Moto-GL-Kaleidoskop Beobachtungen und Notizen aus dem Fahrerlager und von der Strecke |
|||||
Colmar-Berg 2015: Ein Jubiläum und andere Neuerungen |
|||||
Im Vorfeld hatte die Leitung der Szene auf zwei Besonderheiten der bevorstehenden Veranstaltung hingewiesen: Zum einen sei die gesamte Strecke neu asphaltiert worden, und zum anderen würden in Colmar 15 Jahre DHM mit einer Jubiläums-Party gefeiert. Zur Strecke und der Gesamt-Anlage: Die erstere Nachricht wurde von vielen Fahrern eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen. In der Vergangenheit hatte es durchaus kritische Stimmen zur Beschaffenheit der Piste gegeben, insbesondere von Seiten der Auto-Gruppe im VFV, die wegen „Steinschlag“ dort nicht mehr fahren wollte. Eine Neu-Asphaltierung würde diesbezüglich grundlegend Abhilfe schaffen, doch können neue Oberflächen erfahrungsgemäß recht glatt sein. Solche Befürchtungen erwiesen sich aber als völlig gegenstandslos; die neue Piste zeigte sich von Anfang an als richtig griffig und erlaubte bei einem guten Gefühl für den Grip wunderbare Schräglagen; der durch Bauarbeiten bedingte Wegfall des Omegas wurde allgemein nicht bedauert -- nunmehr eine der allerbesten Strecken im Kalender! Einmal mehr gefiel auch die Anlage des Fahrerlagers, das auf mehreren Terrassen großzügig Platz für die Gerätschaften und Aufbauten der Fahrer bietet. Dieses Mal hatten insgesamt ca. 230 Teilnehmer gemeldet davon ca. 70 für die FHRM-FM Vintage Schweizer Meisterschaft. Gegenüber etwa Schotten oder Hockenheim waren damit etwa 100 VFV-Fahrer zu Hause geblieben; vielleicht ist dafür die geographische Randlage von Colmar-Berg zur Bundesrepublik und die damit für einige Fahrer verbundene lange Anreise verantwortlich. Falls sich diese Gruppe zur Teilnahme entschließen könnte – was hiermit dringend nahe gelegt werden soll! – wäre auch für sie im Fahrerlager noch reichlich Platz vorhanden. Gefallen hat auch, wie binnen kürzester Zeit und in ausreichender Zahl die Strom-Verteiler installiert wurden. Das System war so robust, dass es keinen einzigen Ausfall gab. (Ob auch der beeindruckend große *Heizungs-Radiator*, der bei einem Team gesichtet wurde, in Betrieb genommen worden war, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden…) Nicht aufgefallen ist den meisten Fahrern, dass es keine Lautsprecher-Anlage gibt, mit deren Hilfe etwa zum Vorstart aufgerufen wird. Diese war und ist verzichtbar, wenn der Zeitplan penibel eingehalten wird, wie es heuer wieder der Fall war – mit einer Ausnahme allerdings, auf die noch einzugehen ist, aber auch da kamen alle ohne Durchsagen zurecht. Nur wenigen ist zudem wohl auch aufgefallen, dass die Sieger-Ehrung erstmals nach einer vom bisherigen Modus abweichenden Reihenfolge der Klassen vorgenommen wurde – gut so! Weiterhin etwas kritisch ist die sanitäre Ausstattung, zumal die Toiletten im Zentral-Gebäude nachts abgeschlossen werden, was Bedürftige zur Benutzung der Dixi-Klos zwingt, von denen aber nur zwei oder drei insgesamt verfügbar waren. Die Jubiläums-Party: Dazu war für Samstag, 18 Uhr am Vorstart eingeladen worden, für „Freibier am Getränkestand“, mit der vorsorglichen Einschränkung „Bis das Fass leer ist“. Soweit kam es aber nicht, weil das kühle Wetter den Durst der Anwesenden wohl etwas zügelte. Die Einrichtung eines Treffpunktes für das gesellige Beisammensein zu einem fixen Zeitpunkt ist eine sehr gute Idee; weil dadurch alle oder doch die meisten Fahrer beisammen