Moto-GL-Kaleidoskop Beobachtungen und Notizen aus dem Fahrerlager und von der Strecke |
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Um es gleich vorweg zu sagen: Das war einmal mehr eine richtig gelungene Veranstaltung! Dazu gehörten viele Dinge: - Vor allem natürlich das Wetter. Das gesamte Wochenende war es – wie in den Vorjahren - heiß und trocken. Lediglich am Freitag Abend wütete mal kurzzeitig ein richtiger Sturm (während ein paar Kilometer weiter alles ruhig blieb) und verbreitete einen gehörigen Schrecken unter den bereits Angereisten (obwohl das Fahrerlager doch erst am Samstag Mittag hätte bezogen werden sollen). - Der Besuch des Revivals war für die Zuschauer kostenlos. Sie konnten sich an der Strecke postieren, wo sie wollten, und auch das Stromern im Fahrerlager gehörte dazu. Entsprechend rege war der Zuspruch: Überall tummelten sich zahlreiche Besucher; es mögen – in Ermangelung amtlicher Schätzungen - um die 4.000 Zuschauer gewesen sein, die sich hinter den Absperr-Gittern und im Fahrerlager drängten – beeindruckend. Und wie in Schotten: Die Zuschauer applaudierten in der Auslaufrunde begeistert den Fahrern! - Um eine derartige Leistung zu erbringen, bedarf es gewiss der Unterstützung wohlmeinender Förderer. In Bezug darauf ist hier wohl in erster Linie an die Stadt Lorsch zu denken, die zusammen mit dem DMV, dem VfV und vielen Sponsoren das Revival aus der Taufe gehoben und in Anlehnung an frühere Rennen eine Attraktion mit Alleinstellungsmerkmalen für die Region geschaffen hat. - Wichtig die Feststellung, dass Präsentations-Läufe von historischen Maschinen, also ohne Wettbewerbscharakter, sich durchaus rechnen – wenn das gesamte Umfeld stimmt, und dieses war gegeben: Eine fast abenteuerliche Strecke, mit viel Patina aus der Vergangenheit, in einigen Abschnitten beängstigend schmal und vielerorts so holprig, dass man aufpassen muss, nicht runter zu purzeln (in Bezug darauf sollten die Verantwortlichen in Zukunft unbedingt nachbessern), im Weiteren das Fehlen gleichartiger „Events“ im lokalen Umfeld, und schließlich die Anbindung an eine Stadt, deren Zentrum zum Weltkultur-Erbe gehört. - Die großen Starterfelder einerseits, die enormen Geschwindigkeitsunterschiede zwischen einzelnen Fahrern andererseits führten zu besonders vielen Überholvorgängen. Schon bald nach den ersten Kilometern kam es zu Überrundungen; deshalb schwenkten die Streckenposten die blauen Flaggen – sie taten das eindrucksmäßig eigentlich die ganze Zeit… Vielleicht wäre da Weniger Mehr gewesen, aber es ist ja alles gut gegangen. - Das Fahrerlager hat einen eigenen Charme durch die Binnen-Gliederung in Parkplätze, die zu einem Sportgelände gehören, mit Teerwegen und Grünflächen, sowie einer großen Wiese, von der man aus nicht nur den Vorstart, sondern auch unschwer größere Abschnitte der Strecke einsehen kann. Hinzu kommen ein zentral gelegenes Restaurant mit Außen-Bestuhlung und zahlreiche Stände von Händlern entlang einer Straße, die alle Besucher und die Fahrer in der Auslauf-Runde benutzen müssen. Ein Nachteil, der sich kaum beheben lässt: Wer, aus welchen Gründen auch immer, vor dem Ende des gesamten Programms aufbrechen will, hat ein Problem: Er oder sie kommt nicht raus. - Erfreulich, dass entgegen der „Warnung“ im Vorfeld, nunmehr auch ausreichend Strom-Verteiler vorhanden waren. Zwar brach am Samstag Abend die Versorgung zusammen, doch wurde der Schaden am Sonntag Vormittag immerhin wieder behoben. - Die Fahrtleitung oblag der Sportkommissarin Iris Bonow, die zusammen mit Heike Schüssler (laut Programm für Aussteller und Vips zuständig) allgegenwärtig und für fast alles verantwortlich waren. Als Streckensprecher war Willy Hof ausgedruckt, doch war von ihm kein Wort zu vernehmen – vielleicht war er ja am Mikro, als man selbst auf der Piste seinen Lauf absolvierte... Vielerorts wurde als sehr positiv vermerkt, dass Wolfgang Ziegler als höchster Repräsentant des VfV in „Beobachtermission“ anwesend war. Zusammengefasst: Hoffen wir, dass es in zwei Jahren ähnlich gut laufen möge bei dem dann 4. Ried-Ring-Revival! |
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Text: Amelang; Fotos: Nagel (1), Amelang (Eine große Zahl von weiteren, u.z. ausgezeichneten Fotos hat Roland Leger bereits in der "Galerie" ins Netz gestellt) |