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Bernbeuren. Auch die dritte Auflage der Auerberg Klassik war wiederum ein Erlebnis der besonderen Art mit vielen Begebenheiten rund um den „schwäbischen Rigi“. Das fing schon damit an, dass der Veranstalter den Teilnehmern synthetisch hergestelltes Rennbenzin angeboten hatte, wie dies zum Beispiel in der Rally-WM schon üblich ist. Diskutiert wurde darüber im Fahrerlager zwar heftig und doch wurde der Treibstoff rege nachgefragt und damit ein Zeichen gesetzt, dass Rennsport auch im historischen Bereich einen Beitrag hinsichtlich des CO2 Ausstoßes leisten kann. Leider bestimmten (fast) das gesamte Wochenende über Regen und Nässe das Wetter, der Wechsel vom Hochsommer in den Herbst hätte sich ruhig noch drei Tage Zeit lassen können. Die meisten Fahrer und Fahrerinnen ließen sich aber von den widrigen Bedingungen nicht abschrecken und letztendlich fanden sich an der 3,2 Kilometer langen Strecke rund 4.500 Zuschauer ein. Die standen gerade im Startbereich dicht gedrängt an den Absperrgittern und bei ihrem Anblick hellten sich auch die Minen des Organisations-Teams auf, da die moderaten Eintrittspreise sich eben auch auf die Schlussbilanz auswirken. Wer dem heimischen Wohnzimmer und Sofa den Vorzug gab, hätte sich einfach den alt bekannten Spruch „es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Bekleidung“ zu eigen machen müssen und wäre so auf jeden Fall jetzt um ein Erlebnis reicher. Beim Blick in die Starterlisten gab es einige Besonderheiten zu entdecken. 215 Starter waren dort vermerkt, darunter alleine 25 Gespanne. Mehr konnten einfach nicht zugelassen werden, was in der Folge bei deutlich größerem Interesse zu vielen Absagen führte. Die Fahrer und Fahrerinnen kamen aus insgesamt 7 Nationen und während der jüngste Teilnehmer gerade mal 21 Jahre an Lebenserfahrung aufweisen konnte, hatte der älteste schon 88 Lenze absolviert. Ein Blickfang waren zwei Spanier aus Valencia, die mit ihren nicht gerade alltäglichen BMWs auf eigener Achse angereist waren und sich im Fahrerlager und auf der Strecke pudelwohl fühlten. Seine Stimmbänder schonte Streckensprecher Karl Meier bei der Vielzahl an Infos zu Fahrern und Bikes garantiert nicht. Entsprechend groß war der Verbrauch an Hustenbonbons, deren Marke einen Schweizer Teilnehmer zum Kommentar „wer hat`s erfunden“ veranlasste. Auch das Rahmenprogramm hatte es in sich. Jeweils am Freitag und am Sonntag gab es im Dorfmuseum einen Abend mit Filmen von den früheren „echten“ Rennveranstaltungen. In der Ortsmitte hielten die örtlichen Vereine ein famoses Speiseangebot vor und mehrere Markenhändler nutzten die Gelegenheit, sich und ihre Produkte zu präsentieren. Dazwischen Oldtimerfahrzeuge auf zwei, drei oder vier Rädern und passenderweise ganze Gruppen und Familien, die sich in der Mode längst vergangener Zeiten eingekleidet hatten. Interessant was sich da im Familienfundus wohl finden lässt, nachhaltig eben. Auf der Heimfahrt beschäftigte einen da so manches, aber vor allem die Frage nach dem Termin der nächsten Auflage der Auerberg Klassik. Infos: www.auerberg-klassik.de |
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Text & Foto: Jochen Bangert |