Solitude Revival 2003

100 Jahre 
Solitude Rennen
1903-2003

eine Vision, 
getragen von vielen ehemaligen Rennfahrern

von Wolfgang Müller

Im Juli 2001 wurde im ehemaligen Start- und Zielhaus der Solitude Rennstrecke ein Förderverein gegründet. Der „Solitude Revival e.V.“, mit dem Vorsitzenden Tobias Aichele, wird von dem hochkarätig besetzten Kuratorium Solitude Revival unterstützt, dessen Schirmherrschaft Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, hat. Die Motorradrennfahrer im Förderverein sind keine geringeren als Jim Redman, Bill Lomas, Geoff Duke und Phil Read.

 Fahrerlager mit Ambiente

mal ohne Helm - Agostini und Jim Redman

Das erste Solitude Rennen veranstaltete der Fahrrad Club Bad Cannstatt. Es war ein Bergrennen für Motorräder. Die Strecke verlief vom Stuttgarter Westbahnhof  zum Schloss Solitude. Genau dieses Schloss bot das Ambiente für das Revival am 26. und 27. Juli 2003. Die gemischte Veranstaltung mit Autos und Motorrädern, wie bei den meisten der insgesamt 35 Solitude Rennen, fand auf einem 4,4 km langen Rundkurs statt. Der Streckenverlauf war mit dem der Vorkriegs-Rennen nahezu identisch. In den wichtigsten Rennklassen fuhren ausschließlich ehemalige Solitude Rennfahrzeuge. Demoläufe mit hochkarätiger Besetzung rundeten das Programm ab. 

 am Start

Gianni Perrone - Gilera 500-4

Read follows Redman

Die Rennfahrer wohnten wie damals im Waldhotel Schatten oder bei Frau Sonnet im Hotel Glemseck. Am Glemseck, vielen Motorradfahrern bekannt als Treffpunkt am Wochenende, war dann auch am Freitag Nachmittag der Start zu einigen Demo Runden auf der bis 1965 befahrenen 11,3 km langen Rennstrecke. Etwas ganz besonderes war die Erlaubnis durch die zuständigen Behörden, dass in weitem Umkreis um den Veranstaltungsort Rennfahrzeuge ohne Zulassung und mit offenem Auspuff fahren durften. Zum Beispiel fuhren alle Teilnehmer ihre Rennfahrzeuge von der technischen Abnahme auf dem BOSCH Gelände auf der Schillerhöhe über öffentliche Straßen zum Fahrerlager auf dem Schloss Solitude. Dort waren für alle Teilnehmer sehr geräumige Zelte mit festen Böden aufgestellt. Für das Wohlbefinden der Teilnehmer, Gäste und Zuschauer wurde vom Veranstalter alles nur Erdenkliche getan. Die Gastronomie bot alles von der roten Wurst über Pizza bis zum Allerfeinsten im Schloss Restaurant. Bernd Schüppel, Solitude Historiker, hat selbst einige der letzen Solitude Rennen erlebt und war für die Auswahl und Einladung der Motorradrennfahrer zuständig. Ihm gelang es, die besten Rennfahrer der damaligen Zeit wieder auf die Solitude zu bringen. 

Giacomo Agostini

Phil Read

Bill Lomas

NSU „Blauwal“

die legendären Guzzi Rennmaschinen

Stars wie Agostini, Redman, Dibben, Perris, Duff, Anscheidt, Taveri, Masetti standen am Start.
Nicht weniger imposant war das Aufgebot an Rennmaschinen: Gilera 500-4, Honda 500 RC 181, Matchless, Norton, Moto Guzzi V8, Suzuki 50cm 2-Zyl., NSU „Blauwal“, Kreidler Rennflorett usw. Gefahren wurden in allen Klassen jeweils drei Läufe, über Samstag und Sonntag verteilt, sodass die Zuschauer an beiden Tagen etwa das gleiche Programm sehen konnten. Zuschauer und Teilnehmer genossen das Event sichtlich. Viele frühere Solitude Besucher schwelgten in Erinnerungen, erzählten vom Bänklebauen an der Strecke, vom Übernachten unter der Tribüne und wie man damals morgens um vier von Stuttgart auf die Solitude gelaufen ist. Wäre schön, wenn sich diese außergewöhnliche Veranstaltung etablieren könnte. 
Weltmeister Phil Read fuhr höchstpersönlich am Montag Morgen noch einmal zur Strecke und brachte Vorschläge fürs „nächste Mal“.

Giacomo Agostini - MV Agusta 500-3

Heiner Butz -  Norton 350 Manx

Ubaldo Elli - MV Agusta 500-6

BMW Gespanne am Glemseck


Jan de Vries - Kreidler 

Text: 
Wolfgang Müller
mail@mueller-illustrationen

Bilder: 
Wolfgang Müller, Hans Peter Koch 



weitere Infos:

www.solitude-rennen.de

www.solitude-memorial.de

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