Im Juli 2001
wurde im ehemaligen Start- und Zielhaus der Solitude
Rennstrecke ein Förderverein gegründet. Der
„Solitude Revival e.V.“, mit dem Vorsitzenden
Tobias Aichele, wird von dem hochkarätig besetzten
Kuratorium Solitude Revival unterstützt, dessen
Schirmherrschaft Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister
der Stadt Stuttgart, hat. Die Motorradrennfahrer im Förderverein sind keine geringeren als Jim
Redman, Bill Lomas, Geoff Duke und Phil Read.
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Fahrerlager mit
Ambiente |
mal ohne Helm - Agostini
und Jim Redman |
Das
erste Solitude Rennen veranstaltete der Fahrrad Club
Bad Cannstatt. Es war ein Bergrennen für Motorräder.
Die Strecke verlief vom Stuttgarter Westbahnhof
zum Schloss Solitude. Genau dieses Schloss bot das Ambiente für das Revival am 26. und
27. Juli 2003. Die gemischte Veranstaltung mit Autos
und Motorrädern, wie bei den meisten der insgesamt 35
Solitude Rennen, fand auf einem 4,4 km langen Rundkurs
statt. Der Streckenverlauf war mit dem der
Vorkriegs-Rennen nahezu identisch. In den wichtigsten
Rennklassen fuhren ausschließlich ehemalige Solitude
Rennfahrzeuge. Demoläufe mit hochkarätiger Besetzung
rundeten das Programm ab.
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am Start |
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Gianni
Perrone - Gilera 500-4 |
Read follows Redman |
Die Rennfahrer
wohnten wie
damals im Waldhotel Schatten oder bei Frau Sonnet im
Hotel Glemseck. Am Glemseck, vielen Motorradfahrern
bekannt als Treffpunkt am Wochenende, war dann auch am
Freitag Nachmittag der Start zu einigen Demo Runden
auf der bis 1965 befahrenen 11,3 km langen
Rennstrecke. Etwas ganz besonderes war die Erlaubnis
durch die zuständigen Behörden, dass in weitem
Umkreis um den Veranstaltungsort Rennfahrzeuge ohne Zulassung und
mit offenem Auspuff fahren durften. Zum
Beispiel fuhren alle Teilnehmer ihre Rennfahrzeuge von
der technischen Abnahme auf dem BOSCH Gelände auf der
Schillerhöhe über öffentliche Straßen zum
Fahrerlager auf dem Schloss Solitude. Dort waren für
alle Teilnehmer sehr geräumige Zelte mit festen Böden
aufgestellt. Für das Wohlbefinden der Teilnehmer, Gäste
und Zuschauer wurde vom Veranstalter alles nur
Erdenkliche getan. Die Gastronomie bot alles von der roten
Wurst über Pizza bis zum Allerfeinsten im Schloss
Restaurant. Bernd Schüppel, Solitude Historiker, hat
selbst einige
der letzen Solitude Rennen erlebt und war für die
Auswahl und Einladung der Motorradrennfahrer zuständig.
Ihm gelang es, die besten Rennfahrer der damaligen Zeit
wieder auf die Solitude zu bringen.
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Giacomo Agostini |
Phil Read |
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Bill Lomas |
NSU „Blauwal“ |
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die legendären Guzzi
Rennmaschinen
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Stars wie Agostini,
Redman, Dibben, Perris, Duff, Anscheidt, Taveri,
Masetti standen am Start.
Nicht weniger imposant war
das Aufgebot an Rennmaschinen: Gilera 500-4, Honda 500
RC 181, Matchless, Norton, Moto Guzzi V8, Suzuki 50cm
2-Zyl., NSU „Blauwal“, Kreidler Rennflorett usw.
Gefahren wurden in allen Klassen jeweils drei Läufe,
über Samstag und Sonntag verteilt, sodass die
Zuschauer an beiden Tagen etwa das gleiche Programm
sehen konnten. Zuschauer
und Teilnehmer genossen das Event sichtlich. Viele frühere
Solitude Besucher schwelgten in Erinnerungen, erzählten
vom Bänklebauen an der Strecke, vom Übernachten
unter der Tribüne und wie man damals morgens um vier
von Stuttgart auf die Solitude gelaufen ist. Wäre schön, wenn sich diese außergewöhnliche
Veranstaltung etablieren könnte.
Weltmeister Phil
Read fuhr höchstpersönlich am Montag Morgen noch
einmal zur Strecke und brachte Vorschläge fürs „nächste
Mal“.
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