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Mit zunehmendem Wohlstand und bisher nicht gekanntem Freizeitverhalten tauchten Ende der 1960er Jahre auf einmal nicht nur Klapp-Fahrräder sondern eben auch die Minibikes auf. Mit dem Argument, dass sie auch in den Kofferraum eines Autos passen, wurde diese neue Fahrzeuggattung nach dem Motto beworben: - einfach einladen, am Urlaubsort auspacken und dort, ob auf dem Campingplatz oder bei der Bootstour im Hafen, ohne Kraftanstrengung mobil sein. Nahezu jeder Zweiradhersteller führte ein solches Vehikel im Angebot, wobei sich gerade die italienischen Hersteller hier besonders hervortaten. Ob das der engen Bebauung in den dortigen Altstädten geschuldet war? Auch in die dicken Kataloge der Versandhäuser fanden die Miniatur-Motorräder Einzug. Die neue Sonderausstellung im Moped- und Rollermuseum Peterstal widmet sich dieser Episode in der Motorradhistorie, und so stehen auf dem Podest dieses Mal die Bikes mit den kleinen Rädern. Dabei wird ein bunter Querschnitt an Exponaten aufgefahren, beginnend vom einfachen Klapprad über die Einfachlösungen wie die Mosquito (Mücke) von Neckermann hin zum Citibike (man beachte die Schreibweise), das im markanten Gelb unter dem Markennamen Hercules und im knalligen Orange als DKW angeboten wurde. Recht komfortabel erscheinen da einem schon eher die Honda Dax, eine Suzuki RV 50 mit ihren Ballonreifen oder die Yamaha Chaly. Doch zum Thema passt auch die seltene Chopper-Variante von Giulietta oder ein Eigenbau-Dreirad mit Kreidler-Motor, letzteres allerdings eher für den nicht ganz legalen Einsatz auf Feldwegen und Wiesen abseits der Bebauung konzipiert. Natürlich gibt es in Peterstal auch in der Dauerausstellung immer wieder was Neues zu entdecken. Der Besuch lohnt sich also auch, wenn man schon mal da war. Beste Gelegenheit dazu wäre natürlich das große Pfingstfest mit Oldtimertreffen vom 28. bis 29. Mai 2023. Infos: www.museum-verein.de |
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Text & Foto: Jochen Bangert |