Vorbemerkungen: Über die zurückliegende Saison ist bereits von verschiedener Seite berichtet worden, teils in zusammenfassender Gesamtschau, teils für einzelne Läufe, darunter den Höhepunkt und Abschluss der Saison in Hockenheim. Einhellig stimmten alle Kommentatoren darin überein, dass sich unsere Serie auf einem guten Weg befindet. Das gilt zum einen für die breite und attraktive Palette der im Programm vorgesehenen Strecken und zum anderen für das technische Reglement. Letzteres wurde um zwei neue Klassen (A und B) erweitert, um in Gestalt jüngerer Motorräder eine Kompensation für die stetig schrumpfende Zahl einiger Klassik- Maschinen (und deren Fahrer…) zu schaffen – und der große Erfolg dieser für den Fortbestand des Veteranen-Motorsports unabdingbaren Maßnahme hat den Verantwortlichen in überzeugender Weise bereits Recht gegeben.
Insofern für die Richtigkeit ihrer Vorausschau bestätigt, legen die „Oberen“ noch eine Schippe drauf und haben für die kommende Saison wieder zwei neue Klassen vorgesehen, nämlich eine Art Wiederbelebung der früheren „SoS - Sound of Singles“ und der „BoT – Battle of Twins.“ Das schafft den Rahmen dafür, dass derartige Maschinen, von denen noch zahlreiche in Werkstätten, Garagen und Kellern stehen, wieder hervorgeholt und im Wettbewerb bewegt werden können. Darauf können wir uns richtig freuen.
Das gilt darüber hinaus auch für die Erweiterung des Streckenangebotes. Damit wurde bereits in 2015 begonnen, im kommenden Jahr folgt die Fortsetzung mit der Aufnahme der Traditions-Rennstrecke von Schleiz in das Programm und mehr Klassen als im Vorjahr auf dem Sachsenring. Schöön…
Da auch das Gute immer noch verbessert werden kann, muss es erlaubt sein, ein paar Anmerkungen und Anregungen zu geben, die Teilaspekte des Geschehens betreffen, in der Vergangenheit und wohl auch in Zukunft. Darauf soll nachfolgend eingegangen werden.
Ergebnis-Listen vor Ort und im Netz: Einer der angenehmen Begleitumstände des „Kölner Kurses“ besteht darin, dass dort die Ergebnis-Listen der einzelnen Läufe in vielfacher Ausführung kopiert und in Fächern abgelegt werden; aus denen können sich die Fahrer „ihr“ Blatt herausnehmen. Eine derartige Versorgung der Fahrer stellt freilich seit geraumer Zeit die Ausnahme dar; sie erfordert einen größeren materiellen und personellen Aufwand. Wo der nicht betrieben wird, sei es aus Mangel an Ressourcen oder vielleicht aus Überzeugung, begnügen sich die Veranstalter damit, Listen mit den Ergebnissen nur in einfacher Ausführung entweder in den dafür vorgesehenen Glaskästen auszuhängen (z.B. in Oschersleben und in Colmar Berg) oder sie schlicht an eine der sich anbietenden Wände zu heften (z.B. in Schotten, z.T. auch in Hockenheim). Das verlangt vom „Normal-Fahrer“ ein gutes Gedächtnis oder Papier und Kuli, will er sich nachhaltig kundig machen, oder aber er/sie lichtet die Listen ab. Bei den „ungeschützten“ Aushängen ist rasches Handeln allemal oberstes Gebot, weil die Listen immer wieder von Interessenten, die keine geeigneten Speicher-Utensilien dabei haben, einfach abgehängt und mitgenommen werden. (Vor einigen Jahren hatten Fahrer, die in Most erbost über dieses „Delikt“ waren, für die Täter am Aushangs-Brett launig gefordert, diese müssten dafür in die Kohle-Gruben abkommandiert werden…). Angesichts des Aufwandes, den jede unserer Veranstaltungen mit sich bringt, müsste es doch ein Leichtes sein, durch entsprechende Vorkehrungen ein derartiges Fehlverhalten zu unterbinden.