sind, bieten sich viele Gelegenheiten zu Gesprächen, die anderweitig nicht zustande kommen, weil dann jeder mit seiner Maschine oder sonstwie beschäftigt ist. Deshalb sei die Frage erlaubt, warum nur in Colmar-Berg und nicht etwa auch in Metz, das ähnlich peripher liegt? Das Bier könnte (wenn es denn daran hängen sollte) jeder auch selbst zahlen. Ein Plädoyer für Besichtigungs-Runden: Alle Trainings-Läufe konnten im Trockenen absolviert werden. Aber in der Nacht zum Sonntag regnete es, sodass am Morgen die ersten Klassen auf nasser Piste losfahren mussten. Hier wäre es für die Sicherheit förderlich gewesen, wenn die Renn-Leitung eine Besichtigungs-Runde zugelassen hätte. (Um im Zeitplan zu bleiben, wäre es möglich gewesen, von den etwa 10 zu fahrenden Runden eine oder zwei abzuschneiden.) Ganz ähnlich dazu die Situation, als im zweiten Wertungslauf von Q-Y-Z eines der Gespanne fast den gesamten Kurvenbereich mit einer Ölspur benetzte. Im Zuge einer größeren Aktion wurden deshalb Bindemittel aufgebracht und die Gelb-Roten Flaggen geschwenkt; ausgangs der ersten Kurve nach dem Start standen die Streckenposten sogar auf der Piste und wiesen den sicheren Weg abseits der Ölspur. Auch hier wäre angesichts der wirklich neuen und etwas bedrohlichen Gegebenheiten für die Fahrer eine Besichtigungs-Runde hilfreich gewesen. Als das Feld dann losdonnerte, ging es abschnittsweise durch weiße Nebelschwaden, die eine Sichtung der richtigen Linie nicht eben erleichterte. Wären diese Fälle nicht der Anlass, darüber einmal grundsätzlich nachzudenken? Verschiedenes: Aus Platzgründen und weil die Resultate bereits im Netz stehen, soll hier darauf verzichtet werden, einzelne Sport-Ereignisse gesondert zu erwähnen. Eines vielleicht doch: Renate Häpe, vor kurzem noch als Neu-Mitglied in der etwas siechenden K-Klasse begrüßt, hat zurückgezogen; die dahinter stehenden Vorgänge sind nur zu bedauern. Ansonsten mag es genügen, nachfolgend noch einige Fotos nebst Kommentaren anzufügen, um die Erinnerung an die schöne Veranstaltung mit Bildern zu beleben. Die „offiziellen“ Fotos sollen unter www.hsrcl.com ins Netz gestellt werden. |
|||||
Start der Klasse E-H-L-U - welch ein akustisches und Geruchs-Spektakel... | |||||
Die erste Reihe von E am Vorstart | |||||
Der überragende Heinrich Feller auf seiner Yamaha SR | |||||
Peter Sitta auf seiner wirklich gut marschierenden BMW in seiner typischen Haltung; fast sieht es so aus, als würde gleich ein Wheelie passieren | |||||
Mehrkampf zwischen Gespannen | |||||
Duell von Solisten auf der Geraden | |||||
Am Sonntag-Nachmittag machte sich gleißendes Sonnenlicht breit | |||||
"It is all over now..." |
|||||
Cord Warneke heizt dem defekten Schwimmer der Velocette ein, um das eingedrungene Benzin-Wasser-Gemisch auszutreiben. Das Ding flog tatsächlich später auseinander, konnte aber nach dem Wiederauffinden der Teile zusammengelötet und funktionsfähig gemacht werden | |||||
Das Gespann von Wilfried und Margita Schmahl; beeindruckende Konstruktion, sehr schöne Lösungen |
|||||
Ein kapitaler Motorschaden - sieht man ihn? | |||||
Penible Aufzeichnungen von Walther Wiedemann für die Duc seines Sohnes Thomas | |||||
Das ultimative Gespann, umweltfreundlich, mit nachwachsendem Rahmen, Rückansicht... | ...und hier von vorn, gut sichtbar der Vorderrad-Antrieb, mit Start-Nummer und dem jugendlichen Fahrer hinter der Absperrung | ||||
Das Podium von J-K |
Podium von V | ||||
Bericht und Fotos: Manfred Amelang |