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Ursenbach, das winzige Dorf im Odenwald, wurde durch Helmut Fath weltbekannt, weil er seine Vierzylinder-Renngespann-Eigenentwicklung „URS“ nannte, auch um dem Ort etwas zurückzugeben. Schließlich waren seine jahrzehntelangen Entwicklungs-Arbeiten an Rennmotoren „mit Geräusch verbunden“, das nicht alle Ursenbacher begeisterte. |
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Auf der Landstraße von Ursenbach nach Rippenweier testete Helmut Fath viele Jahre lang „schwarz“ seine Rennmotorräder. |
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Ein großes Kompliment von www.classic-motorrad.de an die Organisatoren, dass es für diese Veranstaltung zu Ehren von Helmut Fath gelang, eine Genehmigung für einige Stunden Sperrung der alten „Teststrecke“ zu bekommen! |
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Dieses URS-Gespann wurde vom Museum Hockenheim für diesen Tag zur Verfügung gestellt. |
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Martin Wimmer wies darauf hin, dass die Kerzengewinde der jeweils zweiten Zündkerze jedes Zylinders nicht bestückt waren. Im Fall von Regen, den es vormittags übrigens gab, könnte also Wasser in den Motor eindringen. |
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Als Helmut Fath sich nach der URS-Epoche erfolgreich mit Zweitaktern beschäftigte und beträchtlich zu Phil Read’s 250er WM-Titel 1971 beitrug, lag es für ihn nahe, einen Zweitakt-Gespannrennmotor zu konzipieren. |
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Die von Helmut Fath für den Gespannrennsport konzipierten Motoren wurden grundsätzlich auch in Solo-Fahrwerken eingesetzt. |
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Martin Wimmer studierte auch die Solo-URS, die von Helmut Sing vor vielen Jahren wieder aufgebaut worden war.
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Matthias Farwick betreut derzeit die Technik der Rickman-URS. |
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Münch | |
Helmut Fath verkaufte im Winter 1969/70 das komplette URS-Projekt an die Fa. Münch. Allerdings waren Friedel Münch und Helmut Fath kaum kompatibel, sodass die Kooperation bereits nach dem ersten WM-Lauf 1970 auf der Nürburgring-Nordschleife endete. |
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Wegen der Verbindung Fath/Münch gehört die Münch 4 natürlich zu dieser Veranstaltung. Diese Münch 4 – TTS/E 1400 mit Horex-Logo am Tank (Münch besaß damals die Horex-Markenrechte) stammt aus der Zeit, als Friedel Münch sich aus der Firma seines Namens verabschiedete, die er schon nicht mehr besaß. Er gründete die „Horex Motorrad GmbH“ und kümmerte sich um die Weiterentwicklung der Münch 4. Er hob den noch von der NSU-Konstruktion stammenden Hubraum von 1200 ccm nun zuerst auf 1400 ccm an, und er sah endlich ein, dass die Zeit der Trommelbremse im Speichenrad vorbei war. Also entwickelte er eine Alu-Guss-Felge mit Scheibenbremse. |
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Münch verkaufte die Räder auch an wenige Interessenten aus seinem Umfeld. Hier sehen wir eine Münch-Nabe im Vorderrad einer Norton Commando, allerdings in einer Version für Drahtspeichen-Felgen. |
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Motorräder der Besucher |
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Die 250er Version der Zündapp Derby mit Pressstahl-Rahmen, die DBK 250 erschien erst 1938 am Markt und ist daher heute im Gegensatz zur DB 200 nicht oft in der Veteranen-Szene zu sehen. |
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Die NSU 501 T-Modelle sowie die spätere 601 TS wurden stets als die unsportlichsten Motorräder bezeichnet, die NSU je gebaut hat. Dafür glänzten sie mit tadelloser Zuverlässigkeit, auf die NSU sogar noch in der Werbung der 50er Jahre hinwies. | |
Die letzte BSA Gold Star B50 mit dem Blockmotor war schon immer eine von den Engländer-Fans gern genutzte Basis für einen Café-Racer-Umbau. |
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Die NSU Fox, das erste moderne neue Leichtmotorrad in der deutschen Motorrad-Geschichte direkt nach dem Krieg, war der Traum von unzähligen jungen Leuten in der Zeit der gerade gegründeten Bundesrepublik. |
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Schön, einmal wieder eine Kawasaki Zweitakt-Dreizylinder ohne „Krawall-Tüten“ zu sehen! |
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Nachdem Honda einige Jahre lang die S90 als kleinstes Leichtmotorrad über den 50 ccm-Modellen im Programm hatte, die eng verwand mit der SS50 war, wurde 1970 mit der CB 100 ein nett gestyltes Motorrad vorgestellt, das heute nur selten zu sehen ist. |
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Die Honda RC 166 (250 ccm) und RC 174 (297 ccm) Sechszylinder Racer haben sich tief im Gedächtnis der Viertakt-Racing-Fans verankert. Wenn also ein Café Racer-Umbau der Honda CBX geplant wird, wird meistens das Styling der RC-Modelle nachempfunden. |
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Der moderne Café Racer orientiert sich natürlich an der Optik der zeitgenössischen Racer. |
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Rare Yamaha GT80 Mini-Enduro, die steht auch nicht mehr an jeder Straßenecke herum. |
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Die letzte Generation der klassischen luftgekühlten Yamaha RD. |
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Die Guzzi-Modelle V7 / V7 Special / V7 850 GT gehörten zu den wenigen Modellen, die in den späten 60er und in den frühen 70er Jahren noch gespanntauglich waren und dementsprechend beliebt bei den Gespann-Fans waren. | |
Nach den britischen Racern wie der Matchless G50 und der Norton Manx werden nun auch etliche britische Serienmotorräder leider auf Zahnriemen-Primärtrieb umgebaut. |
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„Sic transit gloria mundi“ Der Transporter des ehemaligen MAICO Historic Racing Team taucht immer wieder einmal auf. |
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Unglaublich, aber wahr: |
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Natürlich wurde in Ursenbach auch die Veranstaltung in Walldürn am folgenden Wochenende beworben. | |
Ganz besonders an dem Tag ist ein Besuch des Grabs von Helmut Fath und eine Gedenkminute auf dem kleinen ruhigen Friedhof von Ursenbach ein Pflicht-Termin, vielleicht aber nur für mich, denn ich war dort ganz allein. | |
Abschließend noch ein Blick auf das Helmut Fath-Ehrenbürger-Denkmal, dessen Einweihung wir hier ausführlich gewürdigt haben. | |
Text: Karl-Heinz Bendix, Fotos, Karl-Heinz Bendix, Patrick Richter |