Mitunter ist es vorgekommen, dass die „Erstausgabe“ von Ergebnis-Listen Mess- oder Additions-Fehler aufwiesen, die in einer zweiten Version dann berichtigt wurden – allerdings ohne entsprechende Hinweise auf die stattgefundenen Korrekturen. Das ist insbesondere misslich dann, wenn zwischen fehlerbehafteter und korrigierter Liste mehrere Wochen vergangen sind, wie es vorgekommen ist. In Bezug darauf sollten die Verantwortlichen offen auf die notwendig gewordenen Berichtigungen hinweisen – was doch besonders leicht fällt dann, wenn keine personalen, sondern beispielsweise technische Ursachen dafür maßgeblich waren.
Irrtümliche Pokal-Vergaben: Auch die sind dieses Jahr mindestens zweimal passiert, weil zunächst Fehlmessungen oder Additionsfehler aufgetreten waren (was natürlich durchaus vorkommen kann). Dadurch sind irrtümlich Fahrer aufs Treppchen gebeten worden, die dazu nicht berufen waren und umgekehrt solche nicht geehrt worden, die das aber verdient gehabt hätten. Nach dem Bemerken der Irrtümer haben die Verantwortlichen denjenigen den Pokal belassen, die ihn zu „Unrecht“ erhalten hatten (das mag in Ordnung sein), und denjenigen, denen er zunächst vorenthalten worden war, bei der nächsten Veranstaltung irgendwie nachgereicht, und zwar gewöhnlich in „aller Stille“, ohne großes Aufheben, am Stellplatz der Betreffenden, eher formlos. Das sollte zukünftig etwas stilvoller gehandhabt werden. Jeder von uns weiß, dass es immer ein besonderer Moment ist, wenn man auf das Podest gebeten wird, das Händeschütteln, der Pokal, der Beifall der Menge, die dabei auftretenden Emotionen. All dieses geht bei der nachträglich-individuellen Übergabe verloren und kann sicher nicht mehr vollständig eingeholt werden; aber immerhin könnte der Rahmen demjenigen des üblichen Rituals entsprechen, indem beispielsweise unmittelbar vor der anstehenden üblichen Tages-Wertung das Notwendige getan wird, vielleicht mit einer kurzen Erklärung, was jetzt nachgeholt werden müsse, Pokal-Übergabe, Applaus usw. Schließlich sind es nicht die betroffenen Fahrer, die für das Versehen verantwortlich sind, und durch ein derartiges Szenario ließe sich der eingetretene „Schaden“ auf ein Minimum begrenzen. (Besonders unglücklich ist es natürlich, wenn ein Irrtum, wie es der Fall in der zurückliegenden Saison war, beim letzten Lauf des Jahres auftritt..)
Zur Rolle der National-Hymne: So berührend für jeden Patrioten das Abspielen der Hymne sein mag, insbesondere dann, wenn sie seiner eigenen Person bzw. Leistung gilt, so hat sie bei unseren Veranstaltungen keine Berechtigung. Wir treten nicht als *delegierte* Repräsentanten eines nationalen Verbandes an, die gegen nominierte Repräsentanten einer anderen Nation „kämpfen“. Das ist an dieser Stelle nach dem Lauf in Oschersleben bereits thematisiert worden, weshalb der Hinweis darauf hier genügen mag. Das dort Gesagte gilt aber sinngemäß auch für die Meisterfeier in Schotten (zumal es dabei einen peinlichen Auftritt gab); auch dabei sollten wir uns nicht größer machen, als es der Rahmen nahe legt. Angemessener wäre es doch, stattdessen beispielsweise die Namen jener Mitglieder zu verlesen, die in der zurückliegenden Periode verschieden sind oder sich aus dem aktiven Geschehen verabschiedet haben. Dieses ist guter Brauch in fast allen Vereinen – und wir sind einer von allen.
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