophy“ auf, doch traten darin um die 130 Starter an, sodass eine gewisse Nebenrolle der Regularity-Läufe gegenüber den *Rennen* unverkennbar war – zumal sich das Interesse der (witterungsbedingt dieses Mal: ganz wenigen) Zuschauer hauptsächlich auf die Rennen richtete, weil diese einfach mehr Spektakel versprachen.
Wie üblich, war der Einlass ins Fahrerlager erst ab ca. 17 Uhr möglich, weshalb sich auf der Zufahrt lange Schlangen der an der Straße wartenden Fahrzeuge bildeten. Beim Einfahren gab es eine Überraschung: Alle geteerten Flächen um die Gebäude der Luftfahrtfirma, die in den vergangenen Jahren als Standplätze genutzt werden durften (und wegen des prognostizierten Regens besonders begehrt waren), standen nicht mehr zur Verfügung; zwar hatte das besagte Unternehmen das Gelände verlassen, aber es hielt noch die Rechte an Grund und Boden – das Fahrerlager bestand (fast ausschließlich) nur noch aus der Wiese in der Verlängerung der Start- und Landebahn.
Die Veranstalter hatten mit der Nennungsbestätigung die Mitteilung verschickt, es gäbe auf dem Gelände keinen Strom. Dessen ungeachtet war doch ein Verteiler-Kasten installiert worden – und der versorgte in der Tat fast alle Teilnehmer; abgesehen von einem Aussetzer von etwa einer halben Minute hielt dieser allen Belastungen stand, hervorragend!
Weil es in der Vergangenheit gewisse Engpässe bei den sanitären Anlagen gegeben hatte, waren mehrere Batterien von (recht neuen) Dixi-Klos aufgestellt worden. Die Wasch-Gelegenheiten unterhalb des Hotel-Restaurants waren anfangs abgeschlossen; an der Tür wies ein Schild darauf hin, dass eine Benutzung nur für die Dauer-Camper und nach Vorlage des Stellplatz-Ausweises erlaubt sei – das bedeutete potentiellen Ärger, erwies sich dann aber doch als gegenstandslos, weil letztlich alles rund um die Uhr zugänglich war. (Nur am Rande: Es ist zwar weithin üblich, dass für die Benutzung von Toiletten ein Obolus entrichtet werden muss, der dem Service-Personal für deren Reinigungs-Arbeit zugute kommt; und diese Reinigung erfordert mitunter einiges an Überwindung, ist doch immer wieder zu beklagen, dass Raucher ihre Zigaretten-Stummel in die Urinal-Becken werfen und diese damit verstopfen – pfui Teufel, schämt Euch! Aber für unsere Veranstaltungen sollte dieses Entgelt im Nenngeld enthalten sein.)
Am Sonntag Vormittag verlor ein Fahrer wegen eines Defektes an seinem Motor einen Großteil von dessen Öl und nebelte damit die gesamte Piste ein. Natürlich kann das vorkommen. Für die Veranstaltung aber drohte daraus ein völliges Fiasko zu erwachsen: Das Auftragen von Bindemitteln war angesichts des Dauer-Regens sinnlos; also musste die Feuerwehr das Zeug wegspritzen. Dafür war es notwendig, zusätzliche Einsatzwagen anzufordern. Die Veranstalter waren in einer schwierigen Lage, weil ein Abbruch im Hinblick auf die Sicherheit der Fahrer nicht mehr auszuschließen war. Nach etwa zwei Stunden wurden drei Fahrer auf die inzwischen etwas auftrocknende Piste geschickt, um die Befahrbarkeit zu testen – sie kamen aus den Erkundungsrunden mit erhobenem Daumen zurück. Also ging es im Programm weiter, wobei jede Klasse nach dem Start zunächst eine Besichtigungs-Runde fahren durfte und jeder Wettbewerb zeitlich verkürzt wurde, um überhaupt noch mit dem Programm durchzukommen. Das klappte dann auch reibungslos, wobei immer wieder einsetzende heftige Schauer allen Teilnehmern doch etwas zusetzten. Aber: Auch ohne die zeitlichen Verschiebungen hatte das reguläre Programm den Zieleinlauf der letzten Klassen erst für 19:04 Uhr vorgesehen – das ließ sich angesichts des umfangreichen Pakets von DHM- und Trophy-Läufen kaum anders machen, bedeutete aber doch für die davon Betroffenen eine sehr späte Heimfahrt am Abend.
Es wäre für viele Fahrer eine Erleichterung (zumal für diejenigen, die kein Fahrrad zu Hilfe nehmen können), wenn die Ergebnisse von Training und Wertungsläufen in der Nähe des Flugplatz-Restaurants ausgehängt werden könnten (wie das früher der Fall war und auch für die Trophy-Läufe realisiert wurde) und dort auch die Lizenzen zurückgegeben würden.
Um ein Fazit zu ziehen: Eine gut organisierte Veranstaltung in einer landschaftlich reizvollen Umgebung, begleitet aber oftmals von klimatisch herben Bedingungen, die vielen Einiges abverlangt, aber gerade deshalb unbedingt im Kalender bleiben sollte.
P.S. Ein Nachtrag in eigener Sache: Wenn Pech einen Namen hat, dann momentan den meinigen. Nach einer ordentlichen Zeit im Pflichttraining brach doch tatsächlich der Schalthebel einfach von seiner Welle, als ich beim Vor-Rollen auf meine Startposition den Leerlauf einlegen wollte – einmal mehr Aus und Vorbei, und das bei all den Mühen. Vor acht Jahren hatte der damalige Service-Wagen von Total bzw. der darin tätige Mechaniker das Ding schon einmal geschweißt, und ausgerechnet jetzt brach diese Verbindung entzwei. Warum nicht bereits im freien oder in einer der Runden des Pflichttrainings, wo noch eine Reparatur möglich gewesen wäre? Der Fluch sucht offenkundig nach einer Maximierung des Schadens…
Text: Manfred Amelang, Fotos: Nagel, Amelang
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