Obinger Motorrad-Rennfahrer-Legenden
von Jochen Bangert


004 Karl FreilingerIn Rennsportkreisen bekannt ist die bayrische Gemeinde Obing im Landkreis Traunstein seit Urzeiten, da sie schon immer Heimat vieler bekannter Motorradfahrer war und ist.

Alles begann mit Karl Freilinger (1905 – 1977), zu seiner Zeit einer der besten Sandbahnfahrer.

Ihm folgten Franz Wimmer (1922 – 1992), der auch auf Sandbahnen, aber mit dem Gespann von 1947 bis 1954 erfolgreich unterwegs war.

008 Huber Buam Sepp und Fred HuberFred Huber mit Bruder Sepp im Seitenwagen waren von 1958 bis 1966 mit ihrem BMW-Gespann bei Straßenrennen oft nicht zu schlagen.

Als die „Huabe-Buam“ getrennte Wege gingen, bewies Sepp Huber seine Qualitäten als Schmiermaxe bei anderen Piloten und errang mit Arsenius Butscher die Vizeweltmeisterschaft. Mit Rolf Steinhausen wurde er 1975 und 1976 sogar Weltmeister,

Nach einer Saison im Hercules Ultra Cup startete Adi Stadler durch. Europameister in der 125er Klasse, Deutscher Meister 1993 bei den 250ern und insgesamt bei 115 WM-Läufen erfolgreich am Start war seine Bilanz, bevor er seine aktive Laufbahn beendete und sich in der Betreuung junger Nachwuchsfahrer engagierte.

Markus Ober setzte die heimische Erfolgserie als Meister im ADAC Junior Cup (1994) und in der Deutschen 250cc Meisterschaft (1997) fort.

Auf deutschen und österreichischen Rennstrecken unterwegs war dann Markus Huber in verschiedenen Klassen.

Dass nicht nur bei der Familie Huber der Rennsport in den Genen liegt, beweist Markus Reiterberger, der dieses Jahr die Superbike-Klasse in der IDM wieder dominierte.

Schon Vater Thomas „Tom“ Reiterberger, heute bei der IDM als Techniker eine feste Größe, war früher ein erfolgreicher Gras- und Sandbahnfahrer.

Die Motorsportbegeisterung in Obing kannte kaum Grenzen und oft wurden den heimkehrenden Fahrern ein großer Empfang bereitet und errungene Meistertitel gefeiert.
002 Sonderausstellung Obinger Rennfahrer Das spiegelt sich auch in der Ausstellung „Obinger-Motorrad-Rennfahrer-Legenden“ im örtlichen Heimatmuseum wieder. Zahlreiche Fotos, informative Texte mit Porträts der Fahrer sowie Pokale, Urkunden und Siegerkränze schmücken die Räume in der Ortsmitte, in denen auch eine Hercules K 50 Ultra Cup Maschine und ein BMW-Superbike von Markus Reiterberger noch Platz fanden. Wer die Ausstellung noch sehen will, muss sich allerdings sputen, da sie nur noch bis Ende November jeweils am Dienstagnachmittag zu sehen ist. Zusätzlich geöffnet ist am Sonntag, dem 13. November. Da will auch „Reiti“ vor Ort sein, um mit seinen Fans zu plauschen und Autogramme zu schreiben.

Derzeit leider vergriffen ist das zur Ausstellung herausgegebene Buch über die Obinger Racer. Allerdings ist eine weitere Auflage geplant.

Empfohlen werden kann daneben der Blick auf die Homepage der Motorradfahrergemeinschaft Obing, auf der ebenfalls umfassend über die Fahrer informiert wird.

Infos: www.heimatmuseum-obing.de oder www.mfg-obing.de


024 Thomas Reiterberger 017 Sepp Huber mit Rolf Steinhausen

009 Fred Huber Pokale Sepp Huber

030 BMW Rennmaschine von Markus Reiterberger 048 Markus Reiterberger Goldhelm

024 Markus Ober 027 Markus Ober

029 Markus Huber 019 Hercules Ultra RS 50 Cup 1982

022 Adi Stadler DM 1993 Honda 250cc 001 Heimatmuseum Obing

Text & Foto: Jochen Bangert

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