Halbstark auf zwei Rädern Sonderausstellung Auto- und Uhrenmuseum ErfinderZeiten in Schramberg |
Eine neue Ausstellung über die Winterzeit erinnert an den Beginn der Massenmotorisierung bis in die späten 1970iger Jahre. Im Mittelpunkt steht dabei die damalige Jugend und natürlich ihre Mopeds. Noch waren die Folgen des 2. Weltkrieges zu spüren, aber auch die Auswirkungen des Wirtschaftswunders als 1953 eine neue Fahrzeuggattung – die Mopeds - entstanden. Die Jugendlichen entdeckten damals auch gerade ihre Vorliebe für Rock`n Roll aus Amerika und orientierten sich mit Jeans und Lederjacke an den Kinovorbildern James Dean und Marlon Brando. Und sie entdeckten das Moped als ihr Lieblingsspielzeug und provozierten mit dem entsprechenden Outfit, Mopedgeknattere und heißen Runden um den Wohnblock die älteren Generationen. Auch in den späteren Jahrzehnten war das Moped, das sich immer mehr im Aussehen an den richtigen Motorrädern orientierte und stetig in der Motorenleistung wuchs, Ausdruck von Freiheit und Mobilität. Mit entsprechenden Exponaten aus allen drei Jahrzehnten, oftmals mit zeitgenössischem Zubehör und Bekleidung ausgestattet und mit Postern, Flipperautomaten, Informationen zu Fahrzeugen und gesellschaftlichen Hintergründen garniert, spiegelt die Ausstellung das damalige Zeitgefühl wieder. Wenn dazu dann noch aus der Musikbox die Songs von damals dröhnen und im Schwarz-Weiß-Fernsehen Aufnahmen der Konzerte von Janis Joplin oder den Beatles laufen, fühlt man sich wirklich in frühere Jugendzeiten zurück versetzt. Bei der Ausstellungseröffnung am 18. November 2015 konnten die Museumsmacher nicht nur die Leihgeber der Fahrzeuge sondern eine Vielzahl von Oldtimer-Liebhabern begrüßen. Gelungen war die Einführung von Werner Link, einem Urgestein der schwäbischen Moped-Szene. Der Mitbegründer des Schwarzwälder Moped- und Motorrollermuseums in Bad Peterstal berichtete begeistert aus seiner Jugendzeit, als Mofa und Kleinkraftrad ihm unabhängig von Bus und Fahrrad die Möglichkeit bot, das persönliche Umfeld deutlich zu erweitern. Seine Erfahrungen bei ersten eigenen Versuchen durch Frisieren (Tuning hieß das erst später) das „Rennerle“ noch schneller zu machen um dann festzustellen, dass keine höhere Geschwindigkeit erzielt wurde, dafür aber die Zuverlässigkeit litt, hatten die meisten anderen Fans wohl ebenfalls gemacht und riefen Schmunzeln und Lachen hervor. |
Info: www.auto-und-uhrenwelt.de |
Fotos + Text: Jochen Bangert